BAD AACHEN 10-2020

„ 26 | B AD A ACHEN 10/20 SPORT Play-offs als Ziel vor Augen Eelco Beijl heißt der neue Trainer der Ladies in Black. Wie seine Vorgängerin Saskia van Hintum ist er Niederländer – und tritt dennoch in große Fußstapfen. Doch Trainer und Team sind hoch motiviert. N atürlich habe ich viel mit Sassi gesprochen“, sagt Eelco Beijl (Foto). Sassi, das ist Saskia van Hintum, die niederländische Volleyball-Trainerin, die die Ladies in Black nach der Insolvenz über- nommen und innerhalb von vier Jahren in der Spitze der Bundesliga etabliert hatte. Beijl folgt jetzt auf van Hintum und hat sich bei seiner Landsfrau viele Informatio- nen über sein neues Team und seine neue Stadt eingeholt. „Aber ich habe auch mit so vielen anderen Menschen gesprochen. Mir ist es wichtig, dass ich mir ein neues, eigenes Bild von Aachen mache.“ Kurz vor dem Start in die wegen der Corona-Pandemie wohl ungewöhnlichste und von den meisten Unwägbarkeiten begleitete Saison in der Geschichte der Volleyball-Bundesliga hat der Trainer der Ladies ein erstes aussagekräftiges Bild vor Augen. „Wir wollen auf jeden Fall wieder in die Play-offs. Und ich habe auch den Eindruck, dass wir in die Top 5 der Bundesliga gehören“, sagt der 36-Jährige, der nach Jahren als Nachwuchstrainer für den niederländischen Verband jetzt sein erstes Team im Ausland übernommen hat. Ohne Notausgang und schwer auszurechnen Wie van Hintum vor vier Jahren muss auch Beijl einen personellen Neuanfang machen. Aus dem Kader der vergangenen Saison sind mit der erfahrenen deutschen Spielmacherin Mareike Hindriksen und der jungen norwegischen Angreiferin Emilie Olimstad nur zwei Ladies in Aachen geblieben. Eckpfeiler, um das Team neu aufzu- bauen, hat Beijl aber mehr als zwei vorgefunden, wie er sagt. Neben Hindriksen ist das sicher Jana-Franziska Poll. Im zweiten Anlauf hat die Rückkehr der Nationalspielerin als eine Art Königstransfer nach Aachen nach dem misslungenen Versuch 2019 diesmal geklappt. „Das ist ein großes Plus, dass Mareike und Jana-Franziska die Stadt und den Verein schon gut kennen“, erklärt der Trainer. Neu ist auch die weißrussische Angreiferin Kristina Kicka. Sie kennt Aachen wenigstens flüchtig, die Bundesliga aber etwas besser: Von 2014 bis 2016 feierte sie mit dem Dresdner SC drei deutsche Meistertitel. Neben Poll und Hindriksen kommt Kicka sicher eine Schlüsselrolle zu. „Wir haben eine gute Balance aus Routine und Talent“, schildert Beijl. Es werde nicht so sein, dass die Spielerinnen mit den großen Namen im Alleingang Erfolge feiern. „Wir brauchen dafür alle Ladies. Und ich sehe im Training, dass das Team genau das umsetzt.“ Beispielhaft ist die Position Außenangriff, da, wo Poll als Leis- tungsträgerin aufläuft. Die 32-Jährige gilt als Volleyballerin ohne große Schwächen, technisch gut ausgebildet und taktisch clever. Ihre beiden Mitspielerinnen ergänzen sie. Zum einen Olimstad, gerade mal 19 Jahre jung und mit 1,78 Metern eher klein für ihre Position. Das kompensiere sie mit einer guten Dynamik. Die Dritte im Bunde ist die US-Amerikanerin Maddie Haynes. Die 22-Jährige sei vom Typ das genaue Gegenteil von Olimstad, nämlich eine 1,93 Meter große Spielerin mit wuchtigen Angriffen. Poll liegt dazwischen, sowohl körperlich mit 1,85 Metern Größe als auch als Allround-Spielerin. „Wir haben keinen Notausgang“, erklärt der neue Trainer der Ladies. Damit meint der Niederländer, dass sein Team in schwierigen Angriffssituationen nicht darauf angewiesen ist, immer und immer wieder auf eine Spielerin zu setzen. „Wir können diese Last verteilen, weil wir mehrere starke Angreiferinnen haben. So können uns die Gegner schwerer ausrechnen. Und wenn wir dann doch mal einen Notausgang brauchen, dann haben wir immer noch Kristina Kicka.“ Worauf die Ladies nur geringen Einfluss haben, ist das, was das Coronavirus für die Saison bedeuten könnte. Die Dresdenerinnen mussten das in der Vorbereitung feststellen, als eine Spielerin positiv getestet wurde und die gesamte Mannschaft deswegen zwei Wochen kein Balltraining absolvieren konnte. Dagegen helfe nur ein gutes Hygienekonzept, etwas Glück und so viel Konsequenz und Professionalität wie möglich. „Ich weiß, dass Heimspiele etwas Besonderes sind wegen unseres Publikums. Wir hoffen alle darauf, dass wir das in dieser Saison gemeinsam erleben können“, formuliert Eelco Beijl den wohl größten Volleyball-Wunsch in Aachen für die neue Spielzeit. gj Zusammenfinden: neues Ladies-in-Black-Team. Foto: Andreas Steindl DREI MAL DAHEIM Zum Saisonstart treten die Ladies in Black bei drei ihrer vier Spiele im Oktober zu Hause an. Die Saison beginnt für Aachen am Samstag, 10. Oktober, an der Neuköllner Straße gegen den SC Potsdam, es folgt am Samstag, 17. Oktober, das Heimspiel gegen Schwarz-Weiß Erfurt. Am Samstag, 24. Oktober, ist Aachen beim VC Wiesbaden zu Gast, am Samstag, 31. Oktober, gibt mit dem SSC Palmberg Schwerin einer der Top-Favoriten seine Visitenkarte in Aachen ab. Alle Termine der Saison sowie weitere Infos sind auf der Home- page der Ladies zu finden. www.ladies-in-black.de Foto: R. Hoogendoorn

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