BAD AACHEN 07-2025

4 | BAD AACHEN 07/25 STADTHISTORIE NUR IM JULI + AUGUST: RELAXEN ZUM SOMMERTARIF ENDLOS ENTSPANNEN. DIREKT ZUM CAROLUS SOMMER Wo AQUIS wieder auftaucht Mit BAD AACHEN wird der Sommer zur Spurensuche: Unsere Autorin und Stadtführerin Sabine Mathieu lädt dazu ein, sie auf eine Tour zu Aachens römischen Wurzeln zu begleiten. Aachen steht auf historischem Grund. Das darf man wörtlich nehmen; denn fast immer dort, wo sich der Boden auftut, finden die Archäologinnen und Archäologen ein Puzzlestück zur Stadtgeschichte. Ein Puzzle, das inzwischen aus 100000 Teilen besteht! Besonders viele neue Informationen bekommen die Öcher Jonge en Mäddchere zur Frühgeschichte eines Ortes, der zwischen dem ersten und fünften Jahrhundert nur Wasser genannt wurde: AQUIS. Wer Lust hat, an einem Tag im Sommer einfach mal eine andere Art von Stadtbummel zu machen, kann mich gerne auf der Suche nach den Römern in Aachen begleiten. Wir starten im Centre Charlemagne am Katschhof. Dort zahlen nur die Erwachsenen Eintritt. Kinder und junge Menschen bis 21 Jahren sind frei. Die erste Station des Rundganges sind die Vitrinen rund um die Büste von Kaiser Augustus. Der Adoptivsohn Cäsars kam etwa um 19 vor Christus im Streit um römische Feldzeichen in unsere Gegend. Er festigte die römische Herrschaft, indem er tausende Legionäre in der Region ansiedelte. Das führte zu weitreichenden Veränderungen: Siedlungen entstanden und die Agrarwirtschaft wurde ertragreicher organisiert. Wer genau hinschaut, entdeckt Austern in der Vitrine. Sie wurden in großer Menge am Hof gefunden. Ein Zeichen für den Wohlstand im Örtchen Aquis. Über das damalige Leben in dem Badeort mit den heißen Quellen erzählen viele kleine Ausstellungsstücke, darunter medizinische Gerätschaften, Spielzeuge oder profanes Geschirr. Wie bekannt der Badeort war, berichtet ein Weihestein der Julia Tiberina. Sie ist der erste weibliche Badegast, den wir in Aachen kennen. Sie kam wahrscheinlich aus Britannien zu einer Kur nach Aquis. Ob es die Bezeichnung Aquae Granni oder Aquis Granum zur Römerzeit gab, ist leider nicht belegt. Grannus, ein einst keltischer Heil- und Wassergott, wurde jedoch im römischen Aachen verehrt. Außerdem berichtet die Ausstellung über Aachen als wichtigen Standort der römischen Verwaltung: Benefiziarier, hochrangige römische Verwaltungsbeamte, haben Weihesteine hinterlassen. Die Archäologen haben sie unter der Körbergasse gefunden. Centre Charlemagne: Kaiser Augustus. Foto: Stadt AC/P. Hinschläger Portikus: Arkaden aus dem 1. Jh. n. Ch. Foto: Aachenviews Relikt: römischer Weihestein. Foto: LVR-Landesmuseum Bonn/Jürgen Vogel

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