BAD AACHEN 11-2022

28 | BAD AACHEN 11/22 SPORT Und wenn sie tanzen ... Die Deutsche Meisterschaft der Standard- und Lateinformationen findet am 12. November in Bremen statt. Mit dabei die Bundesliga-Nachrücker aus Aachen: die Lateinformation aus dem TSC Schwarz-Gelb! Von Michael Thoma So ein Aufstieg kann ganz schön stressig werden. Vor allem wenn er erst verspätet als Zugabe in die Vereinsgeschichte eingeht. Aber lassen wir dem Jubel den Vortritt. „Es war schon irre, als wir die Nachricht vom Rückzug der TSG Backnang erfahren haben“, konnte es Formationschef Holger Reißer kaum fassen, dass sein Team nun doch noch als Aufsteiger in der 1. Bundesliga der Lateinformationen vertreten sein würde. Das Team traf sich zu diesem Zeitpunkt gerade in der Sportschule Hennef zu einem Trainingslager. „Über die überraschende Neuigkeit waren wir völlig aus dem Häuschen, haben dann schnell ein paar Fläschchen alkoholfreien Sekt geköpft“, bevor es am Abend bereits mit dem ersten Training richtig losging, erinnern sich die Schwarz-Gelben. Also zurück zum Stress. „Nach der Aufstiegsrunde, die wir leider nur als Drittplatzierte abgeschlossen hatten, gab ich der Mannschaft vier Wochen frei. Sie sollte nach der Enttäuschung alles mal sacken lassen“, gab sich der Trainer verständnisvoll großzügig. Die Turniere der 2. Bundesliga hatte die Formation zuvor souverän als Sieger abgeschlossen. Aber als die Nachricht vom Rückzug der Backnanger aktenkundig geworden war, schaltete der Coach gnadenlos um. Gas geben, gab er als Devise vor. „Uns fehlten im Vergleich zu anderen Erstligisten zwei bis drei Monate Vorbereitungszeit. Auf einmal standen ja die Deutschen Meisterschaften am 12. November an“, beschreibt Reißer den Zeitdruck. Das Trainingswochenende in Hennef wurde der Auftakt zur knallharten Vorbereitung für die DM. Auch in der altehrwürdigen Turnhalle an der Schanz oder in den Räumen von Schwarz-Gelb ging es im Sauseschritt zur Sache. Trainiert wurde vier bis fünf Mal die Woche, drei bis acht Stunden am Stück. Holger Reißer kannte kein Erbarmen – aber seine Schützlinge machten hoch motiviert mit. Die Musik My first love von John Miles, die gut ankam, wurde noch etwas auf ihre Erstligatauglichkeit bearbeitet, bleibt aber bestehen. War das Outfit bis dato dezent schwarz, bewusst klassisch elegant und unauffällig, gibt der Chefcoach nun eine neue Parole vor: „Wir treten mit neuen Kleidern und etwas mehr Farbe auf.“ Mit Leistung überzeugen muss sein Team so oder so. Abschluss in Aachen Los geht es mit der Bundesliga am 14. Januar in Buchholz. Dann folgen die Turniere in Bremerhaven (28. 1.), Bietigheim (11. 2.) und Bremen (25. 2.), bevor zum Abschluss die Aachener am 11. März Gastgeber des Finalturniers sein werden. Da der Ausrichter für den letzten Wettkampf abgesprungen war, bewarben sich die SchwarzGelben kurzerhand und erhielten den Zuschlag. Das Finale soll in der Sporthalle an der Neuköllner Straße ausgetragen werden. Bis dahin werben die Verantwortlichen noch um zahlreiche Unterstützer und Sponsoren. Jeder Euro zählt, denn die 1. Liga ist teuer. „Allein die Kosten für die Fahrerei werden sich wohl verdreifachen“, kalkulieren die Finanzplaner mit Sorgenfalten auf der Stirn. Stress an allen Ecken und Enden. Aber den wollen die Sportler positiv umsetzen – auf der Tanzfläche, wo sonst – mit möglichst guten Wertungsnoten. www.formationen-schwarz-gelb-ac.de Überraschung: Die Herren treten weiter in Schwarz auf, die Damen sollen mit Farbe punkten. Foto: Michaela Reißer

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