Jahresbericht 2016

17 II. Wohnungsbau und Wohnungspolitik B. Universitätsstädte und einige mittlere Städte, soge- nannte Schwarmstädte) gibt. Große Preisunterschiede gibt es traditionell bei den gebrauchten frei stehenden Einfamilienhäusern, meist in attraktiver Lage, die auf der Beliebtheitsskala ganz oben stehen. An der Preisspitze bundesdeutscher Großstädte liegt – nach dem LBS-Immobilienpreisspiegel – München, wo es mit durchschnittlich 1,2 Millionen Euro mehr als zehnmal so teuer ist wie in einzelnen ostdeutschen Mit- telstädten. Hinter der bayerischen Landeshauptstadt fol- gen bei den Großstädten der Süden und der Südwesten mit Regensburg (800.000 Euro), Stuttgart (810.000 Euro) und Freiburg im Breisgau (770.000 Euro) sowie in der Mitte Deutschlands dann Wiesbaden (790.000 Euro) und Frankfurt/M. (745.000 Euro). Teils noch teurer sind Immobilien in attraktiven Umland- gemeinden der Großstädte. So weist der Münchner Nobel- vorort Grünwald mit 1,65 Millionen Euro den absoluten Rekord auf. In Bad Soden am Taunus sind die typischen Leipzig Dresden Erfurt Magdeburg Berlin Rostock Hamburg Kiel Bremen Düsseldorf Mainz Köln Münster Stuttgart München Frankfurt Saarbrücken Karlsruhe Nürnberg Hannover MECKLENBURG- VORPOMMERN SCHLESWIG- HOLSTEIN SACHSEN SACHSEN- ANHALT BRANDENBURG NIEDERSACHSEN THÜRINGEN HESSEN NORDRHEIN- WESTFALEN SAARLAND RHEINLAND- PFALZ BADEN- WÜRTTEMBERG BAYERN ‹ŒŽ ‹‘Ž ‹ŒŽ ‘’Ž ‹“Ž ‹Ž •Ž “•Ž “–Ž “•Ž ŒŽŽ .“ŽŽ •Ž ’“Ž ˜‘Œ ’ŽŽ “‘Œ Œ“Œ ŒŽŽ ‘‹Œ NORD ŒŽ Euro/m “ MITTE “‘Ž Euro/m “ SÜD ‘•Ž Euro/m “ OST –Ž Euro/m “ Durchschnittliches Preisniveau für Baugrundstücke in Mittel- und Großstädten Typische Preise für frei stehende Einfamilienhäuser im Bestand in ausgewählten Städten (in Tausend Euro) Höherer Wohlstand – höhere Preise Quelle: LBS Research Objekte mit 1 Million Euro um 255.000 Euro teurer als in Frankfurt/M., Meerbusch bei Düsseldorf mit 650.000 Euro um 150.000 Euro teuer als in Düsseldorf selbst. Spitzen- preise werden auch in Regionen mit besonders reizvoller Landschaft erzielt: So z. B. in den Voralpen in Herrsching am Ammersee und Starnberg mit jeweils 1,25 Millionen Euro, am Bodensee in Konstanz und Lindau mit 850.000 bzw. 670.000 Euro. Auf der anderen Seite verzeichnet der Immobilienpreis- spiegel der LBS auch Halbmillionenstädte, bei denen rela- tiv günstige gebrauchte Einfamilienhäuser verfügbar sind. Typische Preise bewegen sich in Leipzig, Hannover, Bre- men, Dortmund und Dresden aber auch in Berlin in einer Bandbreite zwischen 280.000 und 310.000 Euro. In man- chen Großstädten liegt das Preisniveau noch einmal deut- lich niedriger, nicht nur in den neuen Ländern mit Halle und Magdeburg (160.000 bzw. 180.000 Euro), sondern vereinzelt auch im Norden (Bremerhaven mit 140.000 Euro) und im Westen (Siegen mit 185.000 Euro). In den Mittelstädten markieren Annaberg und Eisleben mit jeweils 60.000 Euro das untere Ende der Preisskala. Bei Eigentumswohnungen ist eine ähnliche Spreizung der Preise zu verzeichnen. Bei neuen Eigentumswohnungen erreicht Grünwald mit 7.900 Euro pro Quadratmeter den Spitzenwert, gefolgt von München (7.500 €/m²) und Grä- felfing (6.500 €/m²), das noch deutlich vor Frankfurt/M. (5.100 €/m²) und Stuttgart (5.000 €/m²) sowie Hamburg (4.975 €/m²) liegt. Bei den Halbmillionenstädten liegen die Quadratmeterpreise in Dortmund, Hannover und Dresden sowie in Leipzig und Essen im moderaten Bereich von 3.000 Euro und teilweise sogar darunter. Insgesamt zeigt die Analyse, dass die Preise für Wohnim- mobilien in Deutschland im internationalen Vergleich im- mer noch „im Rahmen“ sind, da auch die verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte gestiegen sind. Aller- dings zeigen Erschwinglichkeitsindizes, dass es in den Städten trotz niedriger Finanzierungskosten deutlich schwieriger geworden ist, Wohneigentum zu erwerben.

RkJQdWJsaXNoZXIy MTM5Mjg=