BAD AACHEN 10-2023

WELTERBE 10/23 BAD AACHEN | 5 Schriften zur Schatzkammer. Die Kunsthistorikerin Katrin Heitmann hat alles aufgearbeitet. Belege existieren etwa für einstige Bemalungen der Wände, die heute verschwunden sind – wie das Wappen Kaiser Wilhelms II., auf der Wandfläche über der Tür. Wer heute die Karlskapelle besucht, entdeckt dennoch Teile des damals so gut durchdachten Bildprogramms: Im Deckengewölbe halten Engel Spruchbänder, die auf die verwahrten Heiligtümer anspielen. Die Sammlung wuchs. Der eine oder andere Stifter nutzte einen Kuraufenthalt in Aachen, um zu spenden. Der damalige Ehrenstiftsherr Dr. Franz Bock zögerte nicht, die hohen Herrschaften, die er auf der Kurgästeliste fand, persönlich zu informieren. Kaiser Franz Joseph von Österreich brachte sogar einen eleganten Messkelch mit, den er im Andenken an seine Mutter Erzherzogin Sophie dem Domkapitel überreichte. Für den Schatz, den heute ein kleines, aber engagiertes Team rund um Birgitta Falk mit Gold- und Silberschmieden sowie einer Textilexpertin pflegt, gab es vor 150 Jahren lediglich einen Sakristan, der die Schätze betreuen musste und allenfalls erkannte, ob etwas beschädigt oder abgebrochen war. Das System Schatzkammer kam dennoch gut an und schon bald musste ein neuer Ort gefunden werden. 1881 zogen die Schätze in die Ungarnkapelle um, da es in der Karlskapelle auf Dauer zu feucht war. Zum Ende des Ersten Weltkriegs – nach der Rückführung des Schatzes aus Paderborn – wählte der damalige Dombaumeister Joseph Buchkremer die Allerseelenkapelle als sicheren Bergungsort aus. Hier wurde 1922 mit dem Ausbau einer Schatzkammer begonnen, die 1931 eröffnet werden konnte. Dieser Standort wurde – abgesehen von der erneuten Auslagerung der wichtigsten Schätze im Zweiten Weltkrieg – beibehalten. 1979 wurde die Schatzkammer in den Westflügel des Kreuzganges verlegt. Seither geht es durch das Kleine Drachenloch an der Johannes-Paul-II.-Straße zur Schatzkammer, die 1995 ihr heutiges Gesicht erhielt. „Die Sammlung wurde 1978 zusammen mit dem Dom als erstes Denkmal auf deutschem Boden in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen“, erinnert Dr. Falk. Das Jubiläum der Schatzkammer ist ein guter Anlass, sich auch als Aachener seinen Domschatz, der als der umfangreichste nördlich der Alpen gilt, einmal wieder anzusehen – und einen Blick auf den ersten Präsentationsort zu werfen. Die Ausstellung „Wie alles begann. Die Schatzkammer in der Karlskapelle“ ist bis Januar 2024 zu sehen. Die Domschatzkammer öffnet montags von 10 bis 14 Uhr und dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr. Mehr dazu online unter www.aachener-domschatz.de. Fotos: Domschatzkammer Gotische Schatzstücke in einem Schatzschrank (um 1880) Das gotische Dreiturmreliquiar in einem Schatzschrank (um 1880) JURISTISCHE KOMPETENZ DURCH SPEZIALISIERUNG 24 RECHTSANWÄLTE · 24 FACHANWALTSCHAFTEN Unser Kompetenz-Team Versicherungsrecht Friedrichstraße 17-19 · 52070 Aachen tel +49.(0)241.946 68-0 · www.delheid.de Achim Delheid Fachanwalt für Verkehrsrecht Fachanwalt für Versicherungsrecht Alexander Hammer, LL.M. Fachanwalt für Versicherungsrecht Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht BERUFSUNFÄHIGKEITSVERSICHERUNG · HAFTPFLICHTVERSICHERUNG · LEBENSVERSICHERUNG UNFALLVERSICHERUNG · GEBÄUDE- UND HAUSRATVERSICHERUNG

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