BAD AACHEN 10-2022

22 | BADAACHEN10/22 SONDERVERÖFFENTLICHUNG Einprägsam schön Am 22. und 23. Oktober laden glänzende Schmuckexponate in die Aula Carolina ein. Kostbar und künstlerisch, handwerklich und filigran: Bei ihrer gemeinschaftlichen Schmuckausstellung am Samstag, 22., und Sonntag, 23. Oktober, jeweils von 11 bis 18 Uhr, unter dem mehrdeutigen Motto Einprägsam zeigt die Gold- und Silberschmiedeinnung Aachen mit 15 Innungsbetrieben im ehrwürdigen Rahmen der Aula Carolina (Pontstraße 7–9) handgemachte Stücke, fantasievolle Entwürfe sowie Neues und Traditionelles rund um die Themen Schmuck und perfekte Handwerkskunst. Der diesjährige Ausstellungstitel ist zugleich eine Verbeugung vor der Punze, die schon vor über 500 Jahren nur Goldschmiedemeister als kleine Stempel mit bestimmten Zeichen oder Buchstaben im Edelmetall hinterlassen durften – als Garant für Echtheit, fachliche Kompetenz und Qualität. Die alle zwei Jahre stattfindende Ausstellung – gegründet unter dem Slogan Gemeinsam glänzen – musste 2021 coronabedingt verschoben werden. Umso mehr freuen sich die Betriebe und alle, die edlen Schmuck lieben, nun auf die Möglichkeit eines glänzenden Austauschs. Die Gold- und Silberschmiedeinnung Aachen geht nicht zum ersten Mal in die Öffentlichkeit. Mit der Ausstellung Ein Talisman für Aachen und der damit verbundenen Aktion Mein Glücksbringer – ein Talisman aus Aachen stand die Innung 2014 im Finale des Aachener Marketingpreises und gewann den Preis des Arbeitskreises Junger Handwerksunternehmen (AJH) in der Kategorie Design und Exklusivität. Die von Goldschmieden aus Aachen gefertigte Replik des Talismans Karls des Großen, dessen Original im Reimser Museum Palais du Tau funkelt, erreichte Prominenz. Bis 1804 Teil des Domschatzes, hat Marc-Antoine Berdolet, erster Bischof in Aachen, das Stück an Kaiserin Joséphine verschenkt, als sie mit ihrem Gatten Napoleon Bonaparte Aachen besuchte. 2016 hieß es im Krönungssaal des Rathauses Wie es euch gefällt, 2018 brachte man Schmuck in Bewegung und erinnerte damit an die frühere Nutzung des Ausstellungsortes Depot (Talstraße), wo einst die Straßenbahnen standen. Mit jeweils rund 3000 Besuchern zeigte sich enormes Publikumsinteresse. Die Punze im Fokus Im Oktober 2022 geht es nun spannend zu, denn die Punze (Latein: punctio = stechen), ein winziges, kunstvolles Stempelchen an einem Werkzeugstab, das Goldschmiedemeisterinnen und -meister deutlich aber nicht aufdringlich als Zeichen für den Feingehalt des Edelmetalls und den Verfertiger einschlagen, ist manchen Schmuckliebhabern ein Rätsel. Punzen gibt es seit dem frühen Mittelalter. Sie werden gleichfalls im Kunstschmiede-, Graveur- und Uhrmacherhandwerk sowie von Buchbindern verwendet. Bei der aktuellen Ausstellung erfährt man nicht nur, wann und warum die Punze wichtig ist, sondern kann auf eine Reise durch die Zeichen der teilnehmenden Werkstätten (s. links) gehen, die diesmal alle ihre Punzen vorstellen, ob nun der kleine Mensch im Häuschen des Unternehmens Hausmann in Aachen, das elegante G der Goldschmiede Goldstück in Stolberg oder das schlanke C mit dem winzigen O für den Obermeister der Innung, Georg Comouth, um nur einige der 15 teilnehmenden Betriebe zu nennen. Live ist zudem eine Silbermünzprägung zu erleben, deren Erlös einem guten Zweck zugeführt wird. Die Besucherinnen und Besucher dürfen aus den Wettbewerbsstücken der Werkstätten ihren Favoriten auswählen – und dabei gewinnen. Wer hier die Nase vorn hat, kann nach Pforzheim fahren – ein Aufenthalt mit Übernachtung inklusive Besuch des Schmuckmuseums. Es ist weltweit das einzige Museum zur Geschichte des Schmucks und zeigt rund 2000 Exponate aus fünf Jahrhunderten. Darunter sicher die eine oder andere Punze. Einprägsam wie die Ausstellung der Goldschmiedeinnung Aachen 2022, deren Besuch garantiert unvergesslich bleibt. sar www.gemeinsam-glaenzen.de Teilnehmende Werkstätten:

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