7 streifen je Richtung auf drei Fahrstreifen plus Standstreifen verbreitert werden. Dadurch verdoppelt sich die Breite der Autobahn von 20 auf 40 Meter. Die Ablehnung der Integration eines Radschnellweges neben oder unter der Brücke wird seit 2018 zum einen mit drohendem Zeitverzug begründet. Der Tausendfüßler sei so marode, dass er ohne Verzögerung neu gebaut werden müsse. Nächstes Argument: „Kein Planungsauftrag“, hieß es bei Straßen.NRW, man dürfe gar nicht Radinfrastruktur an Autobahnen planen und bauen. Trotz der angeblichen Dringlichkeit hat sich der Baubeginn inzwischen von 2023 auf 2026 verzögert. Im laufenden Planfeststellungsverfahren wird für Ende 2025/Anfang 2026 der Beschluss der Bezirksregierung Köln erwartet. Die könnte der Verweigerungshaltung der Autobahn GmbH gegen den Radschnellweg auch einen Strich durch die Rechnung machen, denn der Deutsche Bundestag hat 2020 im Fernstraßengesetz §3 Absatz 1 einen wichtigen Satz für den Radverkehr an Autobahnen eingefügt. Demnach sind Betriebswege entlang von Autobahnen auf Brücken „so zu bauen und zu unterhalten, dass auf ihnen auch öffentlicher Radverkehr abgewickelt werden kann“. Und genau dies setzt die bundeseigene Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (DEGES), die ebenfalls Autobahnen baut, beim Neubau der Rheinbrücke der A40 in Duisburg um. Dort wird ein vier Meter breiter Radweg neben einer Fahrbahn gebaut, der in Zukunft Teil des Radschnellwegs Ruhr (RS1) wird. In Duisburg geht‘s, in Bonn angeblich nicht Man wundert sich: Was keine 100 Kilometer stromaufwärts in Duisburg geht, soll in Bonn verboten sein. Die Autobahn GmbH behauptet, auf dem Tausendfüßler könne sie keinen Radweg bauen, weil die Brücke keinen Betriebsweg brauche. Auf der Nordbrücke dürfe sie nur einen drei Meter breiten Betriebsweg je Richtung bauen („Radfahrer und Fußgänger frei“), nicht aber einen vier Meter breiten Radweg, selbst wenn die Stadt Bonn oder das Land die Kosten dafür übernähmen. Dabei hat die Stadt beim Bau der Nordbrücke in den 1960er Jahren die heute noch vorhanden ca. 2,70 m breiten Fuß- und Radwege bezahlt. Und außerdem: Die Bonner Nordbrücke ist ein wichtiger Schnittpunkt im D-Netz, dem Radnetz Deutschland. Mittellandroute (D4), Pilgerroute (D7) VERKEHRSPOLITIK Aktuelles Bild der A40-Rheinbrücke in Duisburg: Gut zu sehen ist im Vordergrund der vier Meter breite Radschnellweg neben der Fahrbahn. RADWEG Foto: DEGES Auf der Nordbrücke, die neu gebaut werden muss, weigert sich die Autobahn GmbH, einen Radschnellweg zu bauen – anders als in Duisburg. Dabei ist die Brücke auch eine wichtige Rheinquerung für den Radverkehr. Foto: Sascha Engst/Stadt Bonn
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