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12/16 B

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ACHEN

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WEIHNACHTEN 2016

Sie berichtet von den ersten Eindrücken der Jugendlichen im

Aachener Advent 2015: „Die jungen Leute waren begeistert von den

geschmückten Straßen und Geschäften. Es war schwierig, ihnen

begreiflich zu machen, dass das nicht immer so ist.“ Seither haben

sie vieles vom Leben in Deutschland kennengelernt. Was machen sie

zu Weihnachten 2016? Britta Hafeneth-Jussen ist pragmatisch: „Ich

möchte mit meiner Familie den Heiligen Abend feiern. Also habe ich

alle zu mir nach Hause eingeladen. Es ist ja nicht so, dass die

Flüchtlinge nur von uns lernen. Wir lernen auch von ihnen. Ich

habe in diesem Jahr zum ersten Mal den Ramadan bewusst mit-

erlebt, das war eine tolle Erfahrung.“

Nikolaustüten und frohe Festtage

Und Aachen hat noch viele buchstäblich

helfende Hände

mehr: Beim Katholischen Verein für soziale Dienste

SKM ist

Aachener Hände

, ein Patenprojekt für

unbegleitete minderjährige Flüchtlinge,

angesiedelt. Ute Minden ist hier aktiv

und weiß: „Wir betreuen zurzeit 96

Patenschaften. Viele dieser Paten

laden ihre Schützlinge an Weihnach-

ten ein. Deshalb organisieren wir vorher

eine Nikolausfeier. Zuerst machen wir

einen Spaziergang durch den Aachener

Wald, und dann gibt es Kaffee, Gebäck und Niko-

laustüten für alle.“

So bietet der Advent – zwischen Hektik, Deko-

ration und Musikbeschallung – doch Gelegenheit

zur Besinnung. Wie mag diese Zeit auf Menschen

wirken, die einem anderen Kulturkreis entstam-

men? Die vor Not, Elend und Krieg geflohen sind?

Die Antwort ist einfach: Dank Marga Meier, Britta

Hafeneth-Jussen, Ute Minden und vieler enga-

gierter Menschen mehr in Aachen erleben sie

frohe Festtage – mit oder ohne Schokolade! sm

Anregungen und Adressen für Spenden – auch im

Rahmen der Flüchtlingshilfe – vor Ort in Aachen

stellt B

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ACHEN

auf S. 30/31 vor.

In der Kirchengemeinde St. Katharina Forst ist Britta Hafeneth-

Jussen so als ehrenamtliche Helferin aktiv. Die Gemeinde kümmert

sich um die Flüchtlinge, die in der Körner-Kaserne an der Lintert-

straße untergebracht sind, hat vielen Neuankömmlingen inzwischen

beim Umzug in eigene Wohnungen geholfen. Eine Herausforderung

für die Engagierten ist die hohe Fluktuation: Da die Menschen oft nur

wenige Wochen in der Kaserne bleiben, müssen die Freiwilligen nicht

nur mit ihren Deutschkursen ständig von vorne beginnen. Hafeneth-

Jussen dagegen betreut eine Wohngemeinschaftsgruppe,

hat einen Flüchtling in ihre Familie aufgenommen.

Eäzekomp im Rücken: Ammar Wannos, Maha Al Halabi, Sudad Abdel sind angekommen.

Foto: A. Schmitter