BAD AACHEN 08-2020

6 | B AD A ACHEN 08/20 Mehr als 500 Milliarden € Wirtschaftsleistung Rund 4 % des gesamten Bruttoinlandsproduktes der EU Und mehr als 8 Millionen Arbeitsplätze Die wirtschaftliche Leistung der Branche ist also beacht- lich. Doch leider hat die Corona-Pandemie den Kultur-, Medien- und Kreativsektor besonders hart getroffen. Viele kleine Kultureinrichtungen stehen am finanziellen Abgrund, unzählige Kulturschaffende und Künstler haben derzeit keine Einnahmen, es geht um ihre wirtschaftliche Existenz, ihr Überleben. Umso größere Unterstützung braucht die Branche in solch einer Krisenzeit. Kurzfristig durch Gelder aus dem EU- Wiederaufbaufonds und langfristig durch Mittel aus dem mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) für die Jahre 2021 bis 2027, der bereits seit Monaten auf EU-Ebene verhandelt wird. Der neue Vorschlag der EU-Kommission zum mehr- jährigen Haushalt sieht zu meiner großen Enttäuschung jedoch zu wenig Geld für den Kultur-, Kreativ- und Mediensektor vor. Ziel muss aber eine angemessene Förderung von Kultur und Medien sein. Gerade jetzt gilt es doch, die Menschen, die diese Sektoren ausmachen, zu schützen und zu unterstützen. So sind Gelder für Kultur und kulturelle Bildung eine wichtige Investition in die Zukunft Europas. Denn: Kunst und Kreativität sind das, was uns als Menschen ausmacht, uns als Gesellschaft prägt, den Spiegel vorhält. Sie sind systemrelevant für unsere Gesellschaft und unsere Demokratie – gerade in Zeiten von Krisen! COVID-19 hat uns das einmal mehr gezeigt! Als Vorsitzende des Kultur- und Bildungsausschusses im EU-Parlament ist es mir daher auch weiterhin ein Herzensanliegen, für unsere Kultur-, Kreativ- und Medienbranche in Europa zu kämpfen und so für den wesentlichen Kern unserer europäischen Vielfalt einzutreten. Kultur ist kein Luxusgut, das wir haben können, sondern eins, das wir in Europa haben müssen zum Wohle unserer Gesellschaft, unseres Zusammenlebens und als Basis unserer Demokratie! Ihre Europaabgeordnete Sabine Verheyen www.sabine-verheyen.de www.eppgroup.eu Das ist Europas Kultur- und Kreativsektor! KULTUR Bühne in Bewegung Wer den „Preis der IntoNationen“ gewinnt? Das Grenzlandtheater mit einer rasanten Revue im CHIO-Stadion! Doch auch die kommende Spielzeit hat Schwung, wie Uwe Brandt erklärt. Von Sabine Rother F rech, fantasievoll und mit viel Temperament meldet sich das Grenzlandtheater der Städteregion Aachen bei den Zuschauern zurück – sogar noch vor der offiziellen Öffnung des Hauses in der Elisengalerie. Im CHIO- Hauptstadion des Aachen- Laurensberger Rennvereins (ALRV) in der Soers gibt es jede Menge Platz für ein Event der besonderen Art: Preis der IntoNationen hat Intendant Uwe Brandt die Produktion genannt, die am Freitag, 14. August, auf einer eigens hier- für konstruierten überdachten Aufführungsfläche vor den Rängen der Haupttribüne ihre Uraufführung erfährt. Rund 700 Sitzplätze stehen zur Ver- fügung, wenn das Ensemble – sechs Musiker, fünf Tänzerinnen und Tänzer, sechs Darstellerinnen und Darsteller – eine locker gestrickte Story aus Musical-Ereignissen des Grenzlandtheaters erklingen lässt. My Fair Lady trifft auf Rocky Horror Show , Cabaret auf La Cage aux Folles . Publikumslieblinge wie Samuel Schürmann, Gido Schimanski, Tobias Rusnak, Tina Podstawa und Celine Vogt sind da gerne mit dabei. Möglich wird die Show durch die Zusammenarbeit mit dem ALRV. Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier, ALRV-Präsident Carl Meulen- bergh und Frank Kemperman, Vorstandsvorsitzender des ALRV, stehen geschlossen hinter den Planungen. „Das Gelände lebt auf, das ist ein gutes Signal für alle“, betont Kemperman. An die Städte- region denkt Grüttemeier: „Für uns ist es wichtig, dass das Theater zu den Menschen geht.“ Mit einem einheitlichen Ticketpreis in Höhe von 25 Euro sollen möglichst viele Besucher die Gelegenheit haben, in die Soers zu kommen. Rund 110 Minuten Unterhaltung, keine Pause, Abstände bei den Sitzplätzen: „Wir arbeiten eng mit dem Gesundheitsamt und den Ordnungsbehörden zusam- men“, betont Intendant Uwe Brandt. „Damit die Adressen im Notfall klar vorliegen, können wir Tickets nur online verkau- fen.“ Die Vorstellungen am 14., 15., 16. und 22. August waren schnell ausverkauft. Weitere Termine sind jedoch bereits in Planung. Der Vorverkauf zur neuen Spielzeit startet parallel am Montag, 17. August. Es gibt sieben Produktionen, eine weniger als sonst. „Das wird auf den Abo-Preis angerechnet“, verspricht Uwe Brandt. Zwei Nachhol-Stücke stehen auf dem Spielplan: Das Blaue vom Himmel (Premiere April 2021), eine Komödie von Eric Assous um zwei ungleiche Freunde, Liebe und Lügen, sowie Das Original (Premiere 20. Mai 2021), ein Schauspiel von Stephen Sachs, das menschliche Werte und Lebensperspektiven unter die Lupe nimmt. Klasse Kulisse: Uwe Brandt blickt im Reitstadion auf die neue Saison voraus. Foto: A. Herrmann

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