BAD AACHEN 08-2025

22 | BAD AACHEN 08/25 KULTUR Mit Lola rennen & Tschick folgen Von Sabine Rother Große Themen, tiefe Einblicke und zugleich viel Nähe, Geschichten von Menschen und ein Hauch von bittersüßer Romantik: Das DAS DA THEATER unter der künstlerischen Leitung von Tom Hirtz und Maren Dupont hat sich für die Spielzeit 2025/2026 eine Menge vorgenommen. Dabei wird der Bogen von den großen zu den kleinen Zuschauerinnen und Zuschauern geschlagen – nicht selten verwischen sich Grenzen, denn obwohl Ronja Räubertochter nach Astrid Lindgrens poetischem Buch beim Kindertheater ab sechs Jahren (Premiere: 27. September) eingeordnet wird, werden es sich sicher auch viele Erwachsene, die mit diesem Buch aufgewachsen sind, nicht entgehen lassen wollen. Die Spielzeit beginnt mit einer Wiederaufnahme: Ab dem 29. August kommt nochmals das Stück #DIEWELLE2025 von Jochen Strauch nach dem Roman The Wave von Morton Rhue und der Kurzgeschichte The Third Wave von Ron Jones auf die Bühne. Es geht darum, wie leicht es gelingt, Menschen zu manipulieren. Filmstoffe haben das Team des DAS DA THEATERs bereits mehrfach zu Adaptionen für die Bühne gereizt, jetzt gibt es sogar die Uraufführung einer Produktion: Lola rennt (Premiere: 30. Oktober) ist die erste Schauspielfassung nach dem gleichnamigen Film von Tom Tykwer aus dem Jahr 1998. Nachdem Lola rennt 2013 bereits als Oper von Ludger Vollmer in Regensburg auf die Bühne kam, hat nun Maren Dupont die Geschichte für das Sprechtheater umgesetzt. Nur 20 Minuten bleiben Lola, um ihren Freund zu retten. Der Geldkurier für einen Autoschieber hat eine Tasche mit 100000 Mark verloren. Dreimal läuft sie los, dreimal erlebt sie unterschiedliche Variationen der Story. „Es stellt sich die Frage, wie viel Einfluss wir überhaupt auf unser Leben haben“, meint Maren Dupont. Mit Mut und Nachdenklichkeit hat gleichfalls Tschick, ein Buch von Wolfgang Herrndorf in der Bühnenfassung von Robert Koall (ab 26. Februar), zu tun. Das Buch, ausgezeichnet unter anderem mit dem Jugendliteraturpreis 2011, gibt es in 36 Sprachen. 2011 geht es als Schauspiel in Dresden über die Bühne und wurde 2016 von Fatih Akin verfilmt. Was ist dran an der Story, die heute als Coming-of-AgeGeschichte erzählt wird, die moderne Bezeichnung eines Genres, das es als Entwicklungsroman bereits sehr lange gibt? Es sind die Herausforderungen, Entdeckungen und Erlebnisse, die den 14jährigen Maik, Sohn einer alkoholsüchtigen Mutter, in der Schule isolieren und seinen Mitschüler Tschick prägen. Tschick kommt aus Russland und gleichfalls aus schwierigen Verhältnissen. Die beiden steigen in einen alten Lada und fahren durch Deutschland, erleben skurrile und anrührende Dinge – verändern sich. „Es geht um die Suche nach Freiheit, nach Zugehörigkeit, aber auch um den Mut, gegen Konventionen zu handeln“, betont Tom Hirtz. Junge Menschen im Fokus Nachdem die Wahl des Theaters in der Spielzeit 2024/2025 auf Frühlings Erwachen, das Musical von Steven Sater (Buch und Liedtexte) und Duncan Sheik nach dem Schauspiel Frank Wedekinds gefallen war, gibt es ein weiteres Pop-Rock-Musical als Open-AirProduktion auf Burg Wilhelmstein in Würselen-Bardenberg: Romeo & Julia von William Shakespeare in einer Bühnenfassung von Maren Dupont (Premiere: 4. Juni). Shakespeares Vorlage gilt als die bekannteste romantisch-tragische Liebesgeschichte. Die Inszenierung kombiniert historische Sprache und Kostüme mit modernen Rockund Popsongs. Die DAS DA-Band unter der Leitung von Christoph Eisenburger ist dabei. Beliebte Traditionen werden fortgesetzt – etwa das Theaterdinner (Premiere: 7. November) auf Gut Hebscheid. Diesmal mit Macho Man, einem Stück von Moritz Netenjakob mit Musik und einem FünfGänge-Menü als Sahnehäubchen. In der Hauptrolle spielt Tobias Steffen Daniel, einen netten, anpassungsfähigen Typen, Mitte 30, der Single ist. Im Türkeiurlaub lernt er Aylin aus Köln kennen. In Deutschland gerät er in den Trubel der türkischen Großfamilie. Eine spannende Erfahrung, die alles auf den Kopf stellt. Das Leben pulsiert gleichfalls bei den Jugendproduktionen. Schon Kinder ab drei Jahren werden beim Familienstück Das NEINhorn und der Geburtstag staunen. Eine turbulente Reise mit viel Musik – und Versöhnung, die am 4. Oktober Premiere feiert. Und auch dies darf nicht fehlen: ein Weihnachtskonzert mit dem Tanja Raich Quartett (Premiere: 20. Dezember), das fünf Jahrzehnte Musikgeschichte integriert. Vorfreude auf eine intensive Spielzeit: Maren Dupont und Tom Hirtz. Foto: Lukas Dahle DIGITALER WEGWEISER Die neue Spielzeit im DAS DA THEATER beginnt am 29. August mit einer Wiederaufnahme: #DIEWELLE2025von Jochen Strauch nach dem Roman The Wave von Morton Rhue und der Kurzgeschichte The Third Wave von Ron Jones kommt aufgrund der großen Nachfrage zurück. Der komplette Spielplan mit vielen Informationen zu den Stücken ist ebenso online zu finden wie Vorverkaufsmöglichkeiten inklusive Platzwahl und das DAS DA-Abo. www.dasda.de Geschichten unterschiedlicher Lebenswelten, vom Verlieren und Wiederfinden, von Versöhnung und dem Mut zum Miteinander: Die neue Spielzeit im DAS DA THEATER berührt und bewegt. Hingehen!

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