BAD AACHEN 02-2019

6 | B AD A ACHEN 02/19 KUNST Die Lust der Täuschung Das beste deutsche Museum mit der besten Ausstellung 2018 setzt mit einem spannenden Parcours durch die (Kunst-)Geschichte der Illusionen zum nächsten Erfolg an. Die Finissage für Direktor Dr. Andreas Beitin. A uf unser Auge ist kein Verlass. Glauben Sie nicht? Dann gehen Sie ins Ludwig Forum für Internationale Kunst (LUFO). Fakt oder Fiktion? Die Frage stellt hier die neue Ausstellung Lust der Täuschung – Von antiker Kunst bis zur Virtual Reality . Tatsächlich spielen Künstler seit der Antike mit der Wahrnehmung des Betrachters – beweisen ein ums andere Mal, wie einfach dieser hinters Licht zu führen ist. Optische Täuschungen, Illusionen, visuelle Tricksereien, Fälschungen gab es schon immer – besonders in der Kunst. Mit Beispielen aus Malerei, Skulptur, Video, Architektur, Design und interaktiver Virtual Reality bietet die Ausstellung einen unterhaltsamen Parcours durch die (Kunst-)Geschichte des schönen Scheins. Für Dr. Andreas Beitin (Foto) ist die Schau gleichsam Finissage: Ende März wechselt der LUFO-Direk- tor von Aachen ins Kunstmuseum Wolfsburg. Zum Abschied blickt er zurück auf drei äußerst erfolgreiche Jahre in Aachen und voraus auf die neue Lust der Täuschung. B AD A ACHEN : 2018 war Ihr Jahr. Das Ludwig Forum wurde gleich zwei Mal ausgezeichnet – bestes deutsches Museum und beste nationale Ausstellung. Hat die Lust der Täuschung Chancen, den Erfolg Ihrer 68er-Ausstellung zu wiederholen? Dr. Andreas Beitin : Ich glaube, das wird aus rein sachlich-prakti- schen Gründen nicht der Fall sein, weil wir ja gerade erst den glück- lichen Umstand hatten, erstmalig diese Auszeichnungen zu erhalten. B AD A ACHEN : Warum sollte jeder Aachener sich trotzdem jetzt im LUFO täuschen lassen? Beitin: Weil es eine faszinierende kunsthistorische Schau mit tollen Werken vom antiken Ägypten bis zur Gegenwart ist – die obendrein aufgrund des Themas viel Freude bereitet. Die Ausstellung richtet sich an die gesamte Familie. Kinder haben genauso ihren Spaß wie Erwachsene – auch ältere. Und wir erfahren auch etwas über unsere heutige Gesellschaft. Ein Highlight ist die Möglichkeit, den Aachener Dom virtuell zu begehen. Ein Besuch lohnt sich – und das ist ganz sicher keine (Ent-)Täuschung… (schmunzelt) B AD A ACHEN : Die Ausstellung ist ein gemeinsames Projekt mit der Kunsthalle München und hatte dort 250 000 Besucher. Wie viele erwarten Sie in Aachen? Beitin: München hatte am Ende sogar rund 280 000 Besucher, zuletzt 3000 pro Tag, es bildeten sich Schlangen. 25 000 Besucher wären für Aachener Verhältnisse sehr gut. Zur Mies-van-der-Rohe- Ausstellung 2017, die ja auch sehr erfolgreich war, kamen 20 000. B AD A ACHEN : Ist Besucherzahl eigentlich ein Reizwort für Sie? Beitin : Der Erfolg einer Ausstellung lässt sich nicht nur am Publi- kumszuspruch bemessen, das haben unsere Preise deutlich gezeigt. SCHÖNER SCHEIN: AUSSTELLUNG Die Eröffnung der Ausstellung Lust der Täuschung – Von antiker Kunst bis zur Virtual Reality findet am Donnerstag, 21. Februar, 19 Uhr, statt. Die Schau ist bis zum 30. Juni im Ludwig Forum an der Jülicher Straße zu sehen. Thema sind die Möglichkeiten von Illusion und Täuschung und ihre Umsetzung mit künstleri- schen Mitteln. Es geht um Kunstwerke des Scheins und der Augentäuschung – von der Antike über die Trompe-l’œil- Malereien bis hin zur Augmented und Virtual Reality. Rund 100 Werke und Installationen von Laurie Anderson, John De Andrea, Thomas Demand, Lynn Hershman Leeson, Duane Hanson, Gerhard Richter, James Turrell, Monika Sosnowska, Andy Warhol und anderen formieren sich zu einem spannenden Parcours durch die (Kunst-)Geschichte der Täuschung und verunsichern auf so amüsante wie tiefsinnige Weise die gewohnte Sicht auf die Welt. Kuratiert wurde das gemeinsame Ausstellungs- und Publikationsprojekt des Ludwig Forums und der Kunsthalle München in Aachen von Andreas Beitin und Annette Lagler. www.ludwigforum.de Foto: Felix Grünschloß REWISTO: Ihre Fachanwaltskanzlei in Aachen Viktoriastr. 73-75 · 52066 Aachen Tel.: 0241/94919-0 · www.rewisto.de

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