Rückenwind 04/2025

68 Fotos: Gisela Zimmermann Radstation am Eichenpark in Bischkek: Sonntags wird mit der Familie durch die Parks gekurvt. „Stellen Sie sich auf die Probe, indem Sie Ihre Biking-Fähigkeiten auf Wegen testen, die sich durch unterschiedliches Gelände schlängeln, von steinigen Abfahrten bis hin zu schmalen Bergkämmen. Die Singletrack-Pfade bieten Mountainbikern ein technisches Wunder, das sowohl Finesse als auch Mut erfordert, während Sie durch Kurven und Wendungen navigieren, die diese einzigartigen Routen definieren. Jede Fahrt ist eine Gelegenheit, die ungebändigte Schönheit Kirgisistans zu erobern.“ So wirbt ein kirgisischer Reiseveranstalter für Fahrradreisen. Dazu sollte man wissen, dass etwa 90 % des Landes bergig sind – sehr bergig. Zwei Siebentausender und jede Menge Fünftausender; was darunter ist, lohnt hier kaum der Erwähnung. Ein Paradies also für Bergsteiger, was sich in stetig steigenden Tourismuszahlen ausdrückt. Aber auch Mountainbiker/ innen können auf ihre Kosten kommen. Die angebotenen Touren begnügen sich dann zwar mit ca. 3.000 Höhenmetern, dennoch überlässt die Autorin, die den zu Bonner Zeiten täglich zu bewältigenden Anstieg nach Muffendorf als komplett ausreichendes Fitnessprogramm empfindet, diese Erfahrung lieber anderen. Damit befindet sie sich in guter kirgisischer Gesellschaft. Fahrradfahren in den Bergen ist eindeutig eine touristische Spezialität. Fahrradfahren in Bischkek, der Hauptstadt Kirgisistans, aber inzwischen nicht mehr. Wie die Bergtouren erfordert es aber sowohl Finesse als auch Mut – gegenüber Autofahrenden; zumindest, wenn man davon absehen möchte, auf dem Bürgersteig zu fahren. Veränderungen in 15 Jahren Als ich mich im Februar dieses Jahres von meinen Kolleginnen und Kollegen im Redaktionsteam des „Rückenwindes“ für zwei Jahre in Richtung Kirgisistan verabschiedete, um in der Hauptstadt Bischkek eine Außenstelle des DAAD für Zentralasien aufzubauen, machte man mir sofort den – nicht ganz ernst gemeinten – Vorschlag, dort einen Ortsverband des ADFC zu gründen. Den konterte ich damals mit dem Hinweis, dass man dazu zunächst einmal Fahrradfahrende brauchte. Und die hatte ich während meines ersten Aufenthalts in KirgiEin ADFC für Kirgisistan? Das bleibt ein Wunsch in weiter Ferne

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