20 | BAD AACHEN 06/25 KULTURFESTIVAL Von Sabine Rother Eine Stadt singt. Alle zwei Jahre treffen sich Chöre aus aller Welt mit Sängerinnen und Sängern aus dem regionalen Umfeld, um dem Klang der Stimmen nachzuspüren: Die 8. Internationale Chorbiennale Aachen steht vom 13. bis zum 23. Juni unter dem klangvollen Motto Imagine, und es ist kein Zufall, dass in den meisten Köpfen damit ein wunderbarer Song von Beatle John Lennon anklingt – Imagine all the people livin’ life in peace. So empfindet auch Kulturdezernent Heinrich Brötz die Friedensbotschaft des Events, das unter der Leitung von Maximilian Stössel steht, als Beweis einer besonderen Zusammenarbeit. „Das Festival ist alle zwei Jahre ein Highlight. Das Zusammenspiel von Initiativchören, Festivalleitung, Förderverein, dem Theater Aachen und dem Kulturbetrieb ist bewundernswert“, betont Brötz. Das Ergebnis sei ein facettenreiches Programm mit Breitenwirkung. Wenn Stimmen Brücken bauen Imagine ist nicht der einzige Hinweis auf die Beatles. So wird im Rahmen des achten Sinfoniekonzerts am 22./23. Juni Paul McCartneys Liverpool Oratorium aufgeführt, bei dem sich das Sinfonieorchester Aachen mit Gastchören, dem Sinfonischen Chor und Mitgliedern des Opernensembles auf der Eurogress-Bühne trifft. Die Leitung hat Generalmusikdirektor (GMD) Christopher Ward (s. auch S. 14). Das Bekenntnis zur universalen Sprache Musik prägt die Chorbiennale, die seit 2009 regelmäßig stattfindet – veranstaltet vom Kulturbetrieb Aachen und dem Theater bzw. der Musikdirektion, gefördert durch Mittel der öffentlichen Hand, Freunde der Chorbiennale, von denen viele Gastgeber der anreisenden Sängerinnen und Sänger sind, Stiftungen und Sponsoren. Die künstlerische Leitung des Festivals liegt bei den Initiativchören, die bereits bei der Gründung des Festivals für eine stabile Basis gesorgt haben, und damit bei ihren Leitern Harald Nickoll (Carmina Mundi), Fritz ter Wey (Junger Chor Aachen), Martin te Laak (Aachener Kammerchor), Johannes Honecker (Madrigalchor Aachen), Georg Hage (Aachener Bachverein/BachVokal) sowie bei GMD Christopher Ward. Vom Eröffnungskonzert am 13. Juni bis zur Langen Chornacht am 21. Juni mit dem mitternächtlichen Abschied Farewell am Rathaus, bei dem sich alle Gäste mit den regionalen Chören und begeisterten Bürgerinnen und Bürgern zum festlichen Gesang treffen, ist die Zeit der Biennale prall gefüllt mit Ereignissen. Die Lange Chornacht bricht übrigens bereits um 16 Uhr in der Citykirche St. Nikolaus an, wo Carmina Viva aus St. Vith/Belgien und BachVokal unter der Leitung von Georg Hage Akzente setzen. Bis 24 Uhr lassen danach rund 65 Chöre aus Aachen und der Euregio die Kirchen der Innenstadt ertönen. Ein Spaziergang der besonderen Art. Es gibt zudem bei freiem Eintritt bereits während des Festivals klingende Begegnungen in Lunchkonzerten zur Mittagszeit – in der Aula Carolina, im Krönungssaal, der Kirche St. Foillan oder inmitten moderner Kunst im Ludwig Forum. Unter dem Motto Satellitenkonzerte geht das Festival sogar auf Tour in die Region bis nach Monschau und Eupen. Einander nicht nur im Gesang zuhören – das ist das emotionale Motto von Imagine, wo beim Eröffnungskonzert Heaven – Haven in der Kirche St. Jakob Mikrokosmos aus Frankreich zusammen mit dem Madrigalchor Aachen eine ungewöhnliche Performance erwarten lässt. Chorvielfalt zwischen Region und Welt Es gibt vom Mitmachkonzert: Sing mit von Kindern aus Aachener Grundschulen bis zu den Delaware Choral Scholars aus den USA, vom Abend der Städteregion am 14. Juni mit gleich fünf Chören und Ensembles im Krönungssaal bis zu den prayers for peace in troubled time mit dem Chor Sola aus Lettland hochkarätige Klangerlebnisse. Der älteste akademische Chor Skandinaviens, Allmänna Sången, erhebt gemeinsam mit Carmina Mundi am 18. Juni in der Aula Carolina die Augen zum Himmel: Lifting hopeful eyes. Argentinisches Feuer darf auch nicht fehlen: Es wird mit Sicherheit am 19. Juni durch die Misa Tango mit dem WDR Rundfunkchor in der Citykirche St. Nikolaus entfacht. Und das ist noch längst nicht alles. Mit jeder Note und jedem Chorauftritt wird die 8. Internationale Chorbiennale zu einem einzigartigen Erlebnis, das Musik, Menschen und Kulturen auf besondere Weise miteinander verbindet. Komplettes Programm sowie Infos zu Tickets und mehr unter https://chorbiennale.de. Sing mit uns: Die Lange Chornacht ist ein emotionales Gemeinschaftserlebnis. Foto: Matthias Wendt Klang kennt keine Grenzen In einer Zeit voller Gegensätze setzt die 8. Internationale Chorbiennale ein klingendes Zeichen für Frieden, Gemeinschaft und kulturelle Offenheit, indem sie Stimmen aus aller Welt vereint.
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