Rückenwind 04/2025

18 VERKEHRSPOLITIK bekommt Bonn bei den Themen Fahrraddiebstahl (4,6) und für die Fahrradmitnahme im Öffentlichen Personennahverkehr (4,7). Doch natürlich hat Bonn auch Fortschritte gemacht und wird bei einigen Themen überdurchschnittlich gut bewertet. Die beste Note – eine glatte 2,0 – erhält Bonn für die großflächige Öffnung von Einbahnstraßen, die starken Investitionen in den Radverkehr der letzten beiden Jahre werden mit 2,3 honoriert. Das öffentliche Leihradsystem bekommt ebenfalls die gute Note 2,3. Die Erreichbarkeit der Innenstadt wird mit 2,4 als gut eingeschätzt. Die aktuelle Radinfrastruktur wird mit 2,5 positiv bewertet – trotz der in Teilen fehlenden Netzschlüsse und mangelnden Qualitäten der Radwege. „Das Ergebnis des Fahrradklimatests zeigt, dass sich in den vergangenen Jahren schon viel verbessert hat, aber Bonn noch viel zu tun hat“, so Frank Begemann. Jetzt reichen nicht mehr Schilder und Markierungen, um Verbesserungen zu erreichen. „Bonn muss sich jetzt auf das Hauptroutennetz konzentrieren, das wie ein U-Bahn-Netz funktioniert und die Radfahrer schnell, sicher und zügig durch die Stadt führt und mit den Nachbarstädten verbindet.“ Begemann: „Wenn wir unsere Mittel nicht konzentrieren, dann werden wir uns verzetteln. Sehr gute Radwege wie durch die Beueler Rheinaue oder die Radpendlerroute auf Alfterer Gebiet zeigen eindrucksvoll, wie viel Spaß es machen kann, mit dem Rad unterwegs zu sein.“ Axel Mörer Die seit einigen Jahren währende, langsame Aufwärtsbewegung beim Fahrradklima im Rhein-Sieg-Kreis setzte sich auch beim ADFC-Fahrradklimatest 2024 fort. Während sich in Kommunen wie Hennef, Alfter, Rheinbach und Eitorf das Fahrradklima zum Teil sehr deutlich verbessert hat, tritt das Fahrradklima in zahlreichen anderen Kommunen wie Troisdorf, Niederkassel, Siegburg und Swisttal aber weiterhin auf der Stelle. Das zeigt der aktuelle Fahrradklimatest. Im Kreis beteiligten sich 2329 Radfahrer an der Befragung. Das ist etwas weniger als 2022, als 2513 Personen die 27 Fragen des Fahrradklimatests beantworteten. Erneut ist für alle 19 Kommunen im Kreis eine ausreichende Anzahl an beantworteten Fragebögen eingegangen, so dass eine wissenschaftliche Auswertung möglich war. Die höchste Beteiligung gab es in Bad Honnef mit 223 Antwortbögen, die geringste Beteiligung in Eitorf mit 61 eingereichten Bögen. Die Durchschnittsbewertung im Rhein-SiegKreis auf einer Schulnoten-Skala von 1 bis 6 hat sich gegenüber 2022 von 3,9 auf 3,8 erneut leicht verbessert. Besonders erfreulich: Meckenheim ist nicht nur mit der Note 2,7 weiterhin die mit Abstand am besten bewertete Kommune des Kreises, sondern liegt in der Größenklasse der Städte mit 20.000 bis 50.000 Einwohnern bundesweit wieder auf dem 2. Platz. Meckenheim punktet in allen Bereichen und profitiert insbesondere von seiner systematischen Radverkehrsförderung, in der das Fahrrad als gleichwertiges Verkehrsmittel anerkannt und schon immer mitgedacht wurde. Die Nachbarstadt Rheinbach konnte ihre Bewertung von 4,3 auf 3,8 verbessern und gehört damit bundesweit zu den Städten, die im Vergleich zur vorherigen Befragung am meisten aufholen konnten. „Insgesamt geht es erneut in die richtige Richtung. Dabei sehen wir einige bemerkenswerte Fortschritte, aber eben leider auch sehr viel Stagnation“, fassen Peter Lorscheid und Georg Wilmers, verkehrspolitische Sprecher des ADFC für den Rhein-Sieg-Kreis, das BefragungsAufwärtstrend im Rhein-Sieg-Kreis Fahrradklimatest: Rheinbach bester Aufholer, Meckenheim bundesweit top

RkJQdWJsaXNoZXIy MTM5Mjg=