BAD AACHEN 07-2022

07/22 BAD AACHEN | 7 Die Grundsteinlegung fand im November 1822 zum 25. Thronjubiläum des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. statt. Er hatte 1000 Taler für den Bau gespendet, was zu Umplanungen durch den damaligen Oberbaurat Karl Friedrich Schinkel führte. Johann Peter Cremer hatte als Landesbauinspektor die ersten Pläne gezeichnet. Da 1823 im Hause Preußen eine Hochzeit stattfand, wurde der neue Brunnen der Braut gewidmet: Elisabeth Ludovika von Bayern, kurz Elise genannt. Im Sommer 1826 konnte er seiner Bestimmung übergeben werden – und hatte 28 000 Taler statt 15 800 Taler gekostet. Offiziell eröffnet wurde der Elisenbrunnen mit der Aufstellung der Büste der Namenspatronin, geschaffen von Christian Friedrich Tieck. Sie ist heute im Centre Charlemagne ausgestellt und vor Ort in den 1880er-Jahren durch eine Gipskopie ersetzt worden. Der Marmor litt zu sehr unter dem Schwefeldampf des Wassers. 1997 erneuerte die Stadt den Vorplatz mit Kopfsteinpflaster und Wasserfontänen. Zur Eröffnung im Sommer 1998 trafen sich trotz strömenden Regens tausende Besucher. 24 Traditionsgarden aus dem gesamten Dreiländereck bildeten eine Steubenparade à la Aachen. Oberbürgermeister Dr. Jürgen Linden meinte damals fröhlich: „Et schönnste Reäneweär än hömmele va Lü.“ Für Kopfschütteln und Unverständnis sorgte auf den ersten Blick das neue Buswartehäuschen gleich neben dem El i senbrunnen. Der amerikanische Stararchitekt Peter Eisenman hatte 1996 im Auftrag der Firma Decaux eine extravagante Konstruktion im Stil des Dekonstruktivismus als Unterstand für wartende Busfahrende entworfen. Die Leserjury der Aachener Zeitung, ausgewählt aus hunderten Teilnehmenden des Taufspiels, nannte das Konstrukt im Juni 1998 offiziell Wartekralle. Im Volksmund wird das Bushäuschen jedoch kurzerhand und zutreffend Öcher Frittezang genannt. Ein Wahlversprechen der Aachener CDU aus den 1990er-Jahren, den Eisenman vor das Klinikum zu verbannen, wurde übrigens nie eingelöst: Die Kosten hätten bei mehreren hunderttausend Euro gelegen, außerdem gehörte die Wartekralle der Firma Decaux. Und heute gehört sie längst zum Stadtbild! Nicht nur im Sommer. SOMMERGESCHICHTEN aachener-bank.de „Als Genossenschaft sind wir in der Gemeinschaft stark und agieren bodenständig in unserer Heimat für eine nachhaltige Zukunft.“ Heimat ist nachhaltig. Sarah Hannak Teamleiterin Kunden-Dialog-Center wünscht schöne Ferien in Aachen! Eisenman, Wartekralle, Frittezang

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