BAD AACHEN 02-2019

02/19 B AD A ACHEN | 7 Nicht nur heißt aber auch: Die Gunst der Gäste ist uns wichtig. Hier darf ich einmal mehr an den von Zentis bis Ende 2020 unterstützten freien Donnerstag erinnern. Der kostenlose Eintritt ist ein voller Erfolg: 2017, in meinem zweiten Jahr in Aachen, kamen 25 Prozent mehr Menschen als 2016. Das Niveau von rund 45 000 Besuchern konnten wir 2018 noch steigern. Es bleibt aber Luft nach oben. B AD A ACHEN : Das auch beim Ausstellungsbudget, oder? Beitin : Klar, hätte man mehr Geld für Werbung, könnte das LUFO noch erfolgreicher sein. Es ist nötig, aber auch kräftezehrend, Mittel bei Stiftungen und Sponsoren zu akquirieren. Ich selbst habe gut zwei Millionen Euro ins Haus geholt. B AD A ACHEN : Ist das in Wolfsburg anders? Beitin: Das Haus ist finanziell deutlich besser ausgestattet. Als Direktor des Museums kann ich effizient und autonom agieren. B AD A ACHEN : Wie fällt Ihr persönlicher Rückblick auf Aachen aus? Beitin: Ich bin zwar derjenige, der geht, trotzdem fällt die Bilanz ausgesprochen positiv aus. Ich konnte viele tolle Projekte realisieren, die ich selbst konzipiert habe. Höhepunkt war auf jeden Fall meine 68er-Ausstellung. Man kann die Idee von Peter Ludwig gar nicht genug loben, dass er hier vor 30 Jahren nicht nur ein Museum konzipiert hat, sondern dass es auf seinen Wunsch hin als Forum mit spartenübergreifender Kultur definiert wurde. B AD A ACHEN : Gibt es Projekte, die Sie im LUFO noch gerne um- gesetzt hätten? Zum Beispiel im neuen Restaurant gegessen? Beitin: Das Restaurant brannte mir immer unter den Nägeln, und ich bin froh, dass das Café heute zumindest ein kleines Angebot hat. In künstlerischer Hinsicht hätte ich gern beim großen Dürer-Projekt 2020 mitgemacht. Jetzt freue ich mich aber, mit Lust der Täuschung einen tatsächlich schönen Schlussakkord zu setzen. jh/cf KUNST Japanischer Virtual-Reality-Künstler: Akihiko Taniguchi Foto: Akihiko Taniguchi Regional verwurzelt: Tim Berresheim Foto: C. Brunn 2400 v. Christus: Scheintür Foto: Shahrokh Shalchi