Jahresbericht 2016
16 JAHRESBERICHT 2016 Abstand ähnlich groß. Hier standen im Schnitt 136.000 Euro für Gebrauchtobjekte mehr als 264.000 Euro für neue Eigentumswohnungen gegenüber. Letztere entstehen allerdings immer mehr in den teureren Ballungszentren. Die Durchschnittspreise der von den LBS-I vermittelten Objek- te erhöhten sich 2016 gegenüber dem Vorjahr bei Eigenhei- men aus dem Bestand um 6,6 Prozent (Vorjahr: 5,4 Prozent), bei gebrauchten Eigentumswohnungen um 3,5 Prozent (Vor- jahr: 11,4 Prozent). Die Preisanstiege haben damit gegenüber dem Vorjahr insbesondere bei den Eigenheimen kräftig zuge- legt und spiegeln in erster Linie die Knappheit des Angebots in diesem Segment wider, während sie sich bei den Eigen- tumswohnungen etwas beruhigt haben. Die seit einigen Jahren spürbar anziehenden Preise sind weiterhin kein Beleg für eine Preisblase auf dem Immobi- lienmarkt. Die Deutsche Bundesbank, die die Preisent- wicklung von Wohnimmobilien seit geraumer Zeit inten- siver beobachtet, bestätigt dies in ihrem Monatsbericht vom Februar 2017. Danach ist die Preisdynamik weiterhin vor allem fundamental begründet und auf die anhaltend starke Wohnraumnachfrage zurückzuführen, die zusätz- lich durch die günstigen Finanzierungsbedingungen sti- muliert wird. Da die Ausweitung des Wohnungsangebots Angaben in Tausend Euro LBS-Immobilien: Preise für Bestandsobjekte Quelle: LBS-Immobiliengesellschaften , , , , , , , , , , ,, , , Eigenheime Eigentums- wohnungen weiter unzureichend ist, kann sie noch nicht preisdämp- fend wirken. Allerdings warnt die Bundesbank vor Preis- übertreibungen in den größeren Städten. Gemäß ihrer aktuellen Schätzungen legten die Preise im vergangenen Jahr hier zwischen 15 und 30 Prozent zu, was nicht mehr allein durch demografische und wirtschaftliche Funda- mentalfaktoren zu erklären sei. Wie die aktuelle Frühjahrsumfrage 2017 zur Immobilien- marktsituation in rund 960 deutschen Städten zeigt, gehen die rund 600 Immobilienexperten von LBS und Sparkassen davon aus, dass sich die Aufwärtsentwicklung auf dem Wohnungsmarkt weiter fortsetzen wird. Die Immobilienexperten rechnen aufgrund der weiter zuneh- menden Nachfrage auf dem deutschen Immobilienmarkt – insbesondere bei Gebrauchtimmobilien und Wohnbau- land – mit weiteren Preisanstiegen auf allen Teilmärkten und in allen Regionen. Gleichzeitig erwarten sie ein wei- terhin abnehmendes Immobilienangebot. Lediglich beim Angebot neuer Eigentumswohnungen wird deutschland- weit eine Zunahme erwartet. Die Erwartungen über die Preisentwicklung des nächsten halben Jahres steigen in der vorliegenden Umfrage auf ein Rekordniveau. Sie liegen im Bundesdurchschnitt inzwi- schen auf allen Teilmärkten bei 3,5 bis über 5 Prozent. Für Wohnbauland werden mit über 5 Prozent deutlich höhere Preissteigerungen erwartet als jemals zuvor auf diesem Teilmarkt. Für gebrauchte frei stehende Einfamilienhäuser erwarten die Experten im Schnitt einen Anstieg um 4,5 Prozent auf demMarkt für gebrauchte und neue Eigen- tumswohnungen einen Anstieg von gut 4 Prozent. Die Analyse zeigt, dass die Wohnungsmarktunterschiede von Region zu Region weiterhin enorm sind. Allgemein lässt sich sagen, dass der Wert einer Wohnimmobilie in Ostdeutschland am niedrigsten ist und gegen den Uhrzei- gersinn über den Norden und Westen bis in den reichen Süden ansteigt. Dabei korrelieren die Immobilienpreise stark mit der wirtschaftlichen Prosperität der jeweiligen Region. Dies schließt jedoch nicht aus, dass es in jeder Region auch Ausnahmen mit deutlichem Preisauftrieb (z.
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