Rückenwind 03/2025

10 Wie fühlt sich Radfahren in Bonn wirklich an? Was bedeutet es, wenn Kreuzungen unübersichtlich, Wege zu schmal oder schlecht beschildert sind? Die radpolitischen Touren des ADFC zeigen genau das – direkt vor Ort, gemeinsam mit Kommunalpolitiker*innen und engagierten Bürger*innen. Was dabei entsteht: Verständnis, Austausch und manchmal der erste Schritt zu Veränderungen. Radverkehr wird vor Ort gemacht – also steigen wir genau da aufs Rad! Unsere radpolitischen Radtouren führen Kommunalpolitiker*innen, Pressevertreter und Bürger*innen dorthin, wo es in Sachen Radverkehr kneift: zu abrupt endenden Radwegen, gefährlichen Kreuzungen, Einmündungen mit fehlenden Sichtbeziehungen. Gleichzeitig entdeckt man Wege und Orte, an denen man wunderbar Fahrrad fahren kann. Die Touren sind mehr als eine Gelegenheit für Kritik – sie schaffen Austausch, Verständnis und oft konkrete Lösungen. Tour 1 – Bonner Innenstadt (22.10.2024) Der Auftakt zeigte, worum es geht: In Quantiusstraße, Colmantstraße und Endenicher Allee behindern unklare Verkehrsführungen und enge Passagen den Radverkehr. Der Eindruck vor Ort brachte Ratsmitglieder und ADFC-Aktive ins Gespräch – mit neuen Ideen und Impulsen für Verbesserungen. Tour 2 – Bad Godesberg (25.10.2024) Wie radelt man sicher von Friesdorf in die Godesberger City? Diese Frage wurde am Ännchenplatz und weiteren Engstellen zur Herausforderung. Positiv: Aus der Diskussion entstanden konkrete Vorschläge: neue Fahrradstraßen, bessere Ampelschaltungen und mehr Klarheit im Straßenraum. Tour 3 – Bahnstrecke Beuel-Hangelar (26.2.2025) Eine mögliche Trasse für den Radschnellweg oder doch für den ÖPNV? Über die Nutzungsmöglichkeiten der nicht betriebenen Bahnstrecke zwischen Beuel und Hangelar, die vor Jahren von der Rhein-Sieg-Eisenbahn für Fahrten nach Pützchens Markt genutzt wurde, haben wir in Beuel diskutiert. Vor Ort zeigte sich: Die Bahntrasse ist zu schmal für einen effektiven Nahverkehr, aber ideal für einen breiten Radweg. Tour 4 – Holzlar (30.3.2025) Am „Penny-Kreisel“ und auf dem Holzlarer Weg offenbarte sich, wie komplex und gefährlich Radfahren im Alltag sein kann. Fehlende Beleuchtung, enge Wege, unübersichtliche Querungen – die Liste war lang. Die Offenheit der Kommunalpolitiker*innen und ihr Lob für das bewegte Format machten Hoffnung. Auf dem Sattel zum Aha-Moment Überzeugungsarbeit durch radpolitische Touren durch die Stadt VERKEHRSPOLITIK Die Trasse der nicht genutzten Bahnstrecke zwischen Beuel und Hangelar wäre ideal für eine Radpendlerroute zwischen Sankt Augustin und dem Beueler Zentrum. Brückenkopf der Kennedybrücke auf Beueler Seite: ADFCVertreter informieren Politiker und Presse über die Gefährlichkeit der Einmündungen und diskutieren Lösungen. Fotos: Julia Dick

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