BAD AACHEN 02-2022

36 | B AD A ACHEN 02/22 FETTDONNERSTAG Ob Puffel, Mutzen, Stricke oder Krapfen: Fettige Süßspeisen gehören zum Öcher Fastelovvend wie Karl der Große zum Dom. Schließlich reicht ihre Tradition bis ins Mittelalter zurück. Man sagt, dass damals am Fettdonnerstag zum letzten Mal vor der Fastenzeit geschlachtet wurde. Das dabei gewonnene Fett wurde anschlie- ßend unter anderem zu Gebäck verarbeitet. TOPFGUCKER B AD A ACHEN weiß, wie Karneval schmeckt. Herzhaft zubeißen und in Erinnerungen schwelgen. NELKENSAMSTAG Es ist eine schöne, langjährige Tradition, die in Aachen Kultstatus genießt: das Erbsen- suppenessen in der Karne- valszeit. Die Oecher Penn zum Beispiel verteilt seit Jahrzehnten am Nelkensams- tag 1111 Liter Eäzezupp auf dem Katschhof. Da das dieses Jahr natürlich nicht möglich ist, lassen echte Öcher sich die deftige Mahlzeit, die ursprünglich als Armenspeise gedacht war, mit reichlich Würstchen, Kartoffeln und Erbsen einfach zu Hause schmecken. Ob es bei Penn-Kommandant Georg Cosler heute wohl auch Erbsensuppe gibt ...? Schon Hans Sachs, Schuster und Meistersinger im 16. Jahrhundert, sang: „Ich hab’ zur Nacht Euch hergeladen, dass Ihr Euch Krapfen holt und Fladen, und heute mit mir wollt Fastnacht halten, dem Brauche nach, dem guten alten.“ Und auch heute noch gilt: Wer feiern will, braucht eine gute Grundlage. Was wäre da besser geeig- net als Karnevalsgebäck! Zugegeben: In der Pandemie ist von Feiern keine Spur, doch den Geschmack können sich Öcher Jecke trotzdem nach Hause holen – zumal es sich kurz vor Beginn der Fastenzeit noch mal so richtig lohnt. Wahre Massen an krossen Köstlichkeiten gehen von Fettdonnerstag bis Rosenmontag beispielsweise in der Bäckerei Mannebach an der Lütticher Straße über den Tresen. Alleine am Donnerstag sind es im gesamten Aachener Raum wohl mehrere Hunderttausend. Wer kann da schon widerstehen? Echte Öcher Leckermöffelche Foto: shutterstock.com/SP-Photo Foto: shutterstock.com/ StockphotoVideo Foto: Archiv

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