Jahresbericht 2016

12 JAHRESBERICHT 2016 II. Wohnungsbau und Wohnungspolitik 1. Bautätigkeit und Wohnungsbedarf Der seit 2010 zu beobachtende Aufschwung des deutschen Wohnungsbaus setzte sich 2016 weiter fort. Mit über 375.000 Wohnungen sind im vergangenen Jahr so viele Wohnungen genehmigt worden wie seit 1999 (441.000) nicht mehr. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr betrug 22 Prozent und bedeutet ein Plus von 66.700 Wohnungen. Der größte Zuwachs ist bei Wohnungen in Mehrfamilien- häusern zu verzeichnen (plus 27 Prozent). Die Zahl geneh- migter Ein- und Zweifamilienhäuser erhöhte sich gegen- über 2015 nur geringfügig. Prozentual am stärksten stiegen die Baugenehmigungen bei den Wohnungen in Wohnhei- men mit 110 Prozent bzw. gut 13.000 Wohnungen. Der starke Anstieg ist in erster Linie den vielerorts geplanten Flüchtlingsunterkünften geschuldet. Auch die Zahl der Wohnungen, die durch genehmigte Um- und Ausbaumaß- nahmen an bestehenden Gebäuden entstehen, erreichte im Jahr 2016 mit gut 52.000 Wohnungen den höchsten Wert seit 1998 (58.000). Trotz des Genehmigungsbooms bleibt auch in nächster Zukunft die Situation auf dem deutschen Wohnungsmarkt unverändert angespannt. Das Wohnungsangebot hält mit der -nachfrage nach wie vor nicht Schritt, mit der Konse- quenz, dass gerade größere Städte und Schwarmstädte beträchtliche Preis-und Mietsteigerungen verzeichnen. Die Nachfrage nach Wohnungen ist in den letzten Jahren auf- grund der Binnenwanderung in die Ballungszentren, der Zuwanderung von Arbeitsmigranten und Flüchtlingen sowie der wachsenden Zahl von Singlehaushalten kontinu- ierlich gestiegen. Genährt wird diese Entwicklung durch Niedrigzinsumfeld und fehlende Anlagealternativen sowie die gute Arbeitsmarkt- und Einkommenssituation. Mit den insgesamt 375.000 genehmigten Wohnungen in Deutschland ist in etwa das Niveau erreicht, das für die nächsten Jahre notwendig ist, um Bedarf und Nachfrage zu befriedigen. Die Zahl der tatsächlich entstehenden Woh- nungen, abzulesen an der Baufertigstellungen, liegt aber noch deutlich hinter dieser Größenordnung zurück. Und: Wohnungsbaugenehmigungen und Wohnungsbaufertig- stellungen klaffen seit geraumer Zeit immer weiter ausein- ander. Inklusive der Umbaumaßnahmen im Bestand sind im Jahr 2016 gerade einmal 278.000 Wohnungen fertigge- stellt worden. Die Gründe dafür, dass die Fertigstellungen den Genehmigungen langsamer als früher „hinterherkom- 348 291 274 297 269 241 248 183 175 178 188 228 241 375 272 in Einfamilien-/Zweifamilienhäusern in Mehrfamilienhäusern (einschl. Wohnheimen) im Bestand durch Um- und Ausbau sowie in neuen Nichtwohngebäuden      € ‚ ƒ „     €   ‚ ƒ ‚ ‚  „ ‚  €‚ €„   €€   € ‚  „€ € ƒƒ € ‚ „ €  „‚   ƒ„ ƒ ‚ € ƒ  ‚ ƒ „ƒ „ 309 €  „ 285  ‚ „ „ Entwicklung der Baugenehmigungen in Deutschland in Tausend Einheiten Quelle: Statistisches Bundesamt

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