12 Ein Vergnügen war es nicht, zwischen Rhöndorf und Königswinter zu radeln. Der Rheinradweg war zu eng, der Belag rau und voller Schlaglöcher und Bodenwellen. Seit April 2024 war die Route gesperrt, wurde unter schweren Bedingungen gebaut. Mit Erfolg: Seit der Einweihung Anfang September ist das Radeln dort ein Vergnügen. Die Verbreiterung des Geh- und Radweges zwischen der Königswinterer Innenstadt und Rhöndorf war nicht einfach, denn der Radweg liegt auf 360 Metern eingezwängt zwischen den Gleisen der S-Bahn und dem Rhein. Deshalb musste die Böschung zum Rhein hin vorgeschoben werden. Dazu mussten über 300 Winkelwandelemente aus Beton eingesetzt werden, damit der Weg auf 4,25 bis 5,00 Meter verbreitert werden konnte. Die vorhandene Uferböschung aus Natursteinen wurde nach dem Einbau der Fertigbetonteile in naturähnlicher Form wieder aufgebaut. Zudem ist die Strecke mit einer neuen LEDBeleuchtung ausgestattet, die über Bewegungsmelder gesteuert wird. Wegen des Naturschutzes muss sie allerdings von 22 bis 6 Uhr ausgeschaltet bleiben. „Die neue Asphaltdecke ist perfekt glatt und erlaubt es, ausgesprochen komfortabel zu fahren“, lobt Lars Düerkop, Sprecher der ADFC-Ortsgruppe Siebengebirge. „Dass die LED-Beleuchtung ab 22 Uhr abgeschaltet ist, obwohl die Strecke neben einer Landstraße und der B42 liegt, ist wenig verständlich“, kritisiert Düerkop. „Auch nach 22 Uhr gibt es dort Radfahrer und Fußgänger, die man schlichtweg im Dunkeln stehen lässt.“ Dass die Bauarbeiten 16 Monate gedauert haben, lag unter anderem an den Hochwassern im Frühjahr 2024 sowie im Januar 2025, die die Bauarbeiten zum Erliegen brachten. Hinzu kamen Liefer- und Materialengpässe sowie die Insolvenz der ursprünglich beauftragten Firma. Zudem konnte wegen des schmalen Weges nur mit kleinen Baggern gearbeitet werden. Wegen der aufwändigen Bauweise mit den Winkelwandelementen und den schwierigen Bauverhältnissen kostete der Bau des Fuß- und Radweges 1,94 Millionen Euro, davon kamen 1,1 Millionen Euro aus dem Topf der „Nationalen Klimaschutz-Initiative“. Der ADFC lobt ausdrücklich das Engagement der beiden Städte Königswinter und Bad Honnef, die es trotz begrenzter Planungskapazitäten und Finanzmittel geschafft haben, diese wichtige Lücke im internationalen Rheinradweg Radweg Köwi-Rhöndorf richtig breit Fast anderthalb Jahre Bauzeit – Auch in Niederdollendorf geht’s weiter Hervorragend zu befahren ist der auf bis zu fünf Meter verbreiterte Geh- und Radweg zwischen Königswinter und Rhöndorf. Abends ist der Weg mit LED-Lampen beleuchtet – diese werden aber aus Naturschutzsgründen um 22 Uhr abgeschaltet. Foto: Lars Düerkop
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