10 JAHRESBERICHT 2023 II. Nachhaltigkeit Treiber des Themas Nachhaltigkeit sind die Initiativen des Gesetzgebers sowie der Regulatoren, gleichzeitig berücksichtigen die Menschen vermehrt nachhaltige, umweltfreundliche und klimaschonende Aspekte in ihrem Leben und bei ihren Entscheidungen – auch, was die Anbieter von Finanzprodukten angeht. Die Landesbausparkassen sind nahezu ausschließlich im Bereich der privaten Wohnungsbaufinanzierung tätig und hier gemeinsam mit den Sparkassen Marktführer. Mit ihren Produkten und Dienstleistungen nehmen sie eine Schlüsselstellung ein. Denn das Geschäftsmodell Bausparen ist eine nachhaltige Finanzierungsvariante mit gesellschaftlichen, sozialen und ökonomischen Aspekten, indem Wohneigentum als gesellschaftlicher Stabilisierungsfaktor wirkt, das Bausparen es weniger vermögenden Bevölkerungsschichten ermöglicht zu Wohneigentum zu kommen, die eigenen vier Wände einen beständigen Wert darstellen und ein selbstbestimmtes Wohnen ermöglichen sowie zudem vor Altersarmut schützen. Landesbausparkassen – Finanzierer der Energiewende Mit Blick auf die Umsetzung der Energiewende in Deutschland kommt dem privaten Immobilienbestand eine immense Bedeutung zu. Denn das Ziel der Bundesregierung für den Gebäudesektor bis 2045 klimaneutral zu werden, gelingt nur durch entsprechende Maßnahmen im Gebäudebestand und beim Neubau, bei deren Finanzierung die Landesbausparkassen den Menschen zur Seite stehen. Seit einigen Jahren haben sie deshalb den strategischen Fokus auf energetische Sanierungen im Gebäudebestand gelegt. Orientierung geben dabei definierte „Mindeststandards für Grüne Bausparkassenkredite“. So ist ein Kredit einer Bausparkasse „grün“, wenn die finanzierte wohnungswirtschaftliche Maßnahme als „grün“ zu bewerten ist. Finanzierungspotenziale Will Deutschland seine Klimaschutzziele erreichen, muss auch der Bestand an Wohngebäuden in Deutschland energetisch ertüchtigt werden. Da gut 40 Prozent der Wohnungen hierzulande von selbstnutzenden Eigentümerinnen und Eigentümern bewohnt werden, stellt sich die Frage, ob und wie diese die energetischen Modernisierungen finanzieren können. Bekanntlich verfügen Selbstnutzer über weit höhere Vermögen als Mieter – doch dieses Vermögen ist größtenteils in der Immobilie gebunden. Maßgeblich ist also das Geldvermögen. Vor allem die jüngeren und die älteren Eigentümerinnen und Eigentümer haben laut einer Untersuchung von empirica nicht die nötigen rund 50.000 Euro für eine umfassende Sanierung auf der hohen Kante. Doch auch für die anderen gilt: Das Geld wurde zumeist für andere Zwecke gespart, beispielsweise für die normale Instandhaltung. Statt aus dem Ersparten könnte eine Sanierung per Kredit finanziert werden. Sollen die Wohnkosten auch dann nicht über 30 Prozent des verfügbaren Haushaltseinkommens steigen, beträgt das mittlere Kreditpotenzial in der Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen knapp 25.000 Euro, die Hälfte der Jungen und Alten fehlt es an Ersparnissen So viel Prozent der Selbstnutzerhaushalte in dieser Altersgruppe verfügen über weniger als 50.000 Euro Geldvermögen Quellen: Statistisches Bundesamt (EVS), empirica/LBS Research 65 46 47 53 42 56
RkJQdWJsaXNoZXIy MTM5Mjg=