10 Der Radverkehr im Rhein-Sieg-Kreis kommt nur langsam voran. Und auch nicht überall gleichermaßen. Das Fazit des Verkehrspolitischen Sprechers Peter Lorscheid für die vergangenen fünf Jahre: Es muss viel schneller vorangehen. Es gibt Kommunen wie Rheinbach, Bad Honnef oder Hennef, in denen zukunftsweisende Fahrradkonzepte entwickelt wurden und von denen auch wichtige Elemente bereits umgesetzt werden konnten. Zu nennen wäre etwa der „Radring“ in Rheinbach, der Ausbau des Rheinradwegs bei Rhöndorf und zwischen Dollendorf und Oberkassel oder die Pendlerrouten mit denen in Hennef einige umliegende Ortschaften an die Kernstadt angebunden wurden. Für einen Flächenkreis besonders ist das Leihsystem, das nun überall etabliert ist und in diesem Jahr im Rahmen einer Neuausschreibung nochmals verbessert werden soll. Es ist zu wenig passiert im Kreis Insgesamt hat sich in den vergangenen fünf Jahren im Rhein-Sieg-Kreis zu wenig getan. Von den politisch Verantwortlichen in Kommunen und Kreis muss in den nächsten fünf Jahren mehr erwartet werden, damit der Kreis seinen Beitrag dazu leisten kann, den Radverkehrsanteil auf die im Fahrrad- und Nahmobilitätsgesetz von 2019 genannten 25 Prozent zu steigern. Im Einzelnen sind folgende Baustellen zu nennen, an denen in den kommenden 5 Jahren dringend Fortschritte gemacht werden sollten: • Radschnellweg Bonn/Rhein-Sieg: Auch wenn beim Tausendfüßler in Bonn der Radschnellweg nicht mitgeplant wurde, ist der Radschnellweg von Meckenheim über Bonn nach Troisdorf und Niederkassel für den ADFC nicht vom Tisch. Dieser Radschnellweg muss dringend in den Bedarfsplan des Landes aufgenommen werden und bei künftigen Planungsmaßnahmen mitgedacht werden. • Radpendlerrouten: Während es im Linksrheinischen provisorische Routen gibt, ist das im Rechtsrheinischen nicht der Fall. Vor allem bei den Routen von Niederkassel, Troisdorf und Lohmar nach Köln geht es nicht voran, aber auch bei den Routen Eitorf-Hennef-Siegburg-Troisdorf und Lohmar-Siegburg-Sankt Augustin. Diese Routen befinden sich im Vorplanungsstadium, innerhalb der nächsten 5 fünf Jahre sollte deren Ausführung geplant und in nennenswertem Umfang auch umgesetzt werden. Ziel muss es sein, diese Routen möglichst rasch im Alltagsverkehr erlebbar zu machen: mit provisorischer Wegeführung, Ausschilderung und einer konkreten Perspektive zur Vollendung der Provisorien. • Naturschutzprobleme lösen: Im Rhein-SiegKreis stoßen Vorhaben zur Verbesserung des Radwegenetzes immer wieder auf naturschutzrechtliche Widerstände. Dies betrifft v.a. eine alltagstaugliche Radwegverbindung zwischen Lohmar und Troisdorf durch die Wahner Heide, die Schaffung von Berg-Tal-Verbindungen im Bereich des Siebengebirges sowie in Windeck den Bau einer durchgängigen Radwegverbindung entlang der Sieg. Diese Maßnahmen sind für ein attraktives Radwegnetz unverzichtbar, fördern den Umstieg auf das Fahrrad in den betroffenen Regionen und leisten so einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. • Sicherheit verbessern: Mehr Sicherheit beim Radfahren braucht auch zahlreiche kleine MaßIm Rhein-Sieg-Kreis muss es vorangehen Es fehlen Radpendlerrouten – Einige Kommunen zeigen, wie es geht VERKEHRSPOLITIK Parallel zur A59 könnte der Radschnellweg BonnRhein-Sieg verlaufen – bei der bevorstehenden Verbreiterung der Autobahn wird der Radschnellweg wie beim Tausendfüßler leider nicht berücksichtigt.
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