Rückenwind 03/2023

88 TOUREN UND TOURISTIK RUND UMS RUHRGEBIET Industriellenfamilie Krupp. Heute ist die Villa Sitz der Kulturstiftung Ruhr und ein Museum der Kruppschen Geschichte. Außerdem finden dort Konzerte und Ausstellungen statt. Etwas weiter westlich liegen die Schlösser Landsberg und Hugenpoet fast direkt nebeneinander. Schloss Landsberg steht auf Ratinger Stadtgebiet an der Grenze zu Essen und war im Ursprung eine Burg, die durch den Grafen Adolf V. von Berg erbaut wurde. Sie diente zur Sicherung einer Brücke über die Ruhr, die Kettwig mit Ratingen verband. Seit spätestens 1288 gehörte die Burg den Herren von Landsberg. Schloss Hugenpoet ist ein von Gräben umgebenes Wasserschloss im Essener Stadtteil Kettwig, die Geschichte dieses Standorts reicht zurück bis zu Karl dem Großen. Heute dient das Schloss als edles Hotel/Restaurant. Unsere Ruhrgebietstour endet wieder dort, wo sie begonnen hatte, in Mülheim a.d. Ruhr. Dort steht das Kloster Saarn im gleichnamigen Stadtteil. Die zwischen 1979–1989 restaurierte Klosteranlage wird heute als Bürgerbegegnungsstätte genutzt. Das Kloster enthält eine große Pfarrbibliothek, ein Klostermuseum und einen Kloster-/Kräutergarten. Der krönende Abschluss der Tour ist der Wasserturm in Styrum mit dem Aquarius Wassermuseum. Dieser stillgelegte Wasserturm gehört zur Route der Industriekultur. Die Ausstellung bietet auf 14 Ebenen und 30 Stationen ein multimediales Erlebnis über Ursprung, Kreislauf und Erscheinungsformen von Wasser. Mit zwei gläsernen Aufzügen, von denen einer durch den früher 500.000 Liter fassenden Wasserbehälter fährt, erreicht man eine Plattform in etwa 40 Metern Höhe. Von dort gönnen wir uns einen letzten Blick auf das Ruhrtal. War das etwa schon alles? Ich weiß, ich weiß, man könnte die Tour noch fünf Mal wiederholen mit jedesmal anderen Höhepunkten, und man hätte immer noch nicht alles gesehen. Zum Beispiel: die Fußballgeschichte des Ruhrgebiets, die Brauereigeschichte, die Geschichte der Einwanderer, und immer so weiter. Also werde ich bestimmt noch öfter durchs Ruhrgebiet radeln, kreuz und quer und drumherum; und es wird bestimmt jedesmal spannend. Deshalb: „Bis die Tage“, wie man hier sagt. Gert Heimbold Wasserturm in Mülheim-Styrum Foto: Friedhelm Pfeiffer Seltsames „Gendern“ bei der Preußischen Eisenbahn Foto: Gert Heimbold Foto: Gert Heimbold Die Füße „zischen“ in der Ruhr

RkJQdWJsaXNoZXIy MTM5Mjg=