CHIO Aachen 2018

8 | B AD A ACHEN CHIO 2018 „ Foto: Andreas Steindl S o ein Amt erbt man nicht“, stellt Stefanie Peters gleich klar, dass ihr Vater Klaus Peters zwar von 1993 bis 2008 Vizepräsident des Aachen-Laurensberger Rennvereins (ALRV) war, dies aber in keinem Zusammenhang mit ihrem Sitz im Aufsichtsrat steht. Seit April 2008 engagiert sich die Unternehmerin in diesem Gremium – als erste und bis dato einzige Frau! Für Stefanie Peters ist das kein Thema: „Aus meiner Sicht leisten Frauen dasselbe wie Männer.“ Was natür- lich auch für das Ehrenamt gilt: „Insofern hatte ich keine Berührungs- ängste und habe mich direkt wohlgefühlt.“ Ganz neu war ihr das Metier ohnehin nicht: „Von 2005 bis 2015 war ich Dressur-Diszi- plinmanagerin“, erklärt Stefanie Peters, die bereits seit den 1980er Jahren „mit großer Begeisterung“ für den CHIO Aachen aktiv ist. Und dabei hat sie einen besonderen Bonus: Als Dressurreiterin ging sie selbst zwei Mal in der Soers an den Start. „1997 und 1999 durfte ich in der Kleinen Tour antreten. Ein tolles Erlebnis!“ Diese Passion hilft ihr bis heute: „Ich kenne die Abläufe und gebe meine Kenntnisse weiter. Außerdem kann ich Gästen den CHIO und den Sport vermitteln, sie dafür begeistern.“ Nicht zuletzt das macht sie zu einem wichtigen Mitglied im ALRV-Team, wo jeder seine Sicht- weise einbringe. Und die seiner Generation, denn die Altersspanne im sechsköpfigen Aufsichtsrat unter Leitung von Carl Meulenbergh (74) ist groß. Peters ist die Jüngste und sieht auch das positiv: „Ich halte viel von gemischten Teams – auch altersmäßig.“ Eine Verjün- gung des Gremiums sei dennoch wichtig, denn „Zukunftsthemen sollten von der Jugend gestaltet werden“. Bis 2020 hat Stefanie Peters Zeit dazu. Auf dem Plan dieser Wahl- periode ganz oben steht die Erweiterung des Geländes. Stress bereitet ihr das nicht: Der Zeiteinsatz sei sehr unterschiedlich, die Sitzungen geprägt von Austausch, Beschlüssen und – Humor. „Als langjährige Reiterin bringe ich Verständnis für den Sport ein, zusätz- lich den Blick als Unternehmerin. Das macht richtig viel Spaß“, so ihr Fazit. Und klar, weitervererben möchte sie das Amt nicht, aber eine zweite Frau im Gremium fände sie klasse: „Wenn es denn passt.“ cf Was gefällt Ihnen am CHIO Aachen besonders gut? Der Spitzensport und die damit verbundene Spannung. Die Mischung aus Volksfest und Event schafft zudem eine große Anziehungskraft in entspannter Atmosphäre. Wo ist Ihr Lieblingsplatz in der Soers? Oben auf der Turkish Airlines -Tribüne begeistert mich der Blick in das grandiose Stadion mit der wunderschönen Soers im Hintergrund. Worauf freuen Sie sich beim Turnier 2018 am meisten? Da gibt es vieles – als Dressurreiterin freue ich mich aber besonders auf das Duell von Isabell Werth und Laura Graves. Und was erwarten Sie vom Partnerland China? Ein buntes und spektakuläres Programm bei der Eröffnungsfeier. Drachen und fernöstliche Musik, Akrobatik und Kultur. Außerdem geht ein chinesischer Reiter an den Start. Wer sind Ihre Favoriten für die Großen Preise ? Auch wenn Laura Graves versucht, Isabell Werth das Leben schwer zu machen, hat diese aus meiner Sicht die Nase vorn. Sie ist unglaub- lich prüfungsstark! Im Rolex Grand Prix schlägt mein Herz für Philipp Weishaupt, der vor zwei Jahren hier und 2017 in Calgary gewann. Nun hat er die Chance auf 250 000 Euro Bonus im Rolex Grand Slam . Wo sehen Sie den CHIO Aachen in zehn Jahren? Das wichtigste Pferdesportereignis der Welt für alle Altersklassen mit Fokus auf Horsemanship und Innovation. Die Integration der inter- nationalen Junioren und Jungen Reiter ist ein wichtiger Schritt im Ausbau unseres Weltfestes des Pferdesports . Und was machen Sie beim CHIO 2028 in Aachen? Mich über eine großartige Veranstaltung freuen! (lacht) VORGESTELLT FRAGE BOGEN Geburtsdatum: 9. 12. 1972 Geburtsort: Aachen Familienstand: verheiratet, eine Tochter Beruf: Geschäftsführerin NEUMAN & ESSER GROUP Hobbys: Familie, Golf, Reisen und Reitsport Stefanie Peters „Das macht richtig viel Spaß“ Die einzige Frau im Aufsichtsrat bringt sich als Unternehmerin und Reiterin ein