BAD AACHEN CHIO 2019

14 | B AD A ACHEN CHIO 2019 HISTORIE 90 Jahre Nationenpreis 1929 fand in der Aachener Soers der erste Länderkampf der Equipen statt. Von Löwen, Stuten und Schallplatten wissen die Annalen seither viel zu berichten, wie B AD A ACHEN nachgeschlagen hat. Von Sabine Mathieu B eim Preis der Nationen treten auch in diesem Jahr wieder die Nationalmannschaften der teilnehmenden Länder beim CHIO Aachen gegeneinander an. Pro Team werden dafür maximal vier Reiter nominiert. Seit der Weltmeisterschaft 2006 ist der Nationenpreis eine Abendveranstaltung und wird am Donnerstag unter Flutlicht ausgetragen. Die Veranstaltung ist ein Highlight der Turnier- woche, Monate im Voraus ausverkauft und jetzt genau 90 Jahre alt… 1929 legte der Preis der Nationen den Grundstein für den CHIO ( Concours Hippique International Officiel ) in Aachen. Es starteten Reiter aus elf Ländern. Über 500 Pferde waren damals schon ange- meldet, insgesamt gab es 2500 Nennungen für alle Wettbewerbe. Seit 1924 hatte sich das Aachener Turnier in nur fünf Jahren zur größten Reitsportveranstaltung überhaupt gemausert. Gestartet war es als Reit- und Fahrturnier verbunden mit einem Flach- und Hürden- rennen. Zum Nationenpreis drohte jedoch Ungemach: Uniformen sollten den Reitern verboten werden. Dabei war es gängige Praxis, militärische Präsenz zu zeigen. Der Präsident des ALRV, Hubert Wienen, konnte das Verbot in letzter Minute abwenden. Sein vehementes Auftreten brachte ihm den Titel Löwe von Aachen ein. Das Turnier startete vor 90 Jahren am Samstag, 27. Juli 1929 und dauerte bis Sonntag, 4. August. Neu im Programm war der Länder- kampf, heute Preis der Nationen . Das Öcher Turnierwetter zeigte sich von seiner schlechtesten Seite. Die Turnierzeitung berichtete: „Es stürmte und regnete dort unten in der Soers wie selten um diese Jahreszeit. Reiter und Pferde aber hielten wacker aus, und auch die Zuschauer waren nicht von ihren Plätzen zu bekommen.“ Sie sahen trotz des Wetters nämlich einen spannenden Wett- kampf. Die Deutsche Allgemeine Zeitung schrieb dazu: „Zu einem grandiosen Ringen gestaltete sich der Kampf im Preis der Nationen . Holland, Italien, Schweiz, Schweden und Deutschland traten mit je drei Vertretern an.“ Die Niederländer traf es besonders hart: Sie schieden als Führende nach dem zweiten Parcours zunächst aus, weil das dritte Pferd am Start lahmte. Um den Sieg eventuell noch zu retten, besorgte man flugs das Pferd eines Reiters, der wegen einer Ischias-Entzündung im Bett lag. Das arme Tier mit Namen Rosoza wurde aus dem Transporter heraus sofort gesattelt und ohne Aufwärmphase in den Parcours geschickt. Es rächte sich… Wie die Turnierzeitung wusste, war das zweite Hindernis ein Wassergraben: 1961: Die deutsche Equipe siegt in Aachen. 1988: In diesem Jahr hat Frankreich die beste Mannschaft.

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