BAD AACHEN 10-2020

6 | B AD A ACHEN 10/20 Immer häufiger sehen wir uns in diesen Tagen leider mit sogenannten Fake News oder Desinformationen konfrontiert. Gemeint sind damit Informationen, die absichtlich manipuliert werden, um Menschen zu beein- flussen oder in die Irre zu führen. In meinen Augen ist es unerlässlich, dass wir Fake News in Europa gezielt auf den Grund gehen . Denn die Verbreitung von Falschinformationen kann entscheidende Konsequenzen mit sich bringen. Fake News über das Coronavirus behindern beispielsweise die weltweiten Bemühungen zur Eindämmung der Pandemie und können im schlimmsten Fall sogar Menschenleben gefährden. Es gibt darüber hinaus eine Reihe von Falschmeldungen, die gezielt von politischen Kräften verbreitet werden. Insbe- sondere, wenn es um Wahlen oder Abstimmungen geht, können solche politisch motivierten Desinformationen eine Bedrohung für unsere Demokratie darstellen. Auf europäischer Ebene haben wir Fake News den Kampf angesagt. So untersucht die neue Europäische Beobachtungsstelle für digitale Medien beispielsweise das Phänomen der Desinformationen. Zudem wurde ein Frühwarnsystem zur Aufdeckung und Abwehr von Desinformationskampagnen eingerich- tet. Die EU-Kommission arbeitet in ihrem Vorgehen gegen Fake News auch eng mit Online-Plattformen wie Google, Facebook, Twitter und Microsoft zusam- men. Darüber hinaus haben wir im EU-Parlament erst kürzlich einen Sonderausschuss eingesetzt, der sich mit ausländischer Einflussnahme in die demokratischen Prozesse der EU sowie Desinformation befassen wird. Ich werde in diesem Ausschuss aktiv mitarbeiten und mich einbringen. Denn es ist unerlässlich, dass die EU ihre eigenen Kapazitäten stärkt, um Desinformationen aufzudecken und zu bekämpfen. Nur so wird es uns in Europa gelingen, unsere Gesellschaft vor Falschmeldungen zu schützen. Bleiben Sie weiterhin gesund! Ihre Europaabgeordnete Sabine Verheyen www.sabine-verheyen.de www.eppgroup.eu Desinformationen bekämpfen – Demokratie schützen STADTHISTORIE Krönungsmahl mit König Aachens feinstes Dinner fällt nicht aus. Unter besonderen Sicherkeitsvorkehrungen wird im Rathaus für den guten Zweck gespeist. Nach 500 Jahren hält mit dem belgischen Königspaar wieder royaler Glanz Einzug. Von Sabine Mathieu A usgerechnet zum 500-jährigen Jubiläum der Krönung Karls V. (s. S. 4/5) wackelt die Planung für das Krönungsmahl des Rathausvereins Aachen. Seit 18 Jahren gehört dieses besondere Fest, immer am 23. Oktober, dem Krönungstag Karls V., zu den Highlights im städtischen Veranstaltungskalender. Karls Krönung gilt als die glanzvollste, die je in Aachen stattgefunden hat. So ist auch das heutige Essen alljährlich ein besonders festliches Ereignis. Die Rathausgarde Öcher Duemjroefe steht für die elegant gekleideten Gäste Spalier. Der Blumen- schmuck ist überwältigend, und der Krönungssaal ist in das warme Licht Hunderter Kerzen getaucht. Das soll gerade auch in diesem Jahr so sein. „Wir hoffen, dass die Veranstaltung stattfinden kann“, sagt Georg Helg, stellvertretender Vorsitzender des Rathausvereins. „Wir dürfen zurzeit mit 150 Gästen planen, und die kommen auch.“ Voraussetzung ist, dass die Corona- Schutzverordnungen die Personenzahl nicht weiter reduzieren. Stammgäste und Sponsoren dabei „Der Rathausverein hat sehr treue Förderer und zahlreiche Stammgäste dieses Festabends“, erklärt Georg Helg, „die wollen wir auf jeden Fall berücksichtigen. Deshalb haben wir diesmal nicht so viele Einladungen verschickt, wie wir das sonst tun.“ Das Drei- Gänge-Menü kommt, wie immer, aus dem Parkhotel Quellenhof. Dessen neuer Direktor Mario Großmann unterstützt das Krönungs- mahl ebenso wie seine Vorgänger. Ablauf aufgelockert Nur der Ablauf ist ein wenig anders als sonst. „Wir stellen das Programm um und lockern es etwas auf“, blickt Helg voraus. Die Deutsche Stiftung Musikleben sorgt dennoch traditionell für qualitativ hochwertige Untermalung. Die aus Aachen stammende Präsidentin Irene Schulte-Hillen bringt Talente mit, die im Saal spielen. Geplant ist, die Zahl der Ehrengäste wegen des Jubiläums zu erweitern. Endgültige Zusagen treffen aber leider erst kurzfristig ein. Zwei Hoheiten haben jedoch bereits zugesagt: Philippe, König der Belgier, und Königin Mathilde sind am Freitag, 23. Oktober, beim Krönungsmahl im Aachener Rathaus dabei. NRW-Ministerpräsident Volles Haus 2019: In diesem Jahr sitzen die Gäste mit mehr Abstand auseinander. Foto: Stadt Aachen/Andreas Herrmann

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