BAD AACHEN 05-2023

22 | BAD AACHEN 05/23 KULTUR „Shit, the Blues Brothers“ „Ein schwarzes Anzugjackett. Ein Paar schwarze Anzughosen. Ein Hut. Schwarrrrz!“ Wer kennt sie nicht: Jake und Elwood Blues. Jetzt liefern sie im Zelt des Grenzlandtheaters eine irre gute Rock-Musical-Show ab! Von Sabine Rother Blues Brothers – die US-amerikanische Filmkomödie von Regisseur John Landis aus dem Jahr 1980 bleibt Kult. Doch wie wird ein prominenter Filmstoff zur publikumswirksamen Rock-Musical-Show unserer Tage? Ein Grund- gedanke, der Ingmar Otto, verantwortlicher Regisseur und Intendant des Grenzlandtheaters Aachen, von Anfang an beschäftigt hat, denn er bringt am Samstag, 13. Mai, 20 Uhr, The Blues Brothers (bis 7. Juni) als Eröffnungs- premiere ins Theaterzelt, der neuen Spielstätte an der Krefelder Straße. „Wie kann man 80 Prozent Musik und 20 Prozent Verfolgungsjagden in so einen Abend packen, das war die Überlegung“, sagt er kurz vor dem Start mit Blick auf den populären Film. Ziel: das ultimative Blues-Konzert Die Lösung: eine besondere Bühnengeschichte, die sich vom Film unterscheidet. Im Musical geht es – klar – um die beiden Stars in schwarzen Anzügen, mit Sonnenbrillen und schwarzen Hüten. John Belushi und Dan Aykroyd als Jake und Elwood Blues, Genies des Rhythm’n’Blues, Brüder, die in göttlicher Mission ihre alte Band zusammentrommeln, um ihr einstiges Waisenhaus zu retten. Sie liefern sich spektakuläre Verfolgungsjagden mit Gesetzeshütern, begehren gegen die Wohlstandgesellschaft auf und kennen nur ein Ziel: das ultimative Blues-Konzert. Im Theaterzelt erfahren die Zuschauer bald eine Menge über das bewegte Leben der beiden Komiker und Musiker, über tragische Entwicklungen und deren Außenwirkung, mit der sie beide nicht gerechnet haben – was auch Tragisches in die Geschichte bringt, unter anderem Probleme mit Alkohol und weiteren Drogen. „Dieses Musical ist keine Kopie, es ist eine Produktion, wie sie nur in dieser Form möglich ist“, versichert der Intendant. Und irgendwie gehört doch der berühmte altersschwache Straßenkreuzer der Blues Brothers dazu – das Blues-Mobil, ein einstiger Polizeiwagen, aufgemotzt und so legendär wie seine beiden Fahrgäste. „Da dürfen wir schon ein bisschen verrückter werden, als auf der Bühne in der ElisenGalerie“, verspricht Otto. „Wir ziehen den Wagen bis hoch hinauf in die Kuppel, wo er schwebt, das wird großartig.“ Leichtbau ist das Zauberwort, aber es gehört ein Bühnenteam dazu, das viel Kraft und Mut hat. Die Männer hinter den Sonnenbrillen Ohne Songs keine Blues Brothers, ob Think von Aretha Franklin, Gimme some Lovin‘ oder das wuchtige Theme from Rawhide, eine Verulkung der Country-Musik. „Die Songs sind gleichfalls bei uns in die jeweiligen Situationen eingebunden“, versichert Ingmar Otto mit Blick auf seine Inszenierung. Im Musical begegnet das Publikum einem Steven Spielberg, der gerade seinen Reinfall Wo bitte geht’s nach Hollywood (1979) hinter sich hat. Der Film The Blues Brothers, in dem Spielberg übrigens als Finanzbeamter, der die Steuerquittung für besagtes Waisenhaus in Not trotz Mittagspause stempelte, eine kleine aber bedeutsame Nebenrolle hatte, erhielt in den USA eher mäßige Kritiken. Im Musical will er es schaffen – mit den Blues Brothers. Zahlreiche Informationen hat Otto für seine Inszenierung übrigens in der Biografie Wired von Bob Woodward über John Belushi gefunden. Der amerikanische Komiker starb 1982 an einer Überdosis Drogen. „Erzählt wird sein Lebensweg bis in den Tod, das ist berührend“, betont Ingmar Otto. „Für uns eine große Hilfe, um die Atmosphäre zu prägen.“ Was 1976 als lustiger Sketch für die beliebte NBC-Comedy-Show Saturday Night Live begann, entwickelte bald ein Eigenleben und wurde schließlich Kult. Der Rest ist eine großartige Geschichte – im neuen Theaterzelt des Grenzlandtheaters Aachen wird sie jetzt mit viel frischem Schwung erzählt. Keine Frage, dass dieses Aachener Sommermusical Kult wird! RHYTHM & BLUES IM ZELT Die Rock-Musical-Show Blues Brothers nach der gleichnamigen US-amerikanischen Kultkomödie von John Landis aus dem Jahr 1980 feiert am Samstag, 13. Mai, um 20 Uhr Premiere im brandneuen Theaterzelt des Grenzlandtheaters an der Krefelder Straße (100,5 Arena). Grenzlandtheater-Intendant Ingmar Otto führt Regie und bringt ein spiel- und singfreudiges Ensemble mit. Die Vorstellungen im Zelt gehen bis zum 7. Juni. Tickets gibt es unter Telefon: 0241/4746111 und online. www.grenzlandtheater.de Legendär: Wer Film und Soundtrack mag, sollte jetzt das Musical erleben. Foto: Grenzlandtheater

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