11 VERKEHRSPOLITIK nahmen. Dazu zählen Seitenlinien an außerörtlichen Radwegen ohne Beleuchtung. Diese erleichtern die Orientierung im Dunkeln sehr, insbesondere bei Gegenverkehr. Die unterschiedlichen Baulastträger und Straßenverkehrsämter (Bund, Land, Kreis, Kommunen) sind gefordert, dies flächendeckend möglichst zeitnah umzusetzen, d.h. nicht in jedem Fall bis auf die nächste Sanierungsmaßnahme zu warten. Gleiches gilt für Roteinfärbungen von Radwegfurten an Einmündungen. Hier haben sich die Verwaltungen vielfach auf den Standpunkt gestellt, nur bei besonderen Gefahrenlagen Roteinfärbungen vorzunehmen. Diskussionen, wo eine solche Gefahrenlage vorliegt, waren die Folge, mit der Konsequenz, dass oft erst ein Unfallschwerpunkt vorliegen musste, damit eine Roteinfärbung erfolgte. Ein Erlass des Landesverkehrsministers schafft hier neue Standards: Radwegfurten an Bundes- und Landesstraßen sollen nun flächendeckend rot eingefärbt werden; für solche des Kreises oder der Kommunen wird dies empfohlen. Die politischen Gremien sind gefordert, von ihren Verwaltungen bzw. von Straßen.NRW eine zeitnahe Umsetzung einzufordern. Nur wenn hier Tempo aufgenommen wird, kann der Erlass innerhalb von absehbarer Zeit seine Wirkung entfalten. • Abstandskontrollen: Seit einigen Jahren gelten verbindliche Abstandsvorgaben beim Überholen von Fahrrädern durch Kraftfahrzeuge: 1,5 m innerorts und 2 m außerorts. Leider zeigt sich, dass diese Abstände häufig nicht eingehalten werden, was zu Verunsicherung und Gefährdung der Überholten führt. Neben Aufklärung sind hier insbesondere gezielte Kontrollen erforderlich. Die Polizei verweist hier auf knappes Personal und angeblich fehlende Messmethoden. Bei geeigneter Auswahl der Kontrollstellen lassen sich deutliche Unterschreitungen der Mindestabstände sehr wohl zweifelsfrei feststellen. Der Landrat als Chef der Kreispolizeibehörde in Siegburg ist gefordert, hier das Notwendige zu veranlassen. • Verknüpfung ÖPNV optimieren: Nicht nur der Radverkehr, sondern die Verkehrswende insgesamt muss vorangebracht werden. Dazu muss der Radverkehr optimal mit den anderen Verkehrsträgern, vor allem dem Bahnverkehr, verknüpft werden. Die Einrichtung von Mobilstationen, an denen diese Verknüpfung erfolgt, ist im RheinSieg-Kreis auf einem guten Weg und muss weiter vorangebracht werden. Dabei kommt es darauf an, das eigene Fahrrad an den Bahnstationen sicher abstellen zu können und zugleich Auswärtigen Leihräder für die letzten Meilen zur Verfügung zu stellen. Peter Lorscheid Überholen ohne Sicherheitsabstand, wie hier auf der Frankfurter Straße in Siegburg, ist Alltag. Der ADFC fordert von der Polizei wirkungsvolle Kontrollen. Fotos: Peter Lorscheid
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