Rückenwind 04/2025

20 Der Fahrradförderung im Kreis Euskirchen stellen die Radfahrer weiterhin kein gutes Zeugnis aus. Obwohl die Stadt Euskirchen seit 30 Jahren, der Kreis seit 23 Jahren Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW sind, pendeln die Bewertungen der Kommunen nur um die Note 4. Euskirchen, Mechernich, Zülpich, Weilerswist, Nettersheim und Bad Münstereifel kommen im neuen Fahrradklimatest des ADFC nicht über die Schulnote 4 hinaus. 600 Radfahrer in den sechs Kommunen haben im Rahmen des Fahrradklimatests über die Bedingungen zum Radfahren abgestimmt. Die höchste Beteiligung hatte Euskirchen mit 173 Teilnehmern, gefolgt von Mechernich (118) und Weilerswist (84). Erstmals ins Ranking kamen Nettersheim (51 Teilnehmer) und Bad Münstereifel (55). Dort hatten sich in den Vorjahren zu wenige Radfahrer an der Umfrage beteiligt, um valide Aussagen machen zu können. Das Fahrradklima in der Stadt Euskirchen haben die Radfahrer mit 3,9 bewertet, etwas besser als bei der letzten Befragung 2022 (4,1). Weilerswist hat mit der Note 4,4 die schlechteste Bewertung im Kreis, Mechernich hat die schwache Bewertung von 4,2 von vor zwei Jahren wiederholt. Auch Newcomer Bad Münstereifel wurde mit 4,2 benotet. Etwas besser stehen Zülpich und Nettersheim da, die jeweils mit 3,9 bewertet wurden. Lob und Kritik unterscheiden sich in den sechs Kommunen allerdings deutlich. Euskirchen hat sich im Vergleich zum Fahrradklimatest 2022 nur gering von 4,1 auf 3,9 verbessert. Das gibt aber kaum Anlass zur Freude, in den Jahren 2014 bis 2018 wurde das Fahrradklima mit 3,7 sogar besser bewertet. Hauptkritikpunkte sind die Fahrradmitnahme im ÖPNV (Note 4,5), die zu schlecht auf Radfahrer abgestimmten Ampelschaltungen (4,5), die zu geringe Breite der Radwege (4,6), die fehlende oder schlechte Führung an Baustellen (4,7) und die mangelnde Kontrolle von Falschparkern auf Radwegen. Positiv bewertet wurden das öffentliche Leihradsystem (2,5), die Erreichbarkeit der Innenstadt (2,6), die Öffnung der Einbahnstraßen für Radfahrer in Gegenrichtung (2,8) und die Wegweisung (2,9). Das Fahrradklima wird in Weilerswist mit 4,4 im gesamten Kreisgebiet am schlechtesten bewertet, genauso schlecht wie 2022. Damit landet Weilerswist bundesweit in der Klasse der Gemeinden bis 20.000 Einwohner auf einem schlechten 403. Platz von 423 Kommunen. In gleich sechs Themenbereichen wird das Angebot mit mangelhaft bewertet: das Angebot an Fahrradstellplätzen, der Winterdienst auf Radwegen, die Führung an Baustellen, die schlechte Reinigung der Radwege und die ungenügende Förderung des Radverkehrs. Gut bewertet wird in Weilerswist nichts, die beste Note gibt es mit 3,3 für die Erreichbarkeit des Ortszentrums, den öffentlichen Fahrradverleih und das zügige Radfahren. Auch in Mechernich fällt das Lob bei einer unveränderten Gesamtnote von 4,2 spärlich, die Kritik aber umfangreich aus. Gelobt werden die Wegweisung (3,1), der öffentliche Fahrradverleih (3,2) und die geringe Zahl von Fahrraddiebstählen (3,4). Eine 3,5 gibt es für die Erreichbarkeit des Ortszentrums und die wenigen Konfliktpunkte mit Fußgängern. Am stärksten bemängelt wird die fehlende Kontrolle von Falschparkern auf Radwegen (5,0), die fehlende Werbung fürs Radfahren (4,9), die mangelhafte Führung an Baustellen (4,9) und die schwierige Fahrradmitnahmen im ÖPNV (4,8). Nur die Note 4,7 gibt es für hinderliche Ampelschaltungen für Radfahrer, die Führung an Baustellen und die geringe Radverkehrsförderung der vergangenen zwei Jahre. Zum zweiten Mal kam Zülpich mit 52 Teilnehmern knapp in die Wertung und verbesserte Kreis Euskirchen: Nur eine 4 fürs Rad Fahrradklimatest: Euskirchen verbessert sich, Weilerswist ganz schwach VERKEHRSPOLITIK

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