BAD AACHEN 09-2021

09/21 B AD A ACHEN | 21 WAHL 2021 OLIVER KRISCHER (DIE GRÜNEN) S eit September 2009 ist er Mitglied des Deutschen Bundestages. Damals und bei den Wahlen danach kandidierte er in Düren und zog jeweils über die NRW-Landesliste der Grünen ins Parlament ein. Erstmals stand der Name Oliver Krischer 2018 in Aachen auf einem Wahlzettel, als er für das Amt des Städteregionsrates kandidierte. Damals erreichte er im Stadtgebiet Aachen 29,59 Prozent, landete hinter CDU-Kandidat Tim Grüttemeier und vor SPD-Kandidatin Daniela Jansen. Jetzt will er als Direktkandidat von Aachen aus den Sprung in den Bundestag schaffen. Politik hat den 52-Jährigen früh fasziniert, und das hat sich bis heute nicht geändert. Er beschreibt es so: „Ich habe die Erfahrung schon als Jugendlicher in meiner Heimatgemeinde Heimbach in der Eifel gemacht: Ich habe mich darüber geärgert, dass ausgerechnet eine wunderschöne Obstwiese bebaut werden sollte. Aber ich habe schnell gemerkt, ärgern nützt gar nichts, man muss sich einbrin- gen.“ Bei den Grünen wurde er als 19-Jähriger aktiv. „Eine andere Partei wäre für mich nie infrage gekommen. Das hat natürlich mit meinem Engagement für Klima, Umwelt und Verkehr zu tun, das mich schon von Kindesbeinen an antreibt.“ Was will der stellvertretende Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen in der nächsten Legislaturperiode besonders ändern, was muss jetzt vor allem besser werden? „Ganz eindeutig: Wir müssen endlich eine ambitionierte Klimapolitik machen und zwar in allen Sektoren. Die Aufgabe ist, dass Wirtschaft, Verkehr und Gebäude in den nächsten 20 Jahren klimaneutral werden. Wir wollen klima- neutralen Wohlstand für alle, das heißt diese große Transformation muss sozial gerecht geschehen. Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist absolut zentral, zusammen mit der Verkehrswende hin zu mehr und besserem öffentlichen Verkehr und Elektromobilität. Dazu gehört aber auch, dass wir gerade in Städten wie Aachen bezahlbaren Wohnraum erhalten und neu schaffen.“ Er hat viele Jahre in Aachen gelebt, hat heute ein Wahlkreisbüro in der Stadt und empfindet sich als Kind der Region. „Aachen ist das Zentrum, setzt die Impulse für die Region und wird auch so in Berlin wahrgenommen. Da gehört es sich für eine Partei, die hier schon die stärkste Kraft ist und den Anspruch auch in Berlin erhebt, wahr- nehmbar im Bundestag vertreten zu sein. Ich bin stolz darauf, dass die Grünen in Aachen gesagt haben: Olli, wir wollen, dass du das machst.“ www.oliver-krischer.eu Foto: Grüne YE-ONE RHIE (SPD) D irektkandidatin der SPD ist die 33-jährige Ye-One Rhie. Sie übernimmt den Wahlkreis von Ulla Schmidt. Geboren wurde Ye-One Rhie 1987 im Luisenhospital, sie besuchte die Kita Alfonsstraße, war auf der Grundschule in der Luisenstraße, bestand ihr Abitur an der Viktoria- schule und studierte an der RWTH Politische Wissenschaft sowie Sprach- und Kommunikations- wissenschaft. Später war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Wahlkreisbüro von Ulla Schmidt. Im März 2015 wechselte sie ins Wissen- schaftsministerium in Düsseldorf. Seit 2010 ist sie Mitglied des Parteivorstands der SPD Aachen und wurde 2014 das erste Mal in den Rat der Stadt Aachen gewählt. 1999 – da war sie elf Jahre alt – sollte ihre Familie abgeschoben werden. „Zu dem Zeit- punkt konnten wir uns nicht wirklich vorstellen, in Korea zu leben. Wir waren in Deutschland, in Aachen zu Hause. Wir suchten also nach Wegen und Möglichkeiten, um in Deutschland zu bleiben. In dieser Zeit wurde ich oft gefragt, warum wir nicht ,zurück’ wollten. Meine Antwort war genauso kurz wie entrüstet: Aber wieso denn? Ich bin doch Öcherin!“ Aachen ist für sie ein emotionales Thema. „Schon in der Grund- schule wurde ich mit all dem konfrontiert, was unsere Stadt so besonders macht: der Stolz auf viele liebenswerte Details, auf die europäische Geschichte und auf den innovativen Wissenschafts- standort. Und um diesen Stolz zu verspüren, muss man nicht seit Genera- tionen in der Region leben.“ Ihr Motto für die Wahl lautet: Für Dich in Berlin . Ye-One Rhie: „Die Grundlagen für eine solche Stadtgesellschaft werden in und durch die Politik gelegt. Genau hier sehe ich meine Hauptaufgabe als Aachenerin in Berlin.“ Als Abgeordnete will Ye-One Rhie sich für mehr Gerechtigkeit einsetzen. „Besonders wichtig sind mir chancen- gerechte Bildungsangebote, eine starke Infrastruktur und ein Arbeitsmarkt, auf dem sich niemand nur mit Applaus und warmen Worten begnügen muss. Alle Menschen sollen auf sichere Arbeitsplätze, gute Löhne und eine sichere Rente zählen können.“ Sie will die Kommunikation zwischen Politik und den Wähle- rinnen und Wählern verbessern. „Es reicht nicht aus, nur alle vier Jahre vor einer Wahl eine Bilanz abzuliefern. Ich werde die Menschen über die gesamte Wahlperiode hinweg beteiligen: weg von einsei- tigen Informationen hin zu einem gemeinsamen Erarbeiten und Diskutieren von Herausforderungen und Lösungen. Außerdem muss die Politik solidarischer, mutiger und zukunftsgewandter werden – das gilt besonders beim Umgang mit dem Klimawandel.“ www.yeonerhie.de Foto: SPD

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