BAD AACHEN CHIO 2023

34 | BAD AACHEN CHIO 2023 SPORT Gerrit Nieberg sorgte 2022 für die Sensation. Jetzt kehrt er zurück... Auf ihn hätte im Vorfeld wohl niemand gewettet. Gerrit Nieberg war der Sensationssieger beim CHIO Aachen 2022. Der damals erst 29-Jährige aus Münster gewann mit seinem elfjährigen braunen Wallach Ben den Großen Preis von Aachen. Im Stechen verwies er mehrere ehemalige Weltranglistenerste auf die Plätze und erhielt 500000 Euro. Bereits 2021 hatte der Sohn von Olympiasieger Lars Nieberg mit Platz neun eine Top-Platzierung in Aachen erritten und auch die Weltcupsaison 2022/23 lief gut für ihn: Mit Blues D’Aveline CH entschied er die Station in Leipzig für sich und wurde Zweiter in Helsinki, sodass er sich für das Weltcup-Finale in Omaha (USA) Anfang April qualifizieren konnte. Mit Platz 26 war er am Ende dort nicht zufrieden. Umso ehrgeiziger schaut Gerrit Nieberg nun dem CHIO Aachen 2023 entgegen. Übrigens: Ben gehört neben Lars Nieberg auch Hendrik Snoek (75), der 1968 zusammen mit Alwin Schockemöhle den Großen Preis von Aachen gewann. Herr Nieberg, Sie haben beim CHIO Aachen vor einem Jahr den Rolex Grand Prix gewonnen. Wie ordnen Sie diesen Erfolg ein? Das war ohne Frage der größte Sieg in meiner Karriere und für mich und meine Familie ein wirklich sensationeller und emotionaler Moment. Ganz ehrlich, ich habe eine ganze Weile gebraucht, um zu realisieren, dass das wirklich passiert ist. Wenn ich mir den Ritt ansehe, bekomme ich jedes Mal aufs Neue Gänsehaut. Jeder Reiter träumt davon, diese Prüfung eines Tages zu gewinnen. Dass mir das so früh in meiner Karriere geglückt ist, ist natürlich umso schöner. Das Stechen war super spannend. Nach Ihrem Ritt waren 40000 Zuschauer außer Rand und Band – haben Sie das registriert? Klar, am Ende! Aber vorher, vor allem als ich eingeritten bin, habe ich einfach versucht, mich auf mich und auf Ben zu konzentrieren und das Stechen so anzugehen, wie ich es mir vorgenommen hatte. Sie haben eine Abkürzung gewagt, die vorher keiner Ihrer Konkurrenten gewählt hatte. War das geplant? Ja, ich habe Steve Guerdat auf dem Abreiteplatz gefragt, ob man die Abkürzung nehmen könne. Er meinte, ich könne das probieren. Also habe ich das gemacht. Aber ehrlich gesagt, bin ich davon ausgegangen, dass meine Kollegen, die ja alle vor mir dran gewesen waren, diesen Weg ebenfalls genommen hätten. Erst als während meines Rittes ein Raunen durchs Publikum gegangen ist, ist mir bewusst geworden, dass sie das vielleicht doch nicht gemacht hatten. 2022 konnten Sie in der Soers ganz unbekümmert auftreten. In diesem Jahr hingegen werden alle Augen auf Sie gerichtet sein. Setzt Sie das unter Druck? Feiert am 11. Juni seinen 30. Geburtstag: Gerrit Nieberg. Foto: CHIO Aachen/Jil Haak Moment für die Ewigkeit

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