BAD AACHEN 05-2019

4 | B AD A ACHEN 05/19 Für eine nachhaltige Zukunft. Mein Leben lang. Geldanlage eine Generation weiter gedacht. Mit den „ PrivatFonds: Nachhaltig“ der Union Investment begrenzen Sie mögliche Wertschwankungen durch aktives Vermögensmanagement und investieren in nachhaltige Werte nach sozialen, ethischen und ökologischen Kriterien. Sprechen Sie uns an. Wir beraten Sie gern. KARLSPREIS 2019 Symbol des Miteinanders Von Gerrit Jung W eltfrieden, Völkerrecht und Menschenrechte – größer können die Themen nicht sein, für die der neue, 61. Karlspreisträger steht. António Guterres, der Generalsekretär der Vereinten Nationen (UN), erhält den Preis am Himmelfahrtstag, Donnerstag, 30. Mai, im Krönungssaal des Aachener Rathauses. Er folgt damit auf Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Weltfrieden, Völkerrecht und Men- schenrechte sind auch die großen Themen der UN, deren oberster Vertreter der ehemalige portugiesische Ministerpräsident ist. Die UN ist der Zusammenschluss von 192 Nationen und damit mindestens so etwas wie der große Bruder der Europäischen Union. Ein wenig könnte man sagen, dass das Karlspreisdirektorium diesen Bruder um Hilfe bittet mit der Preisverleihung an Guterres. Denn die EU und der europäische Gedanke erleben Schicksalstage. Vier Tage vor dem Karlspreis findet die Wahl zum Europäischen Parlament statt. Unklar ist, ob die Populisten und Europa-Gegner noch mehr Zulauf erhalten als bisher. Die Folgen wiegen schon vorher schwer: Das Vereinigte Königreich will raus aus der EU, schafft es aber (noch) nicht. Junge Mitglieder der Europäischen Union wie Polen und Ungarn machen mit antieuropäischem Populismus Schlagzeilen. Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán, als Student und junger Politiker noch überzeugter Europäer, ist mit seiner Fidesz-Partei aus dem Verbund der konservativen EU-Parteien (EVP) suspendiert worden. Zu sehr hat er gegen die EU geschossen. Starke Stimme gegen Extremismus Deswegen Guterres, ein Mann, der unter anderem von 2005 bis 2015 sogenannter Hoher Flüchtlingskommissar der UN war, davor Ministerpräsident seines Heimatlandes. Der Mann, der Ende April 70 Jahre alt geworden ist, hat sich seine Geradlinigkeit bewahrt, politisch und privat. 1998, während seiner Zeit als portugiesischer Premierminister, verstarb seine Frau, mit der er zwei erwachsene Kinder hat. Heute ist Guterres in zweiter Ehe verheiratet. Von Haus aus ist der neue Preisträger studierter Elektrotechniker. Schon im Alter von 22 Jahren hatte er sein Diplom in der Tasche. In Zeiten, in denen die Trumps, Orbáns und Erdo ğ ans die Schlag- zeilen mit viel Populismus und wenig Substanz beherrschen, braucht es eine starke Stimme. Eine wie die von António Guterres. „Politi- schen Populismus, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und radikalen Extremismus benennen und besiegen – dafür habe ich mein Leben lang gestanden.“ Das sagte der überzeugte Sozialdemokrat 2017 bei seiner Bewerbung als UN-Generalsekretär. Die Ursachen von Flucht und Vertreibung bekämpfen, Geflüchteten eine neue Chance und Heimat bieten und alles tun, um dem Klimawandel Einhalt zu gebieten – das sind die großen Linien, denen Guterres aus Überzeu- gung folgt. „Je komplexer die Welt, je größer die Risiken, desto mehr Gemeinsamkeit brauchen wir. Und die Vereinten Nationen bieten die Plattform, gemeinsame Interessen zu entwickeln“, sagt er. Foto:medien.aachen.de/A. Herrmann Vier Tage nach der Europawahl findet die Verleihung des Karlspreises statt. Welches Europa António Guterres dann vorfindet, ist fraglich. Fest stehen die soliden Werte, die der UN-Generalsekretär vertritt…

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