BAD AACHEN 06-2025

26 | BAD AACHEN 06/25 FAHRRADSOMMER 2025 Wie in jedem Jahr wird für den Fahrradsommer eine abwechslungsreiche Strecke ausgeschildert, die bis in den Herbst hinein individuell abgefahren werden kann. Im Mittelpunkt steht diesmal die Vielfalt der heimischen Natur: Die Route führt zu ausgewählten Naturdenkmälern. Eröffnet wird der Fahrradsommer am Naturdenkmäler erradeln 1 Riesenmammutbaum, Stadtgarten Der Riesenmammutbaum (Sequoia) steht allein auf einer großen Wiese im Stadtgarten und hat dadurch eine beeindruckende parkgestalterische Wirkung. Der Baum ist rund 150 Jahre alt. Die Sequoias stammen ursprünglich aus Nordamerika, wo sie wegen der Farbe des Holzes auch Redwood genannt werden. 4 Silberahorn, Von-Halfern-Park Nach Plänen des Stadtgartendirektors Heinrich Grube wurde diese Parkanlage nach englischem Muster angelegt. Der Park war als botanischer Garten gedacht, in dem die Vielfalt auch außereuropäischer Bäume gezeigt werden sollte. Der Silberahorn ist rund 130 Jahre alt. Er blüht schon früh im März vor dem Laubaustrieb und wird daher von Imkern als Honigbienenweide geschätzt. Die Flügelfrüchte fallen bereits im frühen Sommer ab und keimen noch im selben Jahr. 5 Kuchenbaum, Kaiser-Friedrich-Park Der Baum wurde um 1900 gepflanzt. Das Laub leuchtet im Herbst orange-rot und formt sich besonders schön auf sauren Böden aus. Der deutsche Trivialname Kuchenbaum beruht auf der Wahrnehmung, dass die Blätter vor dem Laubfall und das welke Laub im Herbst deutlich nach Lebkuchen duften. Dieser Geruch entsteht durch Flavonoide. Heute findet man den Kuchenbaum häufig in botanischen Gärten oder als Ziergehölz in Parks. Wissenschaftlich ist diese sehr alte Baumgattung schon im Paläozän und Eozän nachweisbar, also vor rund 66 Millionen Jahren. Die Kuchenbäume sind daher ein lebendes Fossil wie der Ginkgo oder der Mammutbaum. 6 Platane, Abteiplatz in Burtscheid Die mächtige Platane steht etwas versteckt an der Rückseite der Abtei. Sie überdacht mit ihrer sehr großen Krone die Straße und einige Parkplätze. Ihre Äste reichen dabei fast bis an die Hauswand der gegenüberliegenden Seite. Der fünf Meter dicke Stamm teilt sich in fünf Stämmlinge. Dadurch wirkt der Baum sehr groß und bestimmt maßgeblich den Abteiplatz. Platanen sind gut an ihrem Stamm zu erkennen: Die Rinde blättert in unregelmäßigen dünnen Platten ab, was zu einem charakteristischen Farbfleckenmuster aus unterschiedlichen Braun- und Grüntönen auf dem Stamm führt. Der Aachener Fahrradsommer geht 2025 in die 31. Runde – und lädt erneut dazu ein, die Stadt und ihre Umgebung auf zwei Rädern zu entdecken. 2 Rotbuche, Klosterpark St. Rafael Im Klosterpark St. Rafael steht eine beeindruckende Blutbuche, die kleine Schwester der Rotbuche. Sie hat nicht wie üblich grüne Blätter, sondern ihr Laub ist durch eine natürliche Mutation rot gefärbt. Diesen Blättern fehlt ein Enzym, das die in jungen Blättern vorkommenden roten Farbstoffe (Anthocyane) abbaut. Dadurch ist das Grün im Innern des Blattes nicht mehr sichtbar. 3 Rosskastanie, Rathausstraße, Ecke Orsbacher Straße Diese etwa 150 Jahre alte und großgewachsene Rosskastanie steht prominent an der Straßenecke und schützt mit der schön gewachsenen Krone eine Kreuzanlage und eine Sitzbank. Mit ihrem dichten Blätterwerk und dem dicken Stamm fällt sie von allen drei Richtungen kommend ins Auge. Rosskastanien gehören zu der Gattung der Seifenbaumgewächse (Sapindacae) und blühen im Frühjahr sehr auffällig – gelb-weiß oder auch rot – an kerzenartig aufrechten Blütenständen. Bevor sich diese entfalten, sind die dicken Knospen jedoch mit einer sehr klebrigen Harzschicht bedeckt. Sonntag, 15. Juni, um 13.30 Uhr mit einer geführten Tour unter dem Motto Naturdenkmäler erradeln, die am Neuen Kurhaus an der Monheimsallee startet – eine ideale Gelegenheit, in die Pedale zu treten. Alle Infos zur Strecke gibt es unter www.aachen.de/fahrrad. Fotos: Mark Rawanschad (7) Grafik: shutterstock.com/suyoto

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