28 | BAD AACHEN 10/25 Münsterplatz 7-9 · 52062 Aachen · Tel. 0241-31369 Lesen ist Abenteuer im Kopf. Und weil jeder Kopf anders ist, beraten wir Sie individuell! Buchhandlung Schmetz am Dom SEIT ÜBER 70 JAHREN FEIN · KOMPETENT · PERSÖNLICH www.buchhandlung-schmetz.de KULTUR Lola rennt im DAS DA THEATER Regisseurin Maren Dupont bringt das temporeiche Kultkino als Uraufführung auf die Bühne an der Liebigstraße. BAD AACHEN ist schon mal hingesprintet… Von Sabine Rother Die Zeit läuft – und Lola rennt – erstmals als Schauspiel über eine Bühne. Regisseurin Maren Dupont hat den gefeierten Film von Tom Tykwer, der 1998 in die Kinos kam, für das Aachener DAS DA THEATER entdeckt und daraus eine (laut Rowohlt Verlag) vom Regisseur freigegebene Schauspielfassung geschaffen, die im Haus an der Liebigstraße am Donnerstag, 30. Oktober, 20 Uhr, Uraufführung hat. Wie wird aus einem vielschichtigen Actionfilm ein spielbares Theaterstück? „Eine Herausforderung“, betont die Regisseurin, die zunächst Sprechtexte dem Film entnommen hat, ihn sich immer wieder angesehen, ihn auf Theateraspekte hin analysiert und auf dramaturgische Ideen hin abgeklopft hat. „Es geht nicht in erster Linie um die Spielhandlung, sondern um den faszinierenden Gedanken: Was wäre, wenn?“, sagt Maren Dupont. „Was wäre, wenn man bei einer Situation die Zeit zurückdrehen könnte, wenn etwas geschehen würde, das den Lauf der Geschichte komplett ändert und das gleich mehrfach?“ Zwischen Zeitdruck und Theaterspiel Dieser Gedanke prägt die Inszenierung, die im Bühnenbild von Frank Rommerskirchen und Judith Meyer das entsprechende Gegenüber findet: eine den Raum beherrschende Uhr, leicht in die Schräge gebaut, die immer wieder die von Lola – verkörpert von Nelly Bucholdt – gelaufenen 20 Minuten zeigt, drei Mal. „Wir konnten einen Mechanismus entwickeln, der an einem Punkt der jeweiligen Szene stoppt und die Zeiger der Uhr zurückdreht“, erzählt Maren Dupont von einem spannenden Moment des Bühnenbaus. Rundum verläuft ein Steg, über den die Darstellerin nicht nur läuft – sie rennt. Denn es geht um Leben und Tod, um Liebe und Hilfsbereitschaft, denn Lola (im Film verkörpert von Franka Potente) will Freund Manni retten. Der Geldkurier hat für einen Autoschieber eine Tasche transportiert – und verloren. 100 000 Euro müssen ersetzt werden und der Autoschieber ist nicht zimperlich, droht heftig. Lola will ihren Vater um die Summe bitten, aber sie hat nur 20 Minuten Zeit. Die Uhr tickt. Die reale Bedrohung bewegt sich ins Surreale. Auf der Bahn, die Lola rennen muss, ereignen sich Begegnungen, gebündelt, theatralisch überzeichnet und doch nicht lebensfern. „Wie oft gibt es Leute, Situationen, Ereignisse, die unseren Weg kreuzen, uns vom eigentlichen Ziel ablenken“, betont die Regisseurin, die ihrer Lola permanent solche hinderlichen Überraschungen in den Weg schickt. Under pressure, der Queen-Song (1981) spricht von Lolas atemloser Verzweiflung und ihrer Erschöpfung. Maren Dupont hat recherchiert. Der Tykwer-Film ist eine Hommage an den Film Der Zufall möglicherweise (Przypadek) des von ihm verehrten polnischen Regisseurs Krzystof Kiéslowski (1941–1996), der sich 1991 mit den Fragen von Zufall und Schicksal beschäftigt hat – damals als umfassendere philosophische Auseinandersetzung. Für die Regisseurin des DAS DA THEATERS stellt sich die Frage: Wie hält man die komplexen Elemente zusammen? Es gibt eine Gruppe, eine Art Chor wie in der griechischen Tragödie, die erzählt und kommentiert, was passiert. Je nach Variante liefert ein Lied, eine Melodie atmosphärische Hilfe. Derweil schreitet der Zeiger der Uhr unerbittlich voran, Lola rennt und rennt. „Unsere Darstellerin ist zum Glück sehr sportlich, sie muss ja spielen und laufen, sie muss die Verzweiflung von Lola auch körperlich zeigen“, versichert Maren Dupont. Hat Lola rote Haare wie im Film Franka Potente? „Das verrate ich noch nicht“, lächelt Maren Dupont. „Auf jeden Fall wird ihre Erscheinung punkig sein, das gehört zur Rolle.“ PREMIERE UND KARTEN (-VERLOSUNG) Die Premiere zur Uraufführung von Lola rennt, nach dem gleichnamigen Erfolgsfilm von Tom Tykwer und in der Bühnenfassung von Maren Dupont, findet am Donnerstag, 30. Oktober, 20 Uhr, im Theater an der Liebigstraße 9 statt. Weitere Termine folgen bis Anfang Januar 2026. Tickets und Infos sind online erhältlich. Und wer Glück hat, kann auf Seite 54 sogar Karten gewinnen! www.dasda.de Foto: DAS DA THEATER
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