BAD AACHEN 08-2021

30 | B AD A ACHEN 08/21 SPORT Wille, Mentalität, Leidenschaft: Alemannias neuer Trainer Patrick Helmes erwartet viel von seinen Spielern. Und die Fans setzen große Hoffnungen in den früheren Torjäger der Nationalmannschaft. Von Michael Thoma D ie Alemannia startet runderneuert in die Saison. Geschäftsführer Martin Bader und Cheftrainer Patrick Helmes geben die Marschroute am Tivoli vor. Uwe Grauer vervollständigt als Co- Trainer das Team. Die Weichen sind gestellt. Der Chefcoach steht zweifellos im Fokus der sportlichen Zukunft der Alemannia. Für die Fans ist er ein Hoffnungsträger. Jung, ehrgeizig, als Ex-Torjäger immer erfolgsorientiert, verkörpert der 37-Jährige ideale Voraus- setzungen für einen Neustart. „Ich bin eine echte kölsche Froh- natur“, gab er im Telefongespräch Einblicke in seine Art mit Menschen umzugehen. Der gebürtige Kölner, der im Siegerland auf- gewachsen ist, wo er eine Ausbildung zum Elektriker absolvierte, will für die Fans einer zum Anfassen sein. Leidenschaftlich, immer offen und freundlich spricht er über seine neue Aufgabe. Man kann es spüren: Der Mann brennt, er will was erreichen. Wenn er mit dieser Art bei Spielern und Fans rüberkommt, muss man sich keine Sorgen machen. Patrick Helmes ist verheiratet und hat vier Kinder. Den Fußballer Helmes, der übrigens auch ein guter Tischtennis- und Tennisspieler ist, kennen viele noch als erfolgreichen Stürmer bei den Bundesligisten Köln, Leverkusen und Wolfsburg (177 Einsätze/ 88 Tore in der 1. und 2. Liga). Wegen seiner Torjäger-Qualitäten wurde er von Ex-Bundestrainer Joachim Löw 13 Mal in die National- mannschaft berufen. Zwei Mal gehörte er zum vorläufigen Aufgebot für die Europa- und Weltmeisterschaften (2008/2010). Berück- sichtigt wurde er aber nicht. Nach einer Hüftverletzung beendete er 2014 seine Laufbahn. Vom Fußball kam er dennoch nicht los. Seine Trainerlaufbahn begann beim Nachwuchs von Bayer 04 Leverkusen, später wurde er Co-Trainer bei der 2. Mannschaft des 1. FC Köln, bevor er zum Viertligisten nach Erfurt wechselte. Felix Magath vermittelte ihn vor einem Jahr zum österreichischen Bundes- ligisten Admira Wacker Mödling in der Nähe von Wien. Nachdem er im November dort Zeuge eines terroristischen Attentats geworden war, entschied er sich für die Rückkehr ins Rheinland. Als Martin Bader neuer Geschäftsführer der Alemannia wurde, beglückwünschte Helmes den alten Bekannten aus Bundesligazeiten zum neuen Job. Bader, nutzte die Gelegenheit und heuerte Helmes als Trainer an. Jetzt sprach B AD A ACHEN mit Patrick Helmes. Die vergangene Saison der Alemannia war richtig verkorkst: Tabellenletzter in der Rückrunde. Ist es als neuer Trainer ein Vor- teil, eine Mannschaft zu diesem Zeitpunkt zu übernehmen? Patrick Helmes: Ich glaube, alle sind froh, dass die Saison vorbei ist. Deshalb stehen wir in der Pflicht. Wir alle haben die Chance, etwas zu verändern. Es muss wieder mehr über Fußball geredet werden. Sie geben den Takt vor. Auf was müssen sich die Spieler bei Ihnen gefasst machen. Was für ein Trainertyp sind Sie? Helmes: Ich setze auf einen guten Umgang mit den Spielern. Ich will sie so vorbereiten, dass sie jedes Spiel gewinnen können. Sie müssen kapieren, dass die Mannschaft mehr zählt als jeder einzelne. Ich erwarte, dass jeder abruft, was möglich ist. Einsatz, Wille, Leiden- schaft, Mentalität. Diese Grundtugenden setze ich voraus. Was ist Ihre Spielphilosophie? Sie waren ein erfolgreicher Tor- jäger, können die Fans künftig mit vielen Toren rechnen? Helmes: Ich erwarte einfach geile Spiele und natürlich viele Tore. Wir wollen jeden Gegner vor maximale Probleme stellen. Sie haben unter prominenten Trainern wie Daun, Magath oder auch Löw trainiert. Was haben Sie mitgenommen? Helmes: Ich hoffe viel. Jeder war anders. Ich habe von jedem etwas gelernt. Das Beste von ihnen will ich für mich verwerten. Das Puzzle Trainer Helmes soll sich so zusammenfügen. Neu aufgestellt: Patrick Helmes (Mitte) gibt den Ton am Tivoli an. Foto: Christoph Hartmann Einer zum Anfassen

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