40 Siebengebirge Das Königswinterer Wirtschaftswegekonzept Königswinter. Seit einigen Jahren arbeitet die Stadt Königswinter an einem umfassenden Wirtschaftswegekonzept mit dem Ziel, das ländliche Wegenetz langfristig so zu gestalten, dass es den vielfältigen Ansprüchen von Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Nahverkehr, Tourismus, aber auch dem Rad- und Fußverkehr gerecht wird. Mit einer Laufzeit von 20 bis 25 Jahren setzt das Konzept auf Nachhaltigkeit, Multifunktionalität und Finanzierbarkeit. Grundlagen und Bestandsaufnahme Erfasst wurden sowohl öffentliche Wege unter städtischer Unterhaltspflicht sowie private Wege im Außenbereich. Insgesamt umfasst das Netz etwa 324 Kilometer gemeindliche Wege, 70 Kilometer private und 75 Kilometer Landeswege. Viele Abschnitte sind sanierungsbedürftig, einige dringend. Eine Projektgruppe mit rund 25 Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Landwirtschaft, Feuerwehr, Forstwirtschaft, Tourismus und Verwaltung begleitete den Prozess. Zudem gab es Bürgerdialoge und ein virtuelles Beteiligungsportal, an dem sich auch der ADFC intensiv mit Befahrungen einbrachte. Handlungsempfehlungen Empfohlen werden Ertüchtigungen, punktuelle Verbreiterungen und Brückensanierungen. Wege mit geringer Bedeutung sollen zurückgestuft oder aufgegeben werden. Auch ökologische Aspekte wie Wegeränder, Drainagen und Erosionsschutz spielen eine Rolle. Finanziert werden soll vieles über EU- und Landesmittel; das Konzept selbst wurde bereits zu 75 Prozent gefördert. Erste Umsetzungsschritte Mittlerweile wurden erste Maßnahmen realisiert. Ein Beispiel ist der Weg „Auf dem Schnorrenberg“ zwischen Oelinghoven und Bockeroth: Dort wurde die Fahrbahndecke erneuert, die Entwässerung verbessert und die Trasse punktuell verbreitert. So profitieren Landwirtschaft ebenso wie Radfahrende und Fußgänger. Auch der ADFC-Siebengebirge hat die Umsetzung begleitet. Wie im vorangegangen Artikel beschrieben zeigte sich bei einer Tour mit Bürgermeister Lutz Wagner und ADFC-Mitgliedern wo Handlungsbedarf besteht. Relevanz für den Radverkehr Für Radfahrende sind Wirtschaftswege von zentraler Bedeutung: Sie verbinden Dörfer, dienen als Schulwege und bieten sichere Alternativen zu Landstraßen. Der ADFC fordert daher, dass sie stärker ins regionale Radwegenetz integriert werden. Besonders im Bergbereich fehlen Radwege entlang der Hauptstraßen. Hier können Wirtschaftswege Abhilfe schaffen – aber nur wenn sie ertüchtigt, beschildert und für den Radverkehr geöffnet werden. Der ADFC Siebengebirge setzt sich für eine beschilderte Route ein, die mehrere Dörfer verbindet und als Schulweg nach Oberpleis dient. Außerdem soll das Einfahrverbot für Fahrräder in die Ittenbacher Kirchstraße aufgehoben und AUS DEN ORTSGRUPPEN SIEBENGEBIRGE Vorzüglich zum Radeln: Im Pleiser Baumschulland hat die Stadt Wirtschafts- und Radwege neu asphaltiert. Foto:Stadt Königswinter Rückenwind im Laden! Sie wollen Exemplare unseres Fahrrad-Magazins Rückenwind in ihrem Geschäft, in Ihrer Gaststätte, Buchhandlung oder Kiosk auslegen? Wir senden Ihnen gerne ein paar Exemplare. Zum Start vielleicht 10, wenn der Rückenwind bei Ihnen gut läuft, liefern wir gern nach. Schreiben Sie an: info@adfc-bonn.de.
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