BAD AACHEN CHIO 2019

46 | B AD A ACHEN CHIO 2019 LEIB & MAGEN Haute Cuisine in Oche F rankreich gilt als das Paradies der Schlemmer und Feinschmecker. Leben wie Gott in Frankreich ist ein geflügeltes Wort. Keine andere Nation hat es geschafft, ihre Küche so zu kultivieren wie die Fran- zosen. Essen ist also im diesjährigen Partnerland des CHIO Aachen ein wichtiger Bestandteil des Lebens. Aus der regional spezifischen Alltagsküche haben die französischen Köche die Haute Cuisine ent- wickelt. Seit 2010 ist das Gastronomische Mahl der Franzosen sogar als immaterielles Kulturerbe per UNESCO anerkannt. Tischsitten wie das Benutzen von Gabeln schaute sich der europäische Adel dort ab. So geht man heute davon aus, dass die französische Küche im 17. und 18. Jahrhundert ihren Siegeszug in ganz Europa antrat. Gleichzeitig entstanden die ersten Restaurants. Der Name kommt von restaurer , was nicht nur wiederherstellen , sondern auch stärken bedeutet. Sie unterschieden sich von den bis dahin üblichen Gasthäusern durch feinere Speisen und Getränke. Basis eines guten Essens waren Suppen, wie die Boullion. Die Restaurants trugen erheblich zum Erfolg der französischen Küche bei. Aus- gerechnet der französische Reifenhersteller Michelin schafft es seit mehr als hundert Jahren, Gourmettempel in besonderer Weise zu adeln: Wer wäre je auf die Idee gekommen, Köche mit Sternen aus- zuzeichnen und damit einen internationalen Standard zu kreieren? Anlass für den Wettbewerb und die höchste Kochkultur in Europa war der erste Guide Michelin aus dem Jahre 1900. Eigentlich ein Werkstattführer mit einer Auflage von 35 000 Stück, der Autofahrern neben Pannenhilfe die besten Restaurants am Wegesrand empfahl. Köstliche Rue France beim CHIO Die französische Küche ist so vielfältig wie das Land selbst. So gelang es den Elsässern, aus dem billigen Massenprodukt Weißkohl ein Sauerkraut zu kreieren, das jedem Feinschmecker das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt: Choucroute alsacienne . Ebenso wie der Baeckeoffe , ein Schmortopf mit Kartoffeln und Fleisch, der früher während des Sonntagsgottesdienstes im heimischen Ofen garte. Im Süden Frankreichs liebt man die Cassoulet mit regionalen Gewürzen, viel Knoblauch und weißen Bohnen. Mit einem guten Schuss Wein veredelt, setzen die Franzosen dem gallischen Hahn als Coq au vin ein kulinarisches Denkmal. Die Franzosen gelten zudem als Erfinder von Sauce béarnaise , Mayonnaise und Béchamel . Natürlich müssen Besucher des diesjährigen CHIO in Aachen nicht auf die Leckereien des Partnerlandes verzichten: Im Village lädt eine Rue France ein. Wem Austern mit Champagner schlürfen hier zu teuer oder zu nobel ist, der findet reichlich Gelegenheit, ein Häpp- chen französische Küche zu genießen. Flammkuchen gehören Et voilà: So schmeckt „Fronkreisch“. Foto: shutterstock.com/J. Brosch SOERS MIT SAUCE: KLASSE KULINARIK Neben den französischen Gastronomieständen sind natürlich die bekannt-beliebten lokalen Verwöhnprofis vor Ort in der Soers. Deren Vielfalt reicht wie immer von Speck und Ei zum Frühstück über Kaffee und Kuchen am Nachmittag bis zum Dinner am Abend – plus natürlich dem einen oderen anderen Drink zu noch späterer Stunde. Dem Weltklasse-Genuss sind beim Weltfest eben keine Grenzen gesetzt. www.chioaachen.de Kaum eine Küche auf der Welt ist so berühmt wie die der Franzosen. Sabine Mathieu schaut für B AD A ACHEN in die Töpfe des Partnerlandes.

RkJQdWJsaXNoZXIy MTM5Mjg=