BAD AACHEN CHIO 2021

14 | B AD A ACHEN CHIO 2021 CHIO AACHEN 2021 Die Musik im Pferdesport Für Frank Kemperman fängt das Leben mit 66 nicht erst an, es geht auch nach 28 Jahren beim CHIO Aachen mit Elan weiter: Der Vorstandsvorsitzende hat viele Pläne in der Schublade – und einen Ordner „Halle 22“. Von Bernd Mathieu R ente? „Geht nicht“, hat die Präsidentin Stefanie Peters ihm zu Beginn ihrer Amtszeit gesagt. Er bleibt – bis November 2022. Frank Kempermans Abschiedsfeier muss noch nicht vorbereitet werden. Mit 66 Jahren ist der Vorstandsvorsitzende des Aachen- Laurensberger Rennvereins (ALRV) aktiv wie eh und je. Und das erst recht in dieser für eine Turnierplanung verflixten Coronazeit. Für ihn die schwierigste Zeit in seinen bisherigen 28 Jahren in Aachen. Sie geht nicht spurlos an ihm vorüber: „Ich merke das, und auch meine Frau merkt es.“ Was geht, was geht nicht? Diese Frage mit Blick auf den CHIO Aachen im September beschäftigt ihn intensiv. Welche Verordnung wird im September gültig sein? Welche Inzidenz wird es geben? Wie kurzfristig kann er dann noch reagieren? CHIO im ausverkauften Stadion? Das bleibt in diesem Jahr wohl ein unerfüllter Traum. Was geschieht mit den Stehplätzen vor der Haupttribüne, was mit der Geländestrecke in der Soers? Viele Fragen bleiben offen. Frank Kemperman bleibt in optimistischer Grund- haltung. „Die Leute müssen wieder ein CHIO-Gefühl bekommen, das ist unser Ziel.“ Mit Eröffnungsfeier, Gastronomie, Ladenstadt, Pferd & Sinfonie . Vorverkauf seit Juli: Kartenkontingent für Kartenkontingent. Nicht alles auf einmal. „Wir müssen Sicherheit haben, das ist die erste Voraussetzung für diese Veranstaltung von Weltruf. Alles andere als größtmögliche Sicherheit für Besucher, Sportler und Mitarbeiter kommt für uns nicht infrage“, sagt Kemperman. Die Karten können nur online und personalisiert bestellt werden. Eine sichere Bank sind dagegen die aktiven Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die sport- liche Elite hat zugesagt, sie kann es kaum erwarten, endlich wieder in Aachen zu starten. Fast alle sind mit ihren Pferden schon vor den Olympischen Spielen auf dem CHIO-Gelände gewesen: Hier war die mehrwöchige Quarantäne, und die Pferde wurden danach von Lüttich aus nach Japan geflogen. Den CHIO Aachen ausbauen Eine neue größere Halle, ein zweiter Turnierplatz, der vor allem Jugendstadion sein soll: Die Pläne der Aachener Ingenieure Kempen Krause liegen in Kempermans Büro. Die Halle hat ein modernes Design und wirkt wie eine spektakulär gestylte Arena. „Mein Ordner heißt Halle 22 “, lautet die Antwort auf die Frage nach dem Zeitplan. „Hoffentlich schaffen wir es wenigstens, bis dahin den Grundstein zu legen“, sagt Kemperman mit einer Mischung aus Humor und Skepsis. „Wir sind in der engen Abstimmung mit den Architekten und planen schon die Steckdosen. Der Plan steht. Aber ich habe hier in den 28 Jahren schon viel erlebt am Bau.“ Der ALRV rechnet mit Fördermitteln des Landes Nordrhein-West- falen und setzt auch Eigenkapital ein, obwohl die Coronakrise einen erheblichen Einnahmeausfall verursacht hat. Die Tickets von 2020 sind auf 2021 und jetzt auf 2022 verschoben worden. Der Anteil der Eintrittskarten macht immerhin etwa ein Drittel aller Einnahmen aus. Ohne Sponsoren und Fernsehgelder läuft deshalb nichts. Ausfall- gelder von Bund oder Land gab es, so Kemperman „fast nicht“. „Hier in dieser Ecke Europas spielt die Musik im Pferdesport.“ In seinem Element: Frank Kemperman im Hauptstadion. Foto: Andreas Steindl

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