Rückenwind 03/2025

11 Gute Debatte: ADFC trifft ADAC ADAC unterstützt Fahrradbrücke über den Rhein und Veloroutennetz Grafic: ChatGPT/Axel Mörer Tour 5 – Beuel-Zentrum (7.4.2025) Schulwege, schlecht beschilderte Radtrassen, gefährliche Kreuzungen: Beuel-Mitte zeigte auf kleinem Raum viele große Herausforderungen. Besonders die Kennedybrücke wurde als kritischer Punkt identifiziert, mit viel Potenzial für Verbesserungen. Direkter Draht auf Augenhöhe Diese Touren zeigen, wie stark die Verbindung zwischen politischer Entscheidung und gelebter Alltagsrealität sein kann. Wenn Menschen aus dem Viertel sagen „Kommt mal mit – ich zeig euch das“, entsteht echte Veränderung. Sie sind die Expert*innen vor Ort, mit dem Blick fürs Wesentliche. Jetzt sind Sie dran! Sie kennen Schwachstellen in Ihrem Viertel? Dann laden Sie Ihre Kommunalpolitiker:innen ein, steigen Sie gemeinsam aufs Rad und zeigen, wo es hakt. Der ADFC Bonn/Rhein-Sieg unterstützt Sie dabei mit Tipps, Erfahrung und Organisation. Melden Sie sich bei: julia.dick@adfc-bonn.de Julia Dick VERKEHRSPOLITIK „Schubladendenken und festgefügte Vorannahmen gegenüber dem jeweils anderen Lobbyverband helfen nicht weiter“: Mit diesen Worten leitete Gerd Billen, verkehrspolitischer Sprecher des ADFC Bonn, eine Debatte mit dem ADAC über den Verkehr ein. Und es sollte eine gute Debatte werden, zu der 30 Interessierte ins Katholische Bildungswerk nach Bonn kamen. „Wir müssen mit dem Ziel der Mobilitätswende die Anliegen der verschiedenen Zielgruppen verknüpfen“, betonte Prof. Roman Suthold, Leiter des Fachbereichs Verkehr und Umwelt des ADAC Nordrhein, in seinem einführenden Vortrag. Suthold machte deutlich, dass sich der ADAC weiterentwickelt hat und an umfassenden Mobilitätskonzepten arbeitet. Dafür bräuchte es ein gutes Verständnis unterschiedlicher Bedürfnisse, Motivationen und Handlungsoptionen: „Wir müssen die Widerstände verstehen, wenn Parkplätze wegfallen.“ Der ADAC sei grundsätzlich für die Transformation des Verkehrs, auch vom Autoverkehr zu Alternativen in Städten, wenn passable Angebote für die Landbevölkerung bestehen. Prof. Suthold weiter: „Wir brauchen angesichts der zunehmenden Staus Lösungen für Pendler.“ Beeindruckend war die Auflistung der verschiedenen Aktionsfelder des ADAC im Bereich Fahrradmobilität: Es gibt ADAC-Fahrradtrainings für Schüler, Pedelec-Trainings u.a. für Unternehmen, Radservice-Stationen oder eine Fahrrad-Pannenhilfe mit immerhin 16.800 bundesweiten Einsätzen im vergangenen Jahr. Bei der Darstellung gelungener Verkehrspolitik hob Prof. Suthold neben den medial sehr präsenten Beispielen aus Paris, Kopenhagen, Bilbao und London die Stadt Utrecht in den Niederlanden hervor. Dort parken Autos in der Regel außerhalb, die Nutzer fahren mit einem kombinierten Park- und Nahverkehrsticket in die City. Die Stadt hat verkehrslenkende Parktarife eingeführt: 4,50 € pro Tag am Stadtrand (anrechenbar auf den ÖPNV), 1,50 € pro Stunde

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