Rückenwind 03/2025

48 AUS DEN ORTSGRUPPEN NIEDERKASSEL Niederkassel. Viereinhalb Jahre nach der Kommunalwahl 2020 und ein halbes Jahr vor der nächsten blicken wir vom ADFCNiederkassel zurück auf die damaligen Ankündigungen der politischen Parteien zum Radverkehr – und darauf, was seitdem daraus geworden ist. In den Antworten auf die seinerzeit vom ADFC versandten „Wahlprüfsteine zur Kommunalwahl 2020“ hatten alle kandidierenden Parteien den hohen Stellenwert des Radverkehrs betont: So sprach die CDU von „hoher Priorität“, die SPD sogar von „höchster Priorität“, die FDP forderte „einen deutlich höheren Stellenwert“ für die Belange des Radverkehrs, für die Grünen stand der Radverkehr in der Prioritätenliste „ganz oben“, die Linke sprach von einem „wichtigen Pfeiler für die Fortbewegung der Zukunft“. Unambitionierte Umsetzung Dass diese sehr hohe Priorität sich nach der Wahl im konkreten politischen Handeln niedergeschlagen hat, können wir vom ADFCNiederkassel, nicht erkennen. Wir haben weiterhin Ampelschaltungen, die den Radverkehr benachteiligen, ein lückenhaftes Radverkehrsnetz und insgesamt nur wenige Fortschritte in den vergangenen Jahren. So sei zwar kurz nach der Wahl fraktionsübergreifend das Radverkehrskonzept „Fähre-City-Bahnhof“ beschlossen worden, doch bei dessen Umsetzung wurde noch nicht allzu viel erreicht. Immerhin sind einige Lücken geschlossen worden, um die Erreichbarkeit der Bahnstationen zu verbessern – zuletzt durch den Ausbau der verlängerten Markt- und Südstraße, sodass man von Rheidt und Mondorf nun schneller zur S-Bahn-Station Spich kommt. Die rechtsrheinische Radpendlerroute zwischen Bonn und Köln über Niederkassel wurde 2020 ebenfalls von allen befragten Parteien als eine Maßnahme von hohe Priorität angesehen. Beschlüsse in diese Richtung wurden gefasst, doch die konkrete Umsetzung lässt noch auf sich warten. Verzögerungen und Absichtserklärungen Zu lange wurde aus unserer Sicht auf eine Trassenführung entlang der Umgehungsstraße gesetzt, die dann das Land NRW hätte realisieren müssen. Nachdem sich das als unrealistisch erwiesen hat, sind wir daher noch immer in der Phase der Trassenfindung und noch weit entfernt von einer Umsetzungsplanung oder gar einer Umsetzung konkreter Teilabschnitte. Hier wünschen wir uns erheblich mehr Tempo, nachdem seit fast 10 Jahren von der Radpendlerroute die Rede ist, müssen nun auch Taten folgen. Eine mögliche Mitgliedschaft der Stadt Niederkassel in der Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußgängerfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW (AGFS) wurde 2020 von Grünen, FDP und Linke klar unterstützt, während CDU und SPD dies nur wollten, sofern sich daraus „ein Mehrwert“ für die Stadt Niederkassel erViel versprochen, nur wenig erreicht Keine Fahrradstraßen mehr – Konzept Fähre-City-Bahnhof schlummert Die Asphaltierung der verlängerten Südstraße verbessert die Erreichbarkeit der S-Bahn-Station Spich Foto: Peter Lorscheid

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