BAD AACHEN 06-2019

4 | B AD A ACHEN 06/19 KULTUR Theater-Finale mit Amore Die Spielzeit 2018/2019 neigt sich dem Ende entgegen. Doch bevor es in die spielfreie Zeit und in die Open- Air-Saison geht, feiert Così fan tutte, Mozarts herrliche Da-Ponte-Oper, im Theater Aachen Premiere. Von Katrin Meyers D ie Ouvertüre erklingt. Ein kleines, filigranes und bezauberndes Meisterstück, so unverkennbar Mozarts Handschrift. Es beginnt der erste Akt und schon nach wenigen Minuten fällt der entschei- dende Satz, der das ganze weitere Geschehen der Oper Così fan tutte bestimmt: „Die Treue der Frauen gleicht dem arabischen Phönix. Jeder behauptet es gebe ihn, nur weiß keiner wo er steckt“. Guglielmo und Ferrando sind entrüstet! So lassen sich die beiden Freunde mit Don Alfonso auf eine gefährliche Wette ein, um die Treue ihrer Verlobten Fiordiligi und Dorabella zu testen. Kurzerhand werden sie zum Schein in den Krieg eingezogen, zurück bleiben ihre verzweifelten Frauen. Doch für die einsamen Damen hat sich Don Alfonso schon einen Plan zurechtgelegt. Mit Hilfe der Kammerzofe Despina eröffnet er das Spiel mit dem Feuer. Zwei fremde Männer aus fernen Landen erscheinen auf der Bild- fläche und werben schon bald ganz ungeniert um die beiden Frauen, die selbstverständlich nicht wissen, dass genau diese Verehrer ihre (verkleideten) Männer sind. Die Damen bleiben zunächst standhaft, doch sie haben ihre Rechnung ohne Despina gemacht ... Wenn es nach Mozart und seinem Librettisten Lorenzo da Ponte geht, wird zuletzt trotz aller Verführungen geheiratet. Happy End in Sicht? Wenn es aber nach Ute M. Engelhardt geht, die in der aktuellen Così fan tutte -Produktion Regie führt, fällt der Schluss wohl weniger glücklich aus. „Das wäre wahrscheinlich unglaubwürdig nach allem, was in den drei Stunden Oper zuvor passiert.“ Über das Ende der Oper möchte sie konkret noch nichts verraten. „Aber ich kann versichern, dass alle Protagonisten überleben.“ Sie spielt damit auf ihre von Kritik und Publikum hochgelobte Inszenierung der Oper Dialogues des Carmélites von Francis Poulenc an, die sie 2018 erstmals ans Theater Aachen führte. Diese endete mit der Hinrich- tung von 16 Karmelitinnen. Eine beklemmende Szenerie und somit ein ganz anderer Schauplatz als der von Così fan tutte . Auch Personen- führung und Dynamik sind konträr: Während die Partitur der Poulenc-Oper ein riesiges Sänger-Ensemble vorsieht, kommt die Handlung in Così mit sechs Sängern aus. In diesem Kammerspiel kommt es auf jede kleine Bewegung, jede Veränderung der Mimik an, die Ute M. Engelhardt in den szenischen Proben einstudiert. Die Anfrage zu dem Engagement für die Così fan tutte - Regie kam für sie während der Proben zu Dialogues des Carmélites : „Ich musste, wie bei jedem Projekt, erst für mich analysieren, welcher Aspekt mich an der jeweiligen Oper besonders interessiert. Bei der Così steht man als Regisseur vor der Herausforderung, dass eigent- lich jeder regelmäßige Operngänger sie kennt und somit schon gewisse Vorstellungen und Erwartungen von ihr und an sie hat.“ Im Spiegel: Fanny Lustaud (Dorabella) und Andrew Finden (Guglielmo). Foto: M.-L. Manthei COUVENSTRASSE 9 AACHEN Anspruchsvolle Mode auch im Onlineshop WWW.AAMO.DE COLLECTION

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