6 VERKEHRSPOLITIK Die Verbreiterung der A565 durch Bonn von 20 auf 40 Meter Breite ist hoch umstritten in der Region. Gebäude müssen abgerissen werden, der Verkehr nimmt zu. Dazu kommt: Die Autobahn GmbH lehnt einen Radweg am Tausendfüßler und auf der neu zu bauenden Nordbrücke ab. Der ADFC denkt deshalb über eine Klage nach. Die Diskussion um den Ausbau der A565 durch Bonn hat sich zum Symbol für den Konflikt zwischen alter und neuer Verkehrspolitik entwickelt. Schon im Frühstadium der Planung haben sich seit 2017 der ADFC, die Stadt Bonn und der Rhein-SiegKreis für einen Radschnellweg entlang der Autobahn eingesetzt, um Bonn optimal mit dem Umland zu verbinden. In einer Potenzialanalyse haben Bonn und Kreis nachgewiesen, dass viele Tausend Radfahrer die neue Verbindung nutzen würden. Zwischen Hardtberg und dem Autobahndreieck Bonn-Nordost in Beuel ist der Radschnellweg zum Bedarfsplan für Radschnellverbindungen des Landes angemeldet. Der Plan, den der Landtag nach dem Fahrrad- und Nahmobilitätsgesetz NRW längst hätte beschließen sollen, wird jetzt in der zweiten Jahreshälfte 2026 erwartet. Die Autobahn GmbH wehrt sich aber bis heute. Beim Neubau des maroden Tausendfüßlers, der 1,8 Kilometer langen Brückenkonstruktion zwischen Endenich und Tannenbusch, die DB und Stadtbahn überbrückt, soll die Autobahn von zwei Fahrstreifen ohne StandRadweg an der Autobahn: Muss das sein? ADFC erwägt Klage für Radschnellweg auf Tausendfüßler und Nordbrücke Während sich Bund und Land gegen einen Radschnellweg entlang der A565 quer durch Bonn über Nordbrücke und Tausendfüßler wehren, wird genau das aktuell in Duisburg realisiert. Die neue Rheinbrücke der A40 in Duisburg erhält einen vier Meter breiten Radweg. Darstellung: Keipke Architekten RADWEG Tausendfüßler: Kostenexplosion • 2015: 162,9 Mio. Euro laut Bundesverkehrs- wegeplan • 2024: 300 Mio. Euro beim Erörterungstermin • 2025: 450 Mio. Euro im Frühjahr (GA-Bericht) • 2025: 500 Mio. Euro im September laut https://bonnbewegt.de/
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