BAD AACHEN CHIO 2019

8 | B AD A ACHEN CHIO 2019 D er Mann ist nicht zu bremsen. Im Frühjahr hat er seinen Cosmo beim Turnier in Hagen wieder in Szene gesetzt und damit die Konkurrenz auf die Plätze verwiesen. Auch der Brand im heimischen Stall der Familie Rothenberger konnte das Siegerpaar nicht stoppen. Cosmo , den Vater Sven Rothenberger vierjährig in den Niederlanden entdeckte und den sie einst eher „braun und unscheinbar“ fanden, ist mit Sönke zu einer Einheit geworden. Lange hatte der Vater gekämpft, um in der Pferdefamilie irgendeine Neigung für dieses Pferd zu wecken. Als der Sohn sich für Cosmo begeisterte, hatte sein Vater Tränen in den Augen. Heute formuliert Mutter Gonnelien: „ Cosmo und Sönke haben das gleiche Gen. Sie langweilen sich schnell, wenn immer dasselbe von ihnen verlangt wird, und sie brauchen hin und wieder ihre Auszeiten.“ Cosmo ist das jüngste Pferd, das mit dem jüngsten Reiter an Olympischen Spielen teilnahm. Von der Klasse M bis zum Grand Prix und Olympia-Gold brauchte es nur drei Jahre. Dabei wollen Ross und Reiter keineswegs etwas Besonderes sein. Zwar liebt Cosmo den Applaus nach den Prüfungen, doch Allüren wie Decken sind ihm ein Graus. Ähnlich Sönke. Er steht auf Pommes mit Currywurst, mit einer Extraportion Mayonnaise – der Mann hat keinen Grund, auf seine Figur zu achten. Cosmo überrascht seinen Reiter und dessen Familie immer wieder, und diese macht ihm eine Liebeserklärung: „Du bist längst nicht mehr nur braun, du bist ein wunderhübsches Pferd geworden!“ Sönke Rothenberger ist mit seinen 24 Jahren viel unterwegs: Studium, Sport, Lehrgänge. Im Winter ist er oft in Schweden als Trainer tätig, kürzlich auch in der Region Aachen am Teuterhof in Würselen. Der sympathische Hüne hat seine Springreiter-Ambitio- nen nicht ganz vergessen, noch immer nennt er Ludger Beerbaum als seinen Lieblingsreiter. Ansonsten ist er bekennender Capri-Fan und schaut gerne den Herrn der Ringe . Man glaubt es kaum, doch für andere Sportarten ist hin und wieder sogar Zeit, für Snowboard, Skateboard oder Schwimmen. Der Mann ist nicht zu bremsen. ust Was gefällt Ihnen am CHIO Aachen besonders gut? Dass man dort die verschiedenen Pferdesportdisziplinen auf Welt- klasseniveau beisammen hat. Ich kann mich auch mal ins Spring- stadion setzen und zusehen. Die Atmosphäre ist wirklich einzigartig. Wo ist Ihr Lieblingsplatz in der Soers? In den Stallungen, bei meinem Pferd. Mittlerweile ist es echt selten geworden, dass auf Turnieren noch diese soliden Boxen stehen. Worauf freuen Sie sich beim Turnier 2019 am meisten? Ich finde es immer wieder spannend, wie Aachen das mit den Partnerländern umsetzt. Und was erwarten Sie vom Partnerland Frankreich? Jede Menge Crêpes, gute Stimmung, französische Musik, vielleicht einen Auftritt des Cadre Noir aus Saumur, der berühmten Reitschule. Wenn Sie einen Wunsch an die Organisatoren frei hätten, welcher wäre das? Dass die Lkws etwas näher am Gelände parken könnten. Drei Mal Hand aufs Herz: Wer sind Ihre Favoriten für die Großen Preise in der Dressur und auch im Springen? Tja, ich hoffe, dass Cosmo in guter Form ist (grinst). Im Springen tippe ich auf Harrie Smolders oder Marcus Ehning. Wo sehen Sie den CHIO Aachen in zehn Jahren? Noch moderner, noch mehr Digitalisierung. Vielleicht kann man sich den Parcours dann schon auf dem Handy in 3-D ansehen. Und natürlich ein noch größeres Stadion. Und was machen Sie beim CHIO 2029 in der Soers? Ich hoffe doch reiten! VORGESTELLT Foto: B. Schnell FRAGE BOGEN Geburtsdatum: 14. 10. 1994 Geburtsort: Frankfurt a. Main Familienstand: ledig Beruf: Student, Reiter Hobbys: Reiten, Reiten, Reiten Sönke Rothenberger Mit Cosmo zum CHIO Bei Olympia war er der jüngste Reiter mit dem jüngsten Pferd – Aachen lieben beide

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