BAD AACHEN CHIO 2019

58 | B AD A ACHEN CHIO 2019 „ EHRENAMT Einsatz für „et Tschio“ 1200 Menschen sind jedes Jahr ehrenamtlich in der Turnierwoche aktiv. Ohne ihr Engagement könnte kein Weltfest gelingen. B AD A ACHEN stellt drei von ihnen stellvertretend für alle vor – und ganz Aachen sagt Danke! Von Nina Krüsmann D ieses Erlebnis ist einfach nicht zu toppen“, schwärmt Hans-Joachim Bauer vom Weltrekord im Mächtigkeits- springen beim Weltfest des Pferdesports anno 1985, den er aus nächster Nähe miterlebte. Er stand neben dem damaligen Hindernisrichter Anton Drießen direkt bei dem gewaltigen Hindernis, als Willi- bert Mehlkopf mit seinem Pferd Wabbs eine Mauer mit 2,32 Meter Höhe übersprang. Der 71-jährige Bauer gehört der 1961 gegründeten Ver- einigung der Start-, Ziel- und Hindernis- richter an, den sogenann- ten Pferdeschwänzen , die beim CHIO Aachen die Springwettkämpfe betreuen. „Den Rekord von Mehlkopf werde ich nie vergessen, als die Mauer sich ein Stück durchbog und das Pferd dann darüber- rutschte. Der Jubel der Zuschauer war grenzenlos“, erzählt Joachim Bauer, während er im CHIO-Museum das dort aufgebaute Hindernis des damaligen Mächtigkeitsspringens betrachtet. Der gebürtige Aachener ist seit 39 Jahren dabei, erlebte 41 Turniere inklusive Europa- und Weltmeisterschaften. „Und das bei jeder Witterung. Egal ob Sonnenschein, Sturm oder Regen, wir haben für alles die richtige Kleidung, sind mit Sonnenhut oder langem Regen- mantel gewappnet. Ich habe auch schon erlebt, dass ein Hindernis umgeflogen ist und ein Springen in die Albert-Vahle-Halle verlegt werden musste“, erzählt er. Im Team von Präsident Dieter Herff sind derzeit 27 Start-, Ziel- und Hindernisrichter, die sich ständig an den Standorten abwechseln. „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Ich stehe auch gerne am Wasser- graben“, erzählt Joachim Bauer. Von Kindesbeinen an besuchte er das Reitturnier. „Und es ist einfach das Größte, noch heute so nah dabei zu sein und zum Gelingen beizutragen“, betont er. Brötchen für die Bundeskanzlerin Die gute Seele des Turniers, die seit 44 Jahren Brötchen für Mitarbeiter und Reiter schmiert, heißt Helga Becwarsch. „Vom sportlichen Geschehen in den Stadien bekomme ich nicht so viel mit. Aber mit den Reitern, die auf einen Kaffee vorbei- kommen, erge- ben sich oft interes- sante Gespräche“, erzählt die Richtericherin. Sie bereitet nicht nur Tau- sende Käse- und Wurstbrötchen oder Kuchenplatten vor, sie ist auch für die Bewirtung in den Konferenzräumen zuständig. „Da kam es sogar vor, dass ich den Empfang für Bundeskanzlerin Angela Merkel eingedeckt habe. Häppchen und lokale Süßigkeiten gehören da natürlich dazu“, erinnert sie sich gerne. Früher, als sie die Reiter im alten Richterhaus bewirtete, plauderte sie gerne mit Hans Günter Winkler und Fritz Thiedemann. „Damals gab es noch die Picknickwiese, wo die Besucher mit Kühltaschen, Decken und Sonnenschirmen verweilten. Heute ist das Turnier natürlich größer und schöner, vor allem professioneller“, erzählt Becwarsch, die zusammen mit Kollegin Resi Steinbeck auch kisten- weise Brötchen in die Außenstellen bringt, zum Beispiel für die Teil- nehmer und Mitarbeiter beim Geländetag in der Soers. „Was mir selbst besonders gut gefällt, ist die Eröffnungsfeier. Natürlich war ich auch schon mal mit meinen beiden Urenkeln auf dem Gelände unterwegs. Aber am Ende eines Tages tun mir die Füße ganz schön weh, dennoch freue ich mich, bis heute Teil des Turniers zu sein“, schließt die 72-Jährige. Fotos: N. Krüsmann

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