32 | BAD AACHEN 02/23 Hier ist Fotografie Leben Von Sabine Rother Ein attraktives Ausstellungsprogramm gibt es auch in diesem Jahr wieder im Fotografie-Forum der StädteRegion Aachen in Monschau (Austraße 9), das bereits am Sonntag, 12. Februar, mit Werken von Ellen Auerbach und Barbara Klemm startet. Hervor- gegangen aus dem 2002 von Dr. Nina Mika-Helfmeier, Leiterin der Stabsstelle Kultur, gegründeten Kunst- und Kulturzentrum (KuK), kann das bis heute von ihr geleitete Haus seit 2020 als gefördertes Fotografie-Forum Akzente setzen. „Das Forum ist international ein Begriff“, so Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier. „Es präsentiert große Namen und führt gleichzeitig euregionale Fotografinnen und Fotografen zusammen.“ Mit Freude und Stolz blickt die Initiatorin zurück – und in die Zukunft: „Es ist uns wichtig, den Weg der Fotografie von der Dokumentation zur künstlerischen Ausdrucksform zu zeigen“, sagt sie. „Und das immer wieder neu.“ Das sehenswerte Programm wird auch 2023 vom Fotografie-Festival der StädteRegion Aachen ergänzt: Allianzen, 13. August bis 10. September! Kunst in Schwarz und Weiß Die deutsch-amerikanische Fotografin Ellen Auerbach (1906–2004) und Kollegin Barbara Klemm, Jahrgang 1936, Grande Dame der Schwarz-Weiß-Fotografie, die zahlreiche politische Ereignisse dokumentiert hat, eröffnen die Ausstellungssaison. Ellen Auerbach hat zusammen mit Künstlerin Grete Stern in Berlin das Fotostudio ringl+pit gegründet. In Monschau zeigt man raffinierte Stillleben der 1930er-Jahre sowie Bilder ihrer Exilstationen in Palästina und England. Mit Barbara Klemm verband sie Freundschaft. Sie hat Landschaften und zeitgeschichtlich bedeutsame Ereignisse wie einen sorgenvollen, von Fotografen umlagerten Willy Brandt 1973 bei Verhandlungen mit Leonid Breschnew oder die Menschenmassen beim Fall der Mauer am Brandenburger Tor 1989 fotografisch festgehalten. Ellen Auerbach. Barbara Klemm. Fotografien 1929–2019, 12. Februar bis 16. April! Menschen im Museum Von Menschen und Kunst lautet der Titel einer Ausstellung (2. Etage), die den Weg der Fotografie vom dokumentarischen Medium zur Kunstform ins Museum beschreibt. 60 Bilder halten fest, wie Menschen im Museum auf Kunst reagieren, erschrocken oder bewegt sind, bis hin zum kleinen Schläfchen in der Ruhe eines Museums, dessen Kunst ermüden kann. Von Menschen und Kunst, 19. März bis 11. Juni! Nachkriegsfotografie Hannes Kilian (1909–1999) gilt als einer der spannendsten deutschen Fotografen, dessen Aufnahmen aus dem zerstörten Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg erschüttern. Reisebilder beweisen Kilians intensiven Blick auf Menschen und Kultur – unter anderem zeigt er frühe spektakuläre Nachtaufnahmen von Paris während der Weltausstellung 1937. Hannes Kilian. Fotografien 1937–1976, 23. April bis 11. Juni! Schwerelose Sprünge Unter dem experimentellen Motto The Jump (Der Sprung) vereinigt das Fotografie-Forum Bilder von rund 30 Fotografinnen und Fotografen, die das Thema unterschiedlich behandeln. So hat Philippe Halsmann einmal gesagt, dass im Sprung „die Maske des Menschen fällt“. Zwischen 1954 und 1960 ließ er Stars wie Grace Kelly und Anthony Perkins (Foto) springen – mit erstaunlichen Resultaten. The Jump, 18. Juni bis 10. September! Blick für das Besondere Zu sehen sind zum Jahresabschluss Arbeiten von Inge Morath (1923–2002) zwischen 1944 und 1998. Sie war die erste Frau, die für die legendäre Fotoagentur Magnum arbeiten durfte. Von Henri Cartier-Bresson und Robert Capa hat sie viel gelernt, was man unter dem Blick für das Besondere zusammenfassen könnte. Das beweisen rund 160 Arbeiten in dieser Ausstellung. Die reiselustige Fotografin hat sich zudem in ihrer Heimat Österreich ihrem Foto- projekt Donau gewidmet – Menschen und Landschaften der angrenzenden Länder faszinierten und inspirierten sie. Inge Morath, 17. September bis 17. Dezember! www.staedteregion-aachen.de Ein facettenreiches Programm mit fünf beeindruckenden Ausstellungen erwartet die Gäste im Fotografie-Forum in Monschau. Diesen Monat geht es los – und für Aachener am besten gleich hin! SONDERVERÖFFENTLICHUNG KULTUR Foto: Anthony Perkins 1958 © Philippe Halsman/ Magnum Photos
RkJQdWJsaXNoZXIy MTM5Mjg=