BAD AACHEN 03-2022

22 | BAD AACHEN03/22 KULTUR Grandioses Gefühlskino Im DAS DA THEATER lässt „Wie im Himmel“ die Utopie von der völkerverbindenden Kraft der Musik für einen Moment Wirklichkeit werden. Maren Dupont bringt den Erfolgsfilm auf die Bühne. Von Marc Wahnemühl Einschneidende Lebenserfahrungen, große Emotionen, starke Darstellerinnen und Darsteller, mitreißende Bilder: Wie im Himmel war 2005 ein äußerst erfolgreicher schwedischer Kinofilm (Regisseur: Kay Pollak). „Zu Recht für den Oscar nominiert, ein bewegendes Fest der Musik und des Lebens“, lobte der Kulturspiegel seinerzeit. Genau dieses Erfolgswerk adaptiert das DAS DA THEATER nun – endlich (das Stück stand schon auf dem Spielplan und musste wegen der Coronapandemie verschoben werden) – für die Bühne. Die Premiere ist am Donnerstag, 10. März, 20 Uhr, in beiden Spielstätten – regio-it-Halle und NetAachen-Halle – an der Liebigstraße 9. Ein Chor als Mehrwert „Uns hat fasziniert, dass die Geschichte so viele spannende Charaktere hat“, sagt Regisseurin Maren Dupont. Die Ausgangssituation in Wie im Himmel ist, dass der gefeierte Stardirigent Daniel Daréus (Claudio Schulz-Keune) mitten im Konzert einen Herzinfarkt erleidet und sich, künstlerisch wie körperlich ausgebrannt, in sein Heimatdorf in der nordschwedischen Provinz zurückzieht. Doch sein Weltruhm holt ihn auch dort ein: Er lässt sich widerstrebend darauf ein, die Stelle des Kantors zu übernehmen, später auch den Chor zu leiten. Es prallen Welten aufeinander… „Daniel bewegt sehr viel und bricht verkrustete, festgefahrene Strukturen auf. Das geht Stück für Stück über den Chor hinaus und ins Dorf und in die Menschen dort hinein“, beschreibt Dupont. Sich von der Filmvorlage zu lösen, sei ihr und Intendant Tom Hirtz, der die Dramaturgie übernommen hat, leichtgefallen: „Als Buch haben wir vom Verlag tatsächlich das Drehbuch zum Film bekommen. Das Theaterstück basiert also wirklich auf dem Film.“ Da man im Theater jedoch mit anderen Mitteln arbeite als im Film und da sowohl das Ensemble als auch der Raum anders als im Kino seien, sei eine völlig eigenständige Version entstanden. So holt das Theater einen eigenen Chor mit 15 Sängerinnen und Sängern auf die Bühne (musikalische Leitung: Christoph Eisenburger). „Das ist allein vom Klang her etwas ganz Besonderes, ein echter Mehrwert.“ Auch die Bühnensituation des Theaters (Bühnenbild: Frank Rommerskirchen) bietet einige spannende Möglichkeiten: Die Bühne in der regioiT-Halle etwa ermöglicht mit 18 Metern Breite auch raumfassende Aktionen, und auch die Reise des Chors nach Wien kann die Regisseurin so umsetzen, dass sie für das Publikum unmittelbar erlebbar wird. Menschen berühren Außergewöhnlich sei auch, dass das Stück – genauso wie der Film – sich nicht auf eine Gattung reduzieren lasse: „Es sind mehrere Genres drin, es hat von allem etwas: Dramatisches, Tragisches, romantische Momente, Situationen, die zum Lachen bringen, ohne Comedy zu sein.“ Wenn Dupont den Kern des Stückes benennt, dann so: „Es geht nicht darum, die perfekte Musik zu produzieren, sondern mit der Musik andere zu berühren.“ TICKETS UND TERMINE Das DAS DA THEATER feiert die Premiere von Wie im Himmel – nach coronabedingter Verschiebung – am Donnerstag, 10. März, 20 Uhr, in den beiden Spielstätten – regio-it-Halle und NetAachen-Halle – an der Liebigstraße 9. Viele Vorstellungen sind bereits ausverkauft, auch weil die Besucherkapazität aus Sicherheitsgründen reduziert worden ist. Das Stück läuft bis Mai. Sollte sich die Coronalage ändern, können weitere Plätze für die Vorstellungen freigegeben werden. Es lohnt sich also, tagesaktuell online nach Tickets zu schauen. Dort gibt es auch Infos zu den jeweils gültigen Coronaregeln. Karten gibt es über den Online-Ticketshop des DAS DA THEATERS. Weitere Infos unter Telefon: 02 41/16 16 88. www.dasda.de · www.dasda-tickets.de Foto: Chris Carle

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