BAD AACHEN 04-2021

12 | B AD A ACHEN 04/21 www.vhs-aachen.de Die vhs bietet ein umfassendes Online-Programm 75 Jahre vhs Aachen vhs unterwegs Fahrten Rundgänge Reisen Gesundheit Kultur Bewegung Sport Sprachen VEREINSGEFLÜSTER Vereinsamt der Verein? Für den einen liegt das Glück der Erde auf dem Rücken der Pferde. Für den anderen auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Doch auch die Gruppen, die Aachens Leben sonst so bereichern, haben gerade Pause. D ie Pferde stehen im Stall und der Vorhang bleibt zu. Stellver- tretend für viele Vereine in Aachen und der Region sowie unzählige Mitglieder in den verschiedensten Klubs berichten zwei Vorstandsmitglieder bekannter und im Stadtbild prominenter Vereine über ihre derzeitige Situation. Darüber, wie sie mit den Coronabeschränkungen zurechtkommen, worauf sie sich bald wieder freuen... Aachener Stadtreiter – Horst Peters Bis Ende 2002 war sie eine Institution: die Aachener Polizeireiterstaffel. Die Kosten für den Unterhalt von Rössern und Reitern seien im Vergleich zu ihrem Einsatzwert zu hoch, begründete das Land NRW damals die Entscheidung, alle zehn Reiter- staffeln aufzulösen. Ab sofort klaffte eine Lücke in Aachens Stadtbild, am Rosenmontag, am Tivoli, beim CHIO oder dem Karlspreis und vielen Anlässen mehr – aber auch im Reiterleben der Region. Einer der ehemals berittenen Polizisten ist Horst Peters. Gemeinsam mit engagierten Pferdefreunden hatte er die Idee, eine private Reitergruppe zu bilden, die zumindest die repräsentativen Aufgaben übernehmen könnte – zumal alle Dienstpferde in den Privatbesitz der Beamten gewechselt waren. Gesagt, getan: Im Frühjahr 2004 gründeten ehemalige Polizeireiter mit befreundeten Zivilisten den Aachener Stadtreiter e. V. Seither ist der mittler- weile 64 Jahre alte, pensionierte Polizeibeamte Peters erster Vorsitzender dieses etwas anderen Reitvereins. Anders, weil man hier Reiten nicht lernen kann, sondern es im Gegenteil schon besonders gut können muss. Die Stadtreiter sind eine Öcher Visitenkarte, zeigen sich in schwarz-goldenen Uni- formen auf blank gestriegelten Vierbeinern bei allen wichtigen Ereignissen in Aachen, der Region, im Ausland. Aufmarsch zur Musik, inmitten von Menschenmassen, das muss gelernt sein. Darum trainierte die Truppe regelmäßig in der Albert-Vahle- Halle des Aachen-Laurensberger Rennvereins. Bis zur Pandemie... „Corona hat unser Vereinsleben quasi zum Erliegen gebracht. Im Frühjahr 2020 ging gar nichts, kein Training, keine Events. Mit den Lockerungen im Sommer konnten wir wieder anfangen zu trainieren, natürlich unter Beachtung der AHA-Regeln. Seit Herbst und mit Beginn der zweiten Welle ist wieder alles vorbei“, berichtet Horst Peters. Während Vorstandssitzungen online und Mitgliedertreffen per Zoom ablaufen können, bleiben die Pferde analog auf ihren Hufen stehen. „Sobald es geht, nehmen wir unser Training wieder auf und wir hoffen darauf, bald wieder in der Stadt mit den Pferden präsent zu sein“, blickt der Stadtreiterchef voraus. Mit wem jetzt schon die Gäule durchgehen und wer wissen will, was sich im berit- tenen Zirkel tut, der schließt sich der vereinseigenen Whats-App- Gruppe an, die coronagepusht bereits 80 Teilnehmer rege nutzen. www.aachener-stadtreiter.de Alt-Aachener Bühne – Thomas Muckel Jodden Daag än hazzlich welkomme, so begrüßt die Alt-Aachener Bühne 1919 (AAB) die Besucher der Website. Mehr geht nicht. Wie alle anderen Kulturveranstalter musste auch Aachens ältestes gem- einnütziges Mundarttheater den Spielbetrieb einstellen. Was das für die engagierte Truppe bedeutet, erzählt Thomas Muckel, 50 Jahre alt, zweiter Vorsitzender des Vereins und im echten Leben Personalrat der allgemeinen Verwaltung der Stadt Aachen. Für das ehedem von einer Gruppe Öcher Mäddchere gegründete Theater sei es ein Fall von 100 auf null gewesen: Noch 2019 habe die Alt- Foto: Andreas Steindl

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