BAD AACHEN 01-2022

44 | B AD A ACHEN 01/22 B AD A ACHEN : Die Tabellensituation nach der Hinrunde – 14 Punkte, Platz 18 – ist nicht rosig. Haben Sie Ihre Rückkehr zur Alemannia inzwischen schon mal bereut? Fuat Kilic: Keinen einzigen Tag. Das war für mich kein Thema. Ich wusste ja, was auf mich zukam. B AD A ACHEN : Ihre Rückkehr war ja eine Ruckzuck-Aktion. Wie kam’s? Fuat Kilic: Ich war ja lange im Verein. Kontakte gab es also immer noch. Als die Anfrage kam, musste ich nicht lange überlegen. Alemannia ist für mich immer noch ein besonderer Verein und wird es immer bleiben. B AD A ACHEN : In welchem Zustand haben Sie die Mannschaft ange- troffen? Fuat Kilic: Ich bewerte nicht, was vor meiner Zeit war. Ich habe nur fest- gestellt, dass die Spieler offen, ehrlich und bereit sind, an sich zu arbeiten, um die sportliche Situation nun zu korrigieren. B AD A ACHEN : Ihr Start mit der Mann- schaft war ja auch holprig. Wie erklären Sie sich die Schwankungen? Fuat Kilic: Die Spiele – wie gegen Essen und Fortuna Köln – sind teilweise unglücklich verlaufen. Uns fehlten einfach die positiven Ergebnisse. Wir mussten uns ja auch kennenlernen. Das Ganze ist ein Prozess. Ich bin nicht mit einem Zauberstab hierhergekommen. Magnet für Fans: Tivolistadion an der Krefelderstraße Foto: Christoph Hartmann SPORT Am Aachener Tivoli läuft schon seit längerer Zeit nichts mehr rund. Schafft Fuat Kilic die Wende? Von Michael Thoma 2021 – ein Jahr zum Vergessen. Am 26. Oktober hat die Alemannia wieder mal die Reißleine gezogen. Der mit Vorschusslorbeeren zum Saisonbeginn verpflichtete Trainer Patrick Helmes wurde nach nur 118 Tagen mit sofortiger Wirkung beurlaubt. Die 1:4-Niederlage bei RW Ahlen brachte bei den Verant- wortlichen im Aufsichtsrat das Fass zum Überlaufen. Am 15. Dezem- ber folgte die Abberufung von Geschäftsführer Martin Bader – „aus wichtigem Grund“, wie Alemannia schreibt. Auch die Pressemit- teilung zum Helmes-Abschied hatte, „den im Sinne der Alemannia notwendigen Schritt“ erläutert. Die Ergebnisse stimmten nicht. Auf den Punkt gebracht: vorne zu wenig Tore, hinten zu viele. Das Resultat: Platz 15 in der Tabelle zum Zeitpunkt von Helmes’ Entlassung. Es musste reagiert werden. Schnell folgte allerorten der Ruf nach Fuat Kilic, der erst vor eineinhalb Jahren den Tivoli verlassen hatte. Sein Name war als Lieblingsnachfolger von Helmes direkt in aller Munde. Und so kam es dann auch drei Tage später. Kilic war wieder in Amt und Würden. Er erhielt einen leistungsbezogenen Vertrag bis zum Saisonende. Beim Klassenerhalt winkt die Verlängerung. Der 48 Jahre alte Rückkehrer hatte sich während seiner Zeit am Spiel- feldrand (Januar 2016 bis Sommer 2020) bei den Fans viele Sympa- thien erworben. So lange wie er hatte es in der Alemannia-Geschichte noch kein Trainer am Tivoli ausgehalten. Auch das sprach für ihn. Aber der neue Cheftrainer ist kein Hexer. Sein Einstand war holprig. Nach der knappen 1:2-Niederlage bei Rot-Weiss Essen folgte gegen Straelen ein hoffnungsvoller 5:3-Erfolg, anschließend die 0:5- Klatsche beim Wuppertaler SV. In drei Spielen gab es somit zehn Gegentore. Zwei Spiele später folgte eine desaströse 0:3-Niederlage bei Fortuna Düsseldorf II. Der Abstiegsplatz war über Weihnachten vorprogrammiert. Es gibt viel zu tun. B AD A ACHEN sprach mit Fuat Kilic. Der neue alte Trainer: Fuat Kilic hat Hoffnung. Foto: Fabian Nelleßen (K)Eine Abstiegsangst?

RkJQdWJsaXNoZXIy MTM5Mjg=