BAD AACHEN CHIO 2025

40 | BAD AACHEN CHIO 2025 Von Ute Steinbusch Leitwolf und Altmeister wird er genannt. Christoph Sandmann ist quasi das Urgestein des deutschen Vierspännerspitzensports. Der Unternehmer aus Lähden hält, seitdem er 15 Jahre alt ist, die Leinen in der Hand. Seit vielen Jahren schon ist er fester Bestandteil des deutschen A-Kaders, richtet in diesem Jahr gar die Europameisterschaft auf seinem Hof aus. Sandmann ist verheiratet und hat drei Kinder. Eines davon, seine Tochter Anna, hat das Gespannfahrer-Gen von ihm geerbt und ist inzwischen selbst international erfolgreiche Zwei- und Vierspännerfahrerin. Aktuell hat Christoph Sandmann gute Karten, beim CHIO Aachen wieder zu den Leinen zu greifen, ist er doch amtierender Deutscher Meister, und zwar zum zehnten Mal. Dabei setzte er sich im vergangenen Jahr bereits in der ersten Teilprüfung, der Dressur, an die Spitze. Sein Gespann war in Topform, nachdem er zuvor neue, junge Pferde eingebunden und die Feinabstimmung unter den Vieren trainiert hatte. Der Geländesieg ging dann an den Kollegen Georg von Stein, Sandmann wurde Zweiter. Es blieb größtmöglich spannend: Sandmann ging als letzter Starter ins abschließende Kegelfahren und fuhr 8,23 Strafpunkte ein, während von Stein zuvor mit 8,33 Punkten den Prüfungsplatz verlassen hatte. Das hieß unterm Strich Zweitbester im Kegelfahren und Sieg in der übergreifenden Deutschen Meisterschaft. Championate geben Schub Im vergangenen Jahr gab es für die Vierspännerfahrer auch eine Weltmeisterschaft, bei der Sandmann jedoch Pech hatte: In einer Linkswendung, die leicht bergauf führte, verfing sich sein linkes Stangenpferd im Strang und rutschte aus – der Fahrer musste aufgeben. Er hatte Glück im Unglück: Das Pferd stand völlig heil vom Sturz wieder auf. „Zwischendurch hatte ich schon mal den Eindruck, dass er gewillt war, sich zurückzuziehen“, sagt Bundestrainer KarlHeinz Geiger über den 58-jährigen Sandmann. Doch die Europameisterschaft auf dem eigenen Hof dieses Jahr und die Weltmeisterschaft im kommenden Jahr in Aachen haben Sandmann einen neuen Schub gegeben. Sichtbares äußeres Zeichen: neue Pferde, neue Energie für kommende Wettkampfaufgaben. Geiger beschreibt Sandmann als sehr zielstrebig, sehr routiniert und gradlinig. Dabei ist er ein echter Amateur, managt seinen großen Speditionsbetrieb und betreibt nebenher Spitzensport. Das ist allerdings bei so ziemlich Fahren ist Familiensache SPORT Auch mit 58 Jahren denkt Christoph Sandmann nicht ans Aufhören. Im Gegenteil: Der Niedersachse hat neue Pläne und mit Tochter Anna Konkurrenz im eigenen Stall. Mr. Sandman(n): Traumfahrt in der Aachener Soers. Foto: Andreas Steindl

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